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"Wohlan, sagte Gockel, dieser Hausfreund hat uns willkommen geheißen, er wohnet auf dem obersten Giebel von Gockelsruh, gleich werden wir da seyn; damit wir aber nicht lange zu wählen brauchen, in welchen von den weitläufigen Gemächern des Schlosses wir wohnen wollen, so will ich unsere höchste Dienerschaft voraussenden, damit sie uns die Wohnungen aussuche."

"Gut, mein Freund," erwiederte Gockel, "ich kann sie Ihnen verschaffen, hier haben sie gleich zwei Dutzend von neuester Façon als eine Probe; wenn sie hier wieder vorbeifahren, legen sie nur dort in den hohlen Baum, was ihr Freund dafür bezahlt, sie sollen dort immer von Zeit zu Zeit einige Dutzend solchen Geflügels vorräthig finden.

Da sagte Frau Hinkel: "thue was du willst, ich habe es nicht gern gethan, es hat mich nur so überrascht." Nun umarmte sie Gockel und drehte den Ring wieder, und sie wurden wieder jung und schön.

Gockel war so froh, über Alles, was er so erfinderisch herbeigewünscht hatte, daß er wünschte, Frau Hinkel möge gleich Alles betrachten, was auf ihrem Waschtisch weiter liege. Sie sagte aber: "nein, ich muß warten bis der Tag anbricht, es ist Alles so herrlich und fein, ich zittre so vor Freude, ich habe eine solche Wallung im Blut.

"O Gockel, gehe mit," sagte Hinkel, sich an seinen Arm hängend, "ich weiß nicht Bescheid hier, es ist mir ganz bang vor lauter Schönheit, ich fürchte, ich möchte über das siebente Wunder der Welt stolpern und in das achte hineinstürzen." Da führte Gockel sie zu ihrem Waschtisch an ein zweites Fenster, dessen Vorhang der volle Mond mit angenehmem Licht durchstrahlte.

Aber dieser machte das gar keine Freude, und sie sagte immer: "halt ein Gockel, nein das ist doch ganz abscheulich, einen so herunter zu bringen, nein das ist zu arg! so habe ich mein Lebtag nicht ausgesehen; du machst mich viel älter, als ich war!" und begann zu weinen und zu zanken, und wollte dem Gockel mit Gewalt nach der Hand greifen und ihm den Ring wieder zurückdrehen.

Nun trat die Königin Eilegia zu Gockel und verband ihm die Augen mit einem seidenen Tuch, und er that ihr dasselbe; eben so verbanden der König Eifrasius und Frau Hinkel, und der Prinz Kronovus und Gackeleia sich die Augen und wurden nun von den Hofmarschällen auf den Eierteppich geführt, auf welchem sie mit den zierlichsten Schritten, Sprüngen und Wendungen zwischen den Eiern herumtanzen mußten, ohne auch nur Eines mit den Füßen zu berühren.

Mit diesem Werkzeug konnte er nun tüchtig in dem Schutt herum arbeiten, und es gelang ihm, am Fuße eines Rauchfangs, ein Kamin herauszugraben, in welchem der eiserne Kessel seiner Vorfahren noch an einer Kette über der Feuerstelle hing. Auch diesen scheuerte Frau Hinkel am Brunnen wieder blank, und Gockel richtete ihr das schöne Kamin zur Kochstelle ein.

Gockel aber sprach: "ei, ei, Frau Hinkel, ich hätte mein Lebtag nicht gedacht, daß du so eitel wärest; es ist gut, nun habe ich ein Mittel, dich zu strafen; sieh, bist du mir nun nicht fein ordentlich und fleißig, oder brummest du, oder bist du neugierig, so drehe ich gleich den Ring um und mache dich hundert Jahre alt."

Frau Hinkel trank und trank wieder, auch Gockel trank, und die allerliebste Frau Nachtigall sang in der nahen Linde das freundlichste: "wohl bekomm's, Frau Gräfin von Hennegau" dazu.