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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Jeder Quartaner hätte mitleidig über den Anfänger gelächelt. Sein Herzchen klopfte bis in den Buckel hinauf, und wäre ihm jemand auf der Treppe begegnet, er hätte in seiner Verzweiflung die Hände emporgestreckt und gerufen: »Ich ergeb’ michAtemlos stand er vor der Türe im vierten Stock. Dort war ein verrostetes Blechschild angebracht mit der Aufschrift: »Adam Käsberger, Schornsteinfeger

Dann wisse Se, ich habb’ kaan Operngucker, als Schornstaafeger braacht mer so was net, unn ich wer’ doch an der Garderob’ kaa fuffzig Fennich for so e Ding zahleBenno war diese Begegnung nicht eben angenehm, aber es gelang ihm nicht, den alten Käsberger abzuschütteln. So drängten sie sich nebeneinander durch das Foyer.

Zu den Käsbergers ging er jetzt fast gar nicht mehr, und der kleine Lebrecht bekam in der Schule einen Strafzettel nach dem andern. Seit Benno einmal angefangen hatte, dort die Rolle des bewundernden Verehrers zu spielen, erwarteten Katharine und insbesonders Großmama Käsberger von ihm deutlichere Erklärungen, und die brachte er nicht übers Herz.

Großmama Käsberger fand infolgedessen, daß der Buckel Bennos in der letzten Zeit bedeutend gewachsen sei. Eigentlich sei der Buckel noch viel größer, als er von außen aussehe. Und sie gewöhnte sich an, gar lieblos von Benno zu reden, und nannte ihn ihrer Tochter gegenüber mit Vorliebe: »Dein buckliger JuddKatharine nahm alsdann Benno kräftig in Schutz.

Und es ginge zwar gegen seine Prinzipien, und er habe auch alle Hände voll zu tun, aber er wolle ausnahmsweise, ganz ausnahmsweise die Stimme des gnädigen Fräuleins völlig kostenlosprüfen. Papa Käsberger war berauscht von den Zukunftsbildern, die der Gesangspädagoge ihm malte. Mama Käsberger weinte auf Vorschuß Tränen der Freude und des Stolzes.

Der großartige Haß des venezianischen Ghettojuden hatte keinen Platz in seinem gutmütigen Phantastenherzen, und während er sich in die Rolle des steinharten Gläubigers hineinzuschauspielern versuchte, liebte er Martha mehr als je. Über ein folterndes Mißtrauen wuchs seine Enttäuschung nicht hinaus. Unwillkürlich schweiften jetzt seine Gedanken häufiger zu Katharine Käsberger hinüber.

Da war unter anderen Herr Käsberger, der wieder seinen Stiftungsfestgehrock anhatte und sich vergeblich bemühte, den ungezogenen kleinen Lebrecht im Zaum zu halten. Auch Herr Breivogel war erschienen und erzählte während der Leichenreden einem ihm völlig unbekannten Bankbeamten von seinen beispiellosen künstlerischen Erfolgen. Er gedenke, demnächst auch in Frankfurt ein Konzert zu geben.

Bald darauf fand der erste Besuch Bennos bei den Käsbergers statt, und das riesige Blumenbukett, mit dem er sich bewaffnet hatte, erweckte das helle Entzücken Katharines und der Großmama Käsberger. Herr Lebrecht Breivogel hatte sich nie in solche Unkosten gestürzt. Im Gegenteil, er war noch die Kosten für die Hebamme schuldig.

Katharine nahm die Huldigungen mit der verlegenen Verschämtheit einer alten Jungfer entgegen. Sie bemühte sich, möglichst bescheiden auszusehen, während doch das Glück ihr Herz schwellte, und sie machte ein Gesicht, das jeder unbefangene Zuschauer als strohdumm hätte bezeichnen müssen. Mama Käsberger hatte das Sofa mit Beschlag belegt und konnte beim besten Willen nicht stillsitzen.

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