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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Mißmutig stand Gebhard am Fenster, schaute hinunter auf die Straße, ob es denn wirklich so schlimm aussähe. Nur wenige Menschen waren zu sehen, unter diesen aber ein Soldat, ein junger Feldgrauer, und der Gebhard sah es mit zunehmender Erregung der war kein anderer als der Hundeführer und kam geradewegs auf das Haus zu, drückte auch schon auf den Klingelknopf!
Sie betraten einen kleinen Saal mit mehreren Betten, die meisten standen leer, denn die Verwundeten waren schon so weit hergestellt, daß sie sich im Garten aufhalten konnten; aber einer stand am weit geöffneten Fenster, durch das der Duft blühender Linden hereinströmte. "Das ist der Blinde," sagte Gebhard und führte ihm die Mutter zu. Helene blickte zu ihm auf.
Gegen das Ende der Reise, während Gebhard sich schon ungeduldig auf das Wiedersehen mit der Großmutter freute, wurde der jungen Frau das Herz wieder schwer.
Eines Morgens, als Gebhard in die Schule kam, zog ihn ein Kamerad beiseite, tat geheimnisvoll, wollte ihm etwas sagen, das er doch eigentlich verschweigen sollte. Endlich vertraute er, dessen Bruder Sanitäter war, Gebhard an, daß an diesem Vormittag ein Zug mit Verwundeten ankäme, er solle es eigentlich niemand sagen, damit nicht die neugierigen Menschen an die Bahn kämen.
Heute Nacht war der Krieg ins eigene Haus gedrungen, jetzt erst fing er so recht an für Gebhard. Und die junge Mutter konnte, nachdem sie Knecht und Magd entlassen, lange nicht wieder den Schlaf finden. An der Seite ihres Mannes hatte sie noch nie den Krieg gefürchtet; aber ohne ihn überkam sie eine große Angst. Es war so finster, so still und schwül.
Darnach sagt’ er mir, daß sie von Speyer kämen, dahin die junge Braut zu geleiten, welche Conrad, dem Neffen des Bischofs Gebhard, bestimmt wäre. Der Bischof selber führte ihr den Bräutigam zu, und manch’ Edler wäre noch in seinem Gefolge.
So soll's immer bleiben, wie es jetzt ist!" Stegemanns Gedanken wurden durch diesen Wunsch herausgerissen aus der friedlichen Umgebung. "Gebhard, du denkst nicht an den Krieg, sonst könntest du nicht von einer schönen Zeit reden, die bleiben soll." "Aber wir siegen doch, und das gibt dann die allergrößte Freude." "Vorher werden viele Tausende von unsern deutschen Soldaten sterben!"
"Viele Tausende?" Gebhard wiederholte sinnend diese Worte und blieb eine Weile ganz nachdenklich. Dann aber trat er dicht an den Vater heran und begann mit eifrigen Worten: "Das darf man doch nicht so traurig sagen, Vater? Die Soldaten ziehen doch gern in die Schlacht und wollen fürs Vaterland sterben?
Längs der Straße zog sich der Wald hin, aus dem jeden Augenblick die Feinde auftauchen und die Wehrlosen überfallen konnten. Und in den Händen dieser Feinde war der geliebte Mann, der treue Vater. "Gebhard," sagte die Mutter leise, daß es der Knecht auf dem Bock nicht höre, "Gebhard, du hast doch auch gehört, daß der russische Offizier gesagt hat: 'auf Offiziersehre." "Ja.
Darauf mußt du achten!" "Ja das will ich gewiß tun," versicherte Gebhard eifrig, "dann vertraust du mir, gelt Vater?" Achtsam sah er zu, wie der Sanitäter dem Blinden das Einsteigen ermöglichte, mehr durch kurze Zurufe als durch Hilfe. Bald saßen sie nebeneinander, Hand in Hand und sprachen gar nicht viel, weil sie noch kaum das Glück fassen konnten, wieder beisammen zu sein.
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