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Aktualisiert: 29. Juni 2025


»Wenn Faustina sich weigert, meinen Worten Glauben zu schenken, so sag ihr, daß meine Frau und ich aus Palästina in Asien stammen, einem Lande, wo diese Krankheit häufig vorkommt. Und dort ist ein Gesetz, daß die Aussätzigen aus Städten und Dörfern vertrieben werden und auf öden Plätzen wohnen und ihre Zuflucht in Gräbern und Felsenhöhlen suchen müssen.

Dann begann sie mit ihrer warmen, milden Stimme zu sprechen. »Ich kann doch nicht glauben, daß die alte Faustina am Hofe so glücklich gewesen ist, wie du sagstsagte sie, indem sie sich an den Fremdling wendete. »Ich bin gewiß, daß sie Tiberius so geliebt hat, als wenn er ihr eigener Sohn wäre.

Faustina besann sich keinen Augenblick. »Ich freue mich, daß wir an dem Tage in diese Stadt gekommen sind, wo das Volk seinen Feiertag begehtsagte sie. »Dies kann nichts andres bedeuten, als daß die Götter unsere Fahrt beschützen. Hältst du es nicht für wahrscheinlich, daß er, den wir suchen, der Prophet aus Nazareth, auch nach Jerusalem gekommen ist, um an dem Feste teilzunehmen

Faustina wendete sich mit einem Achselzucken ab. »Laß uns weiterziehensagte sie. »Dieser Mann ist ja wahnsinnig. Von ihm können wir nichts erfahrenSie zogen weiter, den Bergeshang hinauf. Faustina war nicht mehr als zwei Schritte vom Stadttor entfernt, als die israelitische Frau, die ihr hatte helfen wollen, den Propheten zu finden, ihr zurief, sie solle sich in acht nehmen.

Wer darf es wagen, über die Relationen des Begriffs hinauszufliegen und seine Einheit, seine pragmatische Gültigkeit, seine reinste Inkarnation zu verkündigen? Liebe ist etwas ungeheuer Seltenes, Faustina. Machen wir uns das klar! Die Liebe, die wirkliche Liebe, nicht die aus aller Leute Mund, ist ein Phänomen, genau so selten, genau so großartig, genau so bewunderungswürdig wie das Genie.

Gleich darauf stellte es sich heraus, daß der junge Mann dort drüben im fremden Land ebenfalls den Tod erlitten hatte, und zwar beinahe an demselben Tag, an welchem die Krankheit des Mädchens begonnen hatte.« »Eine hübsche Geschichte zwischen Menschen ohne Elan«, sagte Faustina. »Warum waren sie gar so still und subaltern, die armen Liebesleutchen?

Sie stieg vom Pferde und überließ es der Obhut eines Sklaven. Dann begannen die reisenden Römer die Stadt zu Fuß zu durchwandern. Dies gelang ihnen weit besser. Sie drangen ziemlich rasch bis zum Herzen der Stadt vor, und Sulpicius zeigte Faustina gerade eine halbwegs breite Straße, die sie bald erreichen mußten.

Ach, Faustina, ein ganzes Leben in Rom hat dir also den Glauben an Zauberer und Wundertäter nicht benommen, den du in deiner Kindheit in den Sabinerbergen eingesogen hastDa sah die Alte ein, daß Tiberius nie Hilfe von dem Propheten aus Nazareth erwartet hatte. »Warum ließest du mich dann diese Fahrt in das ferne Land machen, wenn du sie die ganze Zeit über für fruchtlos hieltest

Aber mein Trost ist, daß dies alles ja nur ein Übergang ist. Mir ist oft zumut, als ob ein unsichtbarer Riese unsere Welt in Stücke zerfetzte, um aus den Bestandteilen eine neue, bessere, schönere zu machen, und als ob diese Zerstückelung notwendig sei, um unser Dasein auf eine höhere Fläche zu heben.« »Hirngespinste«, sagte Faustina kopfschüttelnd. »Was soll ich mit Hirngespinsten?

Wenn man dieses ganze Geschlecht in einen großen Sarg legen und auf einmal beerdigen könnte, so wüßt’ ich eine wunderbare Grabschrift.« »Und die wäre?« »Verstorben an der weitverbreiteten schleichenden Seuche: Trägheit des Herzens.« »Na, daran stirbt man nicht.« »Gewiß nicht, weil man ganz bequem davon leben kann.« »Verrannt, verrannt, Faustina, rettungslos verrannt

Wort des Tages

zähneklappernd

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