Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 25. Mai 2025
Da rief der Geist mit Zetergeschrei: "Ich bin der Xaveri Taubenkorn von Brassenheim. Um unsrer lieben Frauen willen verschont mich!" Merke: Der Taubenkorn ist ein unbescholtener Gerichtsmann in Brassenheim und wirtet; also kennt ihn der Hausfreund wohl, und ist ein lobenswerter Feldmann, dem keine Stunde in der Nacht zu spät oder zu früh ist für seinen Acker.
Und als ihn Herr Feldmann zum ersten Male wieder ein Kamel nannte, da war ihm wie einem aus der Fremde Heimgekehrten, der zum ersten Mal die Muttersprache wieder hört. »Alles uff der Welt is Gewohnheit!« sagte er sich. »Unn ich wer' mich schonn aach am Kättche sei Grobheite geweehne! Ich habb mich ja aach an des Gekrisch von dene Katze geweehnt!
Woher sollten es die Herren Feldmann und Schröder wissen, daß sie einen leibhaftigen Prinzen beschäftigten? »Adolf, Se sin e Kamel!« sagte Herr Feldmann. Und Adolf dachte sich: »Wann des Kamel nor #glicklich# is!« »Adolf, Se sin e Rindviech!« versicherte der dicke Herr Schröder. Und Adolf lächelte: »O selig, o selig, ein Rindviech zu sein!«
So tauchte ein zweiter Ausläufer in der Firma Feldmann & Schröder auf, und Adolf, der sich zu Hause so überflüssig vorkam, kam sich bald auch im Geschäft überflüssig vor. »Se sollte mich dodschlage unn ausstoppe unn als Modellfigur ins Schaufenster stelle,« dachte er. »Dann dhät ich all die neue Kleider trage, viel scheenere Kleider, als wie ich in meim ganze Lewe getrage habb.
Die Liebe ist jener märchenhafte Fortunatussäckel, aus dem man unendlich schöpfen kann, ohne ihn je zu leeren. In einer Märchenwelt taumelt der Verliebte, und in dieser Märchenwelt war Adolf Borges der verwunschene Prinz, den eine böse Hexe dazu verdammt hatte, unter Mißachtung seiner hohen Abkunft bei Feldmann & Schröder Pulte abzustauben und Pakete zu schnüren.
Adolf schlürfte den kalten Kaffee, griff, noch mit beiden Backen kauend, nach seiner Mütze, machte sich auf den Weg zu Herrn Feldmann, um die Geschäftsschlüssel zu holen, begab sich in die Schloßstraße, öffnete, zog die Rolläden hoch und begann die eintönige Arbeit des Aufwischens und Abstaubens.
Adolf Borges brachte es zu nichts auf der Welt und blieb Ausläufer bei Feldmann & Schröder in der Schloßstraße zu Offenbach am Main. Er schnürte Pakete und besorgte Gänge, er staubte die Pulte ab und reinigte die Tintenfässer.
Er war noch mitten in den Aufräumungsarbeiten, da kamen schon die ersten, pünktlichsten Angestellten, und der Briefträger kam und gab die Post ab, und die Kommis suchten schnell die Privatbriefe und jene Briefe heraus, die wegen falscher Adresse zurückgekommen waren, und zuletzt kam der Herr Feldmann, und kaum war er da, da fing er auch schon an zu schimpfen und einem Kommis zu versichern: »Zum Schlafe haww ich Se net angaschiert!
»Gott sei Dank, daß es endlich e Ruh gibbt im Haus!« sagte Katharina. »Es is schonn net mehr auszuhalte mit dem miserawele Bub!« Da erschien an einem Dienstag vormittag Herr Bindegerst aufgeregt im Hause Feldmann & Schröder und verlangte nach seinem Schwiegersohn. »Adolf, komm gleich, der Bub is krank!« Adolf Borges ließ das Paket, an dem er herumschnürte, fallen und rannte zu Herrn Schröder.
Du werst Aage mache!« .... Acht Tage später trat Adolf vor Herrn Schröder, an den sich die Angestellten mit ihren Bitten lieber wandten als an Herrn Feldmann, und sagte: »Herr Schröder, ich dhät um acht Däg Urlaub bitte, ich möcht uff die Hochzeitsreis'!« Und der dicke Herr Schröder sah ihn erschrocken an: »Sin Se meschugge?«
Wort des Tages
Andere suchen