Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 7. Juli 2025
In einer sichtlichen Regung seines Stolzes kämpfte er gegen seine eigene Rührung. Da schmiegte sich Emma an seine Brust und sagte: »Wie hast du nur glauben können, daß ich ohne dich leben sollte! Ein Glück, das man besessen, vergißt man nie! Ich war ganz verzweifelt! Dem Tode nahe! Ich will dir alles erzählen, du sollst alles erfahren. Aber du! Du hast mich nicht einmal sehen mögen!«
In diesem Augenblick trat Homais aus seiner Apotheke, und auch Frau Franz tauchte laut redend mitten in der Volksmenge auf. »Gnädige Frau! Gnädige Frau!« rief Felicie, die ins Zimmer stürzte. Das arme Ding war außer sich. Sie hielt einen gelben Zettel in der Hand, den sie von der Haustüre abgerissen hatte. Emma überflog ihn. Es war die Versteigerungsankündigung. Dann sahen sich beide wortlos an.
In der Tat hatte Emma nur einen der von Karl ausgestellten Wechsel bezahlt, den zweiten hatte Lheureux auf ihre Bitte hin verlängert und dann abermals prolongiert. Jetzt zog er aus seiner Tasche eine Anzahl unbezahlter Rechnungen für die Stores, den Teppich, für Möbelstoff, mehrere Kleider und verschiedene Toilettenstücke, im Gesamtbetrag von ungefähr zweitausend Franken.
»Gnä’ Fräul’n, mir scheint, da ist ein großes Malheur geschehn.« »Es ist nicht wahr,« sagte Emma. »Es kann nicht sein. Ist denn Ihnen was geschehen? Und mir ...« Der Kutscher ließ den Kopf des Regungslosen wieder langsam sinken; – in den Schoß Emmas, die zitterte. »Wenn nur wer käm ... wenn nur die Bauersleut eine Viertelstund’ später daherkommen wären ...«
Vor der Schmiede bog Rudolf mit einem Male von der Hauptstraße ab in einen Fußweg ein. Er zog Frau Bovary mit sich und rief laut: »Leben Sie wohl, Herr Lheureux! Viel Vergnügen!« »Den haben Sie aber fein abgeschüttelt!« lachte Emma. »Warum sollen wir uns von fremden Leuten belästigen lassen?« meinte Rudolf. »Noch dazu heute, wo ich das Glück habe, mit Ihnen ...« Sie wurde rot.
»Es war umsonst!« Eine Viertelstunde lang gingen sie zusammen alle Yonviller durch, die vielleicht ihr zu helfen geneigt wären. Aber bei jedem Namen, den Felicie nannte, wandte Emma ein: »Unmöglich! Die tun es nicht!« »Der Herr Doktor muß jeden Augenblick nach Hause kommen!« »Ich weiß es! Laß mich allein!« Sie hatte alles versucht. Nun mußte sie den Dingen ihren Lauf lassen. Karl würde heimkommen.
Während er also beschäftigt war, benutzte Emma seine Abwesenheit sogleich, um ihren Plan ins Werk zu setzen. Sie nahm eine starke, saftvolle Rübe und verwandelte sie in ein mutiges Roß mit Sattel und Zeug. Rasch schwang sie sich nun darauf und sprengte über Heiden und Gestrüpp dahin, bis hinab in das Tal, wo Prinz Ratibor ihr schon entgegenkam und die atemlose Flüchtige in seinen Schutz nahm.
Unsre Pflicht ist es, alles Große in der Welt mitzufühlen, das Schöne anzubeten und sich nicht immer gleich unter alle möglichen gesellschaftlichen Konvenienzen zu ducken, sich nicht zu Sklaven herabwürdigen zu lassen ...« »Indessen ... indessen ...«, wandte Emma ein. »Nein, nein! Warum immer gegen die Leidenschaften kämpfen?
Ich liebe die Abwechselung.« »Ach ja, immer auf demselben Platze hocken ist gräßlich!« seufzte der Adjunkt. »Wenn Sie wie ich den ganzen Tag auf dem Gaule sitzen müßten ...«, warf Karl ein. Leo wandte sich an Emma: »Grade das denke ich mir köstlich. Natürlich muß man ein guter Reiter sein.«
Darum glaubte sie, daß sich die gleichen Dinge an verschiedenen Orten nicht wiederholen könnten; und da ihr bisheriges Stück Leben häßlich gewesen war, so müsse das, was sie noch zu erleben hatte, zweifellos schöner sein. Drittes Kapitel Am andern Morgen, als Emma kaum aufgestanden war, sah sie den Adjunkt über den Markt gehen. Sie war im Morgenkleid. Er schaute zu ihr herauf und grüßte.
Wort des Tages
Andere suchen