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Da zeigte Gockel ihr die weißen Mäuschen in seiner Mütze, und erzählte ihr, was ihm alles mit ihnen geschehen sey, und daß er versprochen habe, ihnen zu helfen; "und das will ich auch thun," fuhr Gockel fort, "ich will beide sogleich über den nächsten Fluß bringen, wo sie bald außer Gefahr in ihrer Heimath sind."

Da konnte die Mutter ihre Thränen nicht zurückhalten und weinte; Gockel aber sagte: "nein, mein Kind Gackeleia, solche Kuchenmänner giebt es da nicht, die sind auch gar nicht gesund und verderben den Magen. Aber es giebt da schöne bunte Vögel die Menge, welche allerliebst singen und Nestchen bauen, und Eier legen und ihre Jungen füttern.

Recht muß seyn, du hast unverzeihlich gefehlt; jetzt wähle Gackeleia: entweder kriegst du hier recht tüchtig die Ruthe, oder du läßt die Puppe laufen", und da Gackeleia wieder schrie: "Keine Puppe, es ist nur Eine schöne Kunstfigur, Nach der Uhr und nach der Schnur, Und ein Mäuschen von Natur."-legte Gockel sie über das Knie und gab ihr tüchtig die Ruthe mit den Worten: "Keine Ruthe, es ist nur Eine Birken-Kunstfigur, Und du kriegst sie nach der Schnur, O du Nichtsnutz von Natur!"

Nun ermahnte Gockel auch noch die Frau Hinkel und das Kind Gackeleia zur Zufriedenheit, zum Vertrauen auf Gott und zu Fleiß und Ordnung in dem neu bevorstehenden Aufenthalt auf eine so liebreiche Art, daß Frau Hinkel und das Kind Gackeleia den guten Vater herzlich umarmten und ihm alles Gute und Liebe versprachen; und so zogen sie alle froh und heiter durch den schönen Wald, die Sonne sank hinter die Bäume, es ward so recht stille und vertraulich, ein kühles Lüftchen spielte mit den Blättern und Frau Hinkel von Hennegau sang folgendes Liedchen mit freundlicher Stimme, wozu Gockel und Gackeleia leise mitsangen.

O du entsetzliche Armuth! ist es denn also wahr, daß du auch die edelsten Herzen endlich mit der Last deines leeren und doch so schweren Bettelsackes zum Staube nieder drückest?" Also redete der arme alte Raugraf Gockel von Hanau in edlem hohen Zorne, zu Hinkel von Hennegau seiner Gattin, welche so betrübt und beschämt und kümmerlich vor ihm stand, als ob sie den Zipf hätte.

Der arme Gockel, die arme Frau Hinkel, die arme Gackeleia zogen wieder wie ehedem durch den wilden Wald nach dem alten Schloß; aber sie waren viel trauriger und redeten kein Wort, ja Frau Hinkel hatte gar die Schürze über den Kopf gehängt, weil sie sich schämte, so häßlich geworden zu seyn.

Als man sich nun bereits bei den Haaren um das Gold riß, so daß Keiner mit einem blauen Auge davon kam, der nicht Haare gelassen hatte, drehte Gockel den Ring Salomonis und mit ihm den Kellermeister nebst einem Stück Faß Wein aus dem Keller, und es ward eingeschenkt, jedem der trinken wollte und ein Gefäß bei sich hatte.

Als Gackeleia aber nach einer Weile wieder fragte: "liebe Mutter, giebt es denn dort, wo wir hingehen, auch so wunderschöne Pfefferkuchen, wie in Gelnhausen?" und die Frau Hinkel immer mehr weinte, ward der alte Gockel von Hanau unwillig, drehte sich um, stellte sich breit hin und sprach: "o mein Hinkel von Hennegau!

Der Hahn blieb immer bei seiner Rede, er müsse in jedem Falle sterben, und wolle ihn Gockel nicht enthaupten, so werde er sich zu Tode hungern; Gockel werde schon heute in der wüsten Schloßkapelle noch Alles erfahren und dann kurzen Proceß machen. Es war Nacht geworden: als Gockel nach Hause kam.

Da antwortete die Stimme wieder: "Gnädigster Graf, vergebet mir, daß ich euch erweckte, ich sehe wohl, daß ihr den Leuten die Käse nicht abliefern lassen wollet, ich werde sie abweisen!" Nun hörte Gockel draußen auf dem Hofe sprechen und hin und wieder gehen, und seine Verwunderung, was das zu bedeuten habe, wuchs immer mehr.