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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Als die Erzählung zu Ende war, sagte der junge Rhetor: »Wahrlich, dies ist doch mehr als ein Traum, denn ich sah heute zwar nicht den Kaiser, aber seine alte Freundin Faustina in die Stadt einziehen. Es nimmt mich nur wunder, daß sie sich nicht schon im Palaste des Landpflegers gezeigt hat

»Offen gestanden, hätte ich nicht erwartet, Sie so zu finden«, fuhr ich fort. »Ich dachte Sie mir in großen Erlebnissen. Eine Gestrandete, oder wie Sie sagen, einen Robinson, nein, das hatte ich nicht erwartet. Faustina unentflammt, Faustina ohne Liebe, ohne Verliebtheit, Faustina einsam, was hat das zu bedeuten

Sie sah mich lange schweigend an, bevor sie antwortete. »Was kann es andres zu bedeuten haben, bester Freund, als daß für Faustina keine Liebe mehr da ist? Fertig, Freund, fertig! Abgewirtschaftet!

»Du hast vielleicht recht mit dem, was du von der alten Frau sagstantwortete er. »Faustina ist am Hofe wirklich nicht glücklich gewesen. Aber es scheint doch seltsam, daß sie den Kaiser in seinem hohen Alter verließ, nachdem sie ein ganzes Menschenleben bei ihm ausgeharrt hatte.« »Was sagst du darief der Mann. »Hat die alte Faustina den Kaiser verlassen

Der Kaiser und Faustina können deine Nachrichten nicht einen Augenblick zu früh erfahrenAls der Winzer dem Sklaven das Geleit gegeben hatte und wieder in die Hütte heimkam, fand er seine Frau noch wach. »Ich kann nicht schlafensagte sie, »ich denke daran, daß diese beiden sich begegnen werden. Er, der alle Menschen liebt, und er, der sie haßt.

»Das ist wohl wahr, Faustina, praktisch genommen ist es wahr, und daß ihr Grund habt, euch selbst zu schützen, kann nur einem Dummkopf verborgen bleiben. Jedoch von einer höheren Zinne betrachtet, liegen die Dinge anders. Die Natur will nicht, daß man ihr zuvorkomme.

Sie verdauen schneller als die Hühner, und sie bleiben immer mager, ihr Herz bleibt immer mager.« »Dennoch, Faustina, mit Menschen verbunden zu sein, bleibt der schönste Vorzug des Menschen. Einen isolierten Zustand schadlos zu ertragen, dazu gehört schon eine ungewöhnliche Seelenstärke.« »Mag sein, mag sein«, erwiderte Faustina, und sie lächelte unbestimmt vor sich hin.

Läßt sie sich denn von der Liebe trennen? Sie sagen: Liebe will den Tod. Ich wage nicht daran zu rütteln, obwohl ein solcher Satz alle meine Gedanken durcheinanderwirbelt. Aber angenommen, Sie haben recht, wie läßt sich das mit der Absicht der Natur vereinigen, die doch durch Liebe die Gattung fortpflanzen will?« »Das ist ein Irrtum, Faustina.

»Jagab der Mann zu, »so sagtest du wirklich, und ich freue mich, daß du recht behalten hast, nicht nur, weil Faustina dadurch reich genug geworden ist, um uns aus unsrer Armut zu retten, sondern auch um des armen Kaisers willen

Es hat aber doch, wie gesagt, ein Wesen gegeben, das niemals fürchtete, ihn wissen zu lassen, was seine Handlungen wert waren. Dieser Mensch, der mutiger war als Senatoren und Feldherrn, war des Kaisers alte Amme, Faustina.« »Jawohl, ich habe von ihr reden hörensagte der Arbeiter. »Man sagte mir, daß der Kaiser ihr immer große Freundschaft bewiesen habe

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zähneklappernd

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