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Aktualisiert: 31. Mai 2025


Es war aber bald geschehen, denn ich hatte Übung in Zukunftsplänen, und als es Zeit zum Essen war, stieg ich die Treppe zum oberen Stock empor als der zukünftige Inhaber der Firma; es mußte mir aber einiges umgebaut und verschönert werden an dem alten Hause, schon meiner Frau zulieb, die es prächtig gewöhnt war. Herrn Kasimir sah ich mit neugierigen Augen an, wie ich ihm am Tisch gegenübersaß.

Darauf war Herr Kasimir hergereist gekommen, ohne meine Braut, wie Luise nicht zu sagen vergaß, war lange an meinem Bett gesessen und hatte mich allerlei gefragt, was ich auch beantwortet hatte, alles ohne nachher noch davon zu wissen. Herr Kasimir war, was Luise gleichfalls freute, sehr bedrückt und bekümmert gewesen; besonders als er aus meinen Reden erfuhr, was mich fortgetrieben hatte.

Ich reiste mit Extrapost in meinen Gedanken. Daneben sprach Herr Kasimir weiter. »Wohnung und Tisch im Hause könnte ich Ihnen freilich vorläufig nicht anbieten; die Umstände sind nicht so gelegen dafür. Dagegen sind Sie selbstverständlich stets willkommen als Abendgast und etwa Sonntags. Ich würde mich immer freuenJetzt fuhr wieder er mir zu schnell.

Ich war sehr überrascht, die kühle Blonde aus dem Norden als Dame des Hauses Hagenau vorgestellt zu bekommen und fragte, ob sie auf längere Zeit dableiben werde, worauf Herr Kasimir sagte: »Ja, wohl für immerSie sei Waise geworden, schon voriges Jahr, und da ihr einziger Bruder als junger Jurist, der kaum mit dem Studium fertig sei, nun auch die Vaterstadt verlassen habe, um das übliche Wanderleben der ersten Dienstjahre anzutreten, so sei sie zu ihm übergesiedelt, was für beide Teile das Natürliche sei.

Wie es in dieser Hinsicht mit Herrn Kasimir bestellt war, weiß ich nicht.

Ich wurde auch gebeten, zu singen, und als ich mich wehrte, da ich ja keine ausgebildete Stimme habe und neulich nur mit kleinen Volksliedchen in die Lücke getreten sei, sagte Eleonore lächelnd: »Das sagen Sie zu spät, denn es ist nun schon am Tage, daß Sie singen können, es wird Ihnen nicht mehr geschenktund Herr Kasimir ermahnte mich, nicht über das erlaubte Maß bescheiden zu sein, sondern mein Licht auf den Leuchter zu stellen, so daß es mir wind und weh wurde vor lauter Wohlsein.

Die Nichte, auf die er nun doch auch zu sprechen kam, hatte vor einem halben Jahr ihren Doktor geheiratet, der sich umgetan habe, selber etwas Rechtes zu leisten, und aber freilich dennoch nichts dagegen hatte, daß ihm die Frau einen ordentlichen Batzen zubrachte, wie Herr Kasimir pfiffig lächelnd sagte, durchblicken lassend, daß er als Onkel das Seinige getan habe, da die Leutchen es nicht so einfach gewöhnt seien, was ich ja gut genug wußte.

Wie werden sich Ihre Besucher erfreuen, wenn man sich nicht mehr um den Rang auf dem Sofa streiten darf! denn jener von hellbraunem Kasimir, der sich an drei Wänden hinzieht, den eleganten Teetisch von Zedernholz in der Mitte, kann ja eine ganze Legion von Dämchen in sich aufnehmen.

Als der Herbst die bunten Farben, die er angezündet hatte und das freudige Leben in der Natur wieder auslöschte, und im Flußtal die Nebel geisterten, saß Herr Kasimir wieder am Abend in seiner Ecke und hörte seine Schwester Klavier spielen, oder er las die Zeitung oder pflog mit älteren Herren politische Gespräche und war in allem ein Haupt, vor dem man aufstand.

»Eigentlich hätte ich gern ein neues Haus draußen in den Gärtensagte sie, »das müßte dann von Grund aus harmonisch gebaut und eingerichtet sein; aber Onkel Kasimir will, daß wir in dem alten Hause wohnen, und es ist ja auch vornehmer als mancher neue Kasten, man muß nur nach und nach herausholen, was drin steckt, ich habe da noch allerlei Möglichkeiten im SinnSie sah nachdenklich aus, als ob sie über etwas Tiefes nachsinne, und ich lachte, denn ich hatte gern, wenn ihr unser Haus so wichtig war; sie freute sich doch, darin zu wohnen und es war uns ja gemeinsam.

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