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Aktualisiert: 20. Juli 2025
Die beiden Gestalten schlichen sich dicht an den Häusern hin, gingen mehrere Straßen entlang und verschwanden endlich im Portal der Münsterkirche. Bald darauf kam ein Mann mit einer Laterne über den Münsterplatz; es war der Freilinger Küster; er schloß schweigend die große, knarrende Kirchtüre auf und winkte den beiden Gestalten, einzutreten.
Die Neugierde war nur halb gestillt; die Freilinger, denen die Erscheinung eines fremden Grafen auf ihren Bällen etwas Seltenes sein mochte, gingen kopfschüttelnd umher; sie hätten gar zu gerne gewußt, woher er komme, wohin er gehe, warum er nicht tanze.
Aber so gewiß die Freilinger alles zu wissen glaubten, so wußten sie doch nichts. Es ist eine eigene Sache um die Liebe, besonders um die erste. Es gehen so zwei Menschen neben einander hin, still vergnügt, still selig; sie sehen aus wie Kinder, denen etwas recht Hübsches träumt, und einem andern käme es grausam vor, sie aufzuwecken.
Jetzt kam Gerassel die Straße herauf; dem alten Küster schlug das Herz, jetzt ja, sie mußten es sein, der große Glaswagen des Präsidenten fuhr vor; darin saßen der Präsident und Emil. "Ach, der schöne Offizier!" schrien die Freilinger und machten lange Hälse.
Nun haben wir ja den Goldfisch, denke ich, ja, ja, der Freilinger Kreis ist nicht übel; aber die Gräfin Aarstein ist wahrscheinlich der Köder. Ich wende also das Gespräch auf den Hof und endlich auch auf die Gräfin; da ist er aber so kalt und gleichgiltig wie Eis.
Sein Haar, sein Auge war so dunkel als das feine glänzende Tuch seines Kleides; das blendend bleiche Gesicht, wunderschöne Wäsche, welche durch ihre Weiße, durch ihre zierlichen Fältchen den Freilinger Damen schon von weitem Bewunderung einflößte, kontraktierten sonderbar mit jener dunkeln Farbe; nur die feinen Lippen schmückte ein gesundes, freundliches Rot.
Die Freilinger wandelten wie in einem Feenpalast umher, und die Mädchen und die Frauen Ida wandelte zwar wie eine Königin in dieser Herrlichkeit, als hätte sie von Jugend auf darin gelebt; aber man hörte doch so manches Sprüchlein vom blinden Glück und Zufall, die einen im Schlafe heimsuchen. Jetzt riefen die Trompeten zur Tafel, und da war es, wo Hofrat Berner seine Lorbeeren erntete.
Die Freilinger Schönen machten zwar Spaß daraus und behaupteten, die Wiener Damen werden unter dem Tuch hervorgesehen haben; doch mochten sie abergläubisch genug sein und wünschen, des Schicksals Stimme möchte dem Zug ihres Herzens nachgeben und ihnen den schönen Major oder den Jagdjunker mit dem Stutzbärtchen oder einen dergleichen vor die blinden Augen führen.
Nichtsdestoweniger war es sehr lebhaft auf den Straßen; Wagen von allen Ecken und Enden der Stadt rollten dem Marktplatz zu, aus welchem das Museum, von oben bis unten erleuchtet, sich ausdehnte. Es war Ball dort, als am Namensfest des Königs, das die Freilinger, wie sie sagten, aus purer Gewissenhaftigkeit nie ungefeiert vorbeiließen.
Über Freilingen lag eine kalte, stürmische Novembernacht; der Wind rumorte durch die Straßen, als sei er allein hier Herr und Meister und eine löbliche Polizeiinspektion habe nichts über den Straßenlärm zu sagen. Dicke Tropfen schlugen an die Jalousien und mahnten die Freilinger, hinter den warmen Ofen sich zu setzen während des Höllenwetters, das draußen umzog.
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