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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Sie schienen auf das tiefste verletzt. »Daß wir über solchen Wahnwitz mit dir verhandeln, wirst du selbst nicht erwarten können,« sagte Papa kalt. »Geh in dein Zimmer. Bis morgen früh dürftest du wohl zur Vernunft gekommen sein.« Aber der Morgen kam und fand mich entschlossen, eher das Haus zu verlassen, als auf meine Besuche bei Herrn von Glyzcinski zu verzichten.
Mit verbindlichen Empfehlungen den Exzellenzen und herzlichen Grüßen an Sie Ihr treuergebenster Georg von Glyzcinski.« Das ist die Befreiung! jubelte ich und zitterte doch vor Angst, als ich den Brief meinen Eltern gab. Die Szene, die folgte, war schlimmer als je vorher. »Solange du meinen Namen trägst, niemals niemals!« Dabei blieb der Vater.
Der Philosophie war der Vormittag gewidmet »in einem Jahr müssen Sie Ihr Doktorexamen machen können,« hatte Glyzcinski mir versichert, und es war ein förmlicher systematischer Unterricht, den er mir erteilte.
Es waren Männer darunter, die, um die magere Pension zu erhöhen und ihren Frauen und Töchtern standesgemäße Toiletten, ihren Söhnen die Leutnantszulage zu sichern, halbe Tage als Agenten der verschiedensten Versicherungsgesellschaften Trepp auf, Trepp ab liefen, und nachmittags im Zoologischen den Junker spielten, der von seinen Renten lebt. Andere, die für ihre ungebrochene Kraft eine Beschäftigung, für ihre leere Zeit eine Ausfüllung brauchten, griffen zu den seltsamsten Hilfsmitteln. Der eine vergrub sich in heraldische Studien, ein zweiter sammelte Briefmarken, ein dritter widmete jede Stunde und jeden Gedanken dem Studium Dantes, ein vierter ging im Spiritismus auf und hatte täglich andere Geistererscheinungen. Aus Langerweile ließ ich mich mit diesem seltsamen Kauz, einem Obersten von Glyzcinski, dessen robuste Erscheinung mit dem breiten roten Gesicht wenig an einen Geisterseher erinnerte, oftmals in Gespräche ein und amüsierte mich im stillen darüber, auf welch vertrautem Fuß er mit dem lieben Gott stand, und wie glühend er zu gleicher Zeit die Kirche und ihre Diener haßte. Dankbar für mein vermeintliches Interesse brachte er mir täglich andere Bücher und Broschüren und lief geduldig die Lästerallee mit mir auf und ab, wenn ich es in der von
Ich bejahte lebhaft und las den Brief nicht nur, sondern schrieb ihn auch ab, um ihn Glyzcinski zeigen zu können. Es hieß darin: » ... Das Bürgertum sieht die Religion heute als eins der wirksamsten Kampfmittel gegen die Sozialdemokratie an.
Nur Martha Bartels, die nicht zum ersten Male hier war, gab sich ungezwungener. Irgend etwas in dem Gesicht der kleinen Näherin hatte sich seit unserem letzten Zusammensein verändert. »Nun, Genossin Glyzcinski, was haben Sie uns Gutes mitzuteilen,« sagte sie mit einem leisen gönnerischen Ton in der Stimme, den sie damals noch nicht gehabt hatte, als sie mich »Frau von Glyzcinski« nannte.
Warum? ich werde es Ihnen einmal sagen, nicht schreiben; ich habe ein ganz klares Bewußtsein davon ...« Glyzcinski gegenüber gab ich meinem Unmut über das Vergebliche meines Bemühens lebhaften Ausdruck. Er selbst hatte ursprünglich auf Egidy, als einen unserer künftigen Mitkämpfer, außerordentlichen Wert gelegt.
»Wird er genesen und leben?« brachte ich mühsam hervor. Mit einem prüfenden, langen Blick sah mir der Arzt ins Auge und reichte mir die Hand zum Abschied: »Genesen, niemals! Leben?! Glück und Liebe sind Elixire, die schon Sterbende ins Dasein zurückriefen. Verordnen können wir sie leider nicht!« Glyzcinski wurde von Tag zu Tag frischer und froher.
Aber schon stand der junge blonde Mann mit den zarten Mädchenzügen auf der Tribüne: »Ich erteile der Referentin Frau von Glyzcinski das Wort«, und mit einer höflichen Handbewegung machte er mir neben sich Platz. Ich sprach schlecht. Keinen Augenblick konnte ich meiner eigenen Empfindung, meinen innersten Gedanken folgen. Ich war nur ein Sprachrohr.
Ewig Ihr treuer Freund Georg von Glyzcinski.« Ich hatte kaum zu Ende gelesen mit klopfendem Herzen und tiefen Atemzügen , als ich schon am Schreibtisch saß und meine Feder über das Papier flog: »Mein lieber Freund! Es bedarf für mich keiner Überlegung, um meine Hand mit einem freudig-dankbaren Ja in die Ihre zu legen.
Wort des Tages
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