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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Der römische Landpfleger in Jerusalem hatte eine junge Frau, und in der Nacht vor dem Tage, an dem Faustina in die Stadt einzog, lag die und träumte. Sie träumte, daß sie auf dem Dache ihres Hauses stünde und auf den großen, schönen Hofplan niedersähe, der nach der Sitte des Morgenlandes mit Marmor ausgelegt und mit edeln Gewächsen bepflanzt war.

Das Wesen der Frau deutet mehr als das des Mannes auf Vereinzelung; ich habe immer gefunden, daß die edlere Art der Frau sich nur kraft dieser Vereinzelung bewahrte, und daß sie sich zur Vervollkommnung der Rasse gar nicht teuer genug bezahlen läßt.« »Und wenn dem so wäreversetzte Faustina, »was hülfe es?

Faustina sah mich ängstlich an, sie wollte offenbar eine Beruhigung gewinnen, sie merkte nicht, daß ich die Antwort auf diese Frage schon gegeben hatte. »Ohne Zweifel«, erwiderte ich. »Jeder denkbare Zustand der Seele und des Gefühls kann und wird irgendwie und irgendwo zur Erscheinung gelangen, sonst wären wir nicht imstande ihn uns vorzustellen.

Ja, so sind die Phantasielosen, sie leben nur von Augenblick zu Augenblick, sie schwingen nur in den Intervallen, der Augenblick selbst ist ihnen nichts.« »Das alles ist mir zu allgemein«, sagte Faustina. »Teils zu allgemein, teils zu kategorisch. Ich kenne Verhältnisse, deren Beschaffenheit mit der Phantasie gar nichts zu tun hat, oder ich müßte den Begriff der Phantasie zu weit ausdehnen.

»Freilichmurmelte Faustina, »verrannt wie Theseus. Aber aus diesem Labyrinth gibt’s kein Entkommen.« »Packen wir doch den Stier bei den Hörnern, Faustina. Was ist Liebe? Wer hat Liebe? Wer ist der Liebe fähig? Wer darf sich vermessen zu reden: Liebe ist so und so und nicht anders.

»Modische Ideale oder andere Ideale, darnach frag ich nicht«, entgegnete Faustina lebhaft. »Ideale aufzustellen, in dieser Beschäftigung habt ihr es freilich zu einer gewissen Handfertigkeit gebracht. Aber die Sache scheint mir die, daß zwischen Ideal und Wirklichkeit eine so ungeheure Entfernung ist, daß die beiden schon gar nichts mehr miteinander gemein haben. Da ist kein Weg, keine Brücke.

Ein solcher Unterschied herrscht zwischen der Frau als Einzelwesen und der Frau, die sich sozial betätigt.« »Sie mögen ja recht haben«, antwortete Faustina. »Aber am Birnenbaum hängen viele Birnen. Sollen die Birnen also warten, bis die Leckermäuler anspazieren, um die schönsten zu verspeisen? Die übrigen können warten; sie müssen verfaulen und ins Gras fallen, wie? Um der Sanftmut willen.

Ihr gleicht nicht den Adlern, ihr Männer, ihr könnt auch gehn und macht euch vor jedem Jäger aus dem Staub.« »Das Wunder! Das Wunder der Liebe! Wie das klingt, Faustina! Wie aus einem Roman der George Sand. Die Sache ist wirklich die, daß uns die Liebe gar kein Wunder mehr bedeutet.« »So? Und warum, wenn man fragen darf?

»Es gibt noch ein zweites, Faustina, ein größeres.« »Und das wäre?« »Die Freude an der Erscheinung. Beklagenswert ist allerdings der Druck, unter dem wir leben, das seltsam fatalistische Dahinrasen.

Aber es gibt Mittel, den Zwiespalt zu überbrücken, und die Frau ist es, die in dem einen wie im andern Fall ausgleichend zu wirken vermag, und zwar durch die göttliche Eigenschaft der Sanftmut. Sie, Faustina, sind nicht sanft genug.« »Nicht sanft genug! Das wurde mir schon einmal gesagt. Wenn ich sanft wäre, wurde gesagt, hätte ich weniger Anlaß, mich über das Leben zu beklagen

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