United States or Venezuela ? Vote for the TOP Country of the Week !


Da nun das blasse Morgenlicht in sein Gesicht fiel, sah sie, wie entstellt es war, und empfand nichts mehr als eine furchtbare Angst. »Gerom!,« schrie sie auf und sank nieder, »erbarme dich, tu mir kein Leid, um des Heilands willen, Gerom, tu mir kein Leid

Vinzenz Gerom kam eines Tages, es war an einem Sonntag und die Glocken läuteten, zu Fuß nach Gorching zurück. Er würde wohl von niemandem erkannt worden sein, wenn man ihn nicht auf seinem Hof erblickt hätte. Sein Haar war ergraut, und er trug einen langen blauen Mantel, der seine Gestalt, die gebeugt einherschritt, seltsam entstellte und ihm den Anschein eines weltabgekehrten Sonderlings verlieh.

Onne sagte zu Gerom: »Der Pfarrer hätte bleiben sollen, er war ein guter Mensch, aber wie soll man einen Fuchs festhalten, wenn er mit dem Schwanz voranläuft

Gerom wunderte sich zuweilen im stillen darüber, wenn er von seiner harten Holzarbeit im Winterwald ein erfrorenes oder hungerndes Tier mitbrachte und Anje sah es nicht an. Aber mit dem Föhn erwachte Anjes Blut in einem seligen Fieber, die Stimme des Wassers gewann Gewalt über sie, und sie lauschte ruhlos auf den Wind.

Onne war es übrigens, die Gerom mit allem versah, dessen er an Lebensmitteln aus Gorching bedurfte, und so kam es, daß sie Anje kennen lernte. Die alte Frau war keineswegs lächerlich oder einfältig, wie diejenigen sie schelten mochten, die sie nur vom Schauen her kannten oder nach den Lästerungen ihrer Gegner.

»Ich hätte Ihnen auch geöffnet«, sagte er gelassen, aber so kalt, daß die Herausforderung in seinen Worten deutlich seine tiefe Anteilnahme verriet, die er nicht verbergen wollte. Gerom stand dicht an der Tür, als ob er den Ausgang decken wollte, und der starke Mann zitterte, wie ein Baum, dessen Wurzeln von eisernen

Im Traum führte er seine Absichten aus, bald die eine, bald die andere, er stand vor dem Förster und beichtete ihm das Geschehene, sorgsam bemüht, Gerom ins Unrecht zu setzen und den Zwang von Pflicht und Selbsterhaltung darzustellen, der ihn getrieben hatte zu töten.

Sie legte ihre Arme um seinen Hals und hängte sich daran. Keiner von ihnen sprach im dunklen Haus. Dann nahm Gerom ihre Hände: »Du sollst des Todes wegen nicht traurig sein«, sagte er mit bebender Stimme.

Gerom erbebte und brüllte fast: »Steh auf! Was ist geschehen?! Steh aufSie erhob sich und lächelte, ihre Lippen waren beinahe weiß. Sie verstand den Zorn ihres Vaters und begriff, daß es erschüttern mußte, so viel gegeben zu haben, wie er es getan hatte. Gerom ging mit großen Schritten hinaus.

Nun war es, als habe er jenen Faustschlag, der bis an ihr Herz dringen sollte, mit seiner ganzen Kraft geführt, Angelika sank ohne ein Wort zu Boden und blieb still liegen. Eine ihrer kleinen weißen Hände lag gekrümmt mit dem Rücken nach unten an seinem Stiefel. Gerom sah auf sie nieder und hob sie nach einer Weile behutsam und vorsichtig auf.