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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Als sie heran waren, bot er der Frau von Carayon den Arm, und führte =diese= bis an das Gasthaus zurück. Victoire sah ihnen betroffen nach, und sann nach über den Tausch, den Schach mit keinem Worte der Entschuldigung begleitet hatte. »Was war das?« Und sie verfärbte sich, als sie sich, aus einem plötzlichen Argwohn heraus, die selbstgestellte Frage beantwortet hatte.
Eine kleine Pause trat ein, und Frau von Carayon fragte: »Nun, Herr Sander, wie besteht es vor Ihrer Kritik?« »Es muß sehr schön sein,« antwortete dieser. »Ich versteh es nicht. Aber hören wir weiter. Die Blüthe, die vorläufig noch schläft, wird doch wohl mal erwachen.«
Man entfremde sich fast, anstatt sich fester anzugehören. Er sprach dies so, daß ihr ein Zweifel blieb, ob er es mit tieferer Bedeutung oder aus bloßer Verlegenheit gesagt habe. Sie sann darüber nach, aber ehe sie zum Abschluß kommen konnte, wandte sich das Gespräch dem Stücke zu. »Wie finden Sie's?« fragte Frau von Carayon.
Aber Du Victoire, Du; Du bist nicht blos meine Tochter, Du bist auch Deines Vaters Tochter, Du bist eine =Carayon=!« Victoire sah die Mama mit einem Anfluge schelmischer Verwunderung an. »Ja, lache nur, Kind, lache laut, ich verüble Dir's nicht. Hast Du mich doch selber oft genug über diese Dinge lachen sehen.
»Was nicht zu befürchten steht. Sie sind eben doch anders.« »Aber nicht besser.« »Wer weiß.« »Ein Zweifel, der mich aus dem Munde meiner schönen Frau von Carayon einigermaßen überrascht, und unsrem verwöhnten Freunde, wenn er davon hörte, seine Wuthenower Tage vielleicht verleiden würde.« »Seine Wuthenower Tage?« »Ja, meine Gnädigste. Mit unbestimmtem Urlaub. Und Sie wissen nicht davon?
Schach war zu guter Stunde wieder heim, und noch denselben Abend schrieb er ein Billet an Frau von Carayon, in dem er in anscheinend aufrichtigen Worten um seines Benehmens willen um Entschuldigung bat.
Was mich angeht, das ist die honnêteté. =Die= verlang ich und um dieser honnêteté willen verlang ich Ihre Heirath mit dem Fräulein von Carayon. Oder Sie müßten denn Ihren Abschied nehmen und den Dienst quittiren wollen.« Schach schwieg, verrieth aber durch Haltung und Miene, daß ihm dies das Schmerzlichste sein würde. »Nun denn bleiben also; schöner Mann; liebe das.
Und war auch das =Gut= inzwischen in Pacht gegeben, so war doch noch das =Schloß= da, stand frei zur Verfügung, und konnte jeden Augenblick bezogen werden. Nach Festsetzungen wie diesen, trennte man sich. Ein Sonnenschein lag über dem Hause Carayon, und Victoire vergaß aller Betrübniß die vorausgegangen war. Auch Schach legte sich's zurecht.
Außerdem liegt hier alles exzeptionell. Der Prinz ist ein Prinz, Frau von Carayon ist eine Wittwe, und ich .... bin ich.« »Und bei diesem Entscheide soll es bleiben, Victoire?« »Ja. Die Götter balanciren. Und wie mir Lisette Perbandt eben schreibt: ›wem genommen wird, dem wird auch gegeben‹. In meinem Falle liegt der Tausch etwas schmerzlich, und ich wünschte wohl, ihn nicht gemacht zu haben.
»Ich =will= es aber, und würde den Namen meines Gefährten und Leidensgenossen zu meinem =eigenen= machen, wenn ich es könnte. Victoire =Mirabeau= de Carayon, oder sagen wir Mirabelle de Carayon, das klingt schön und ungezwungen, und wenn ich's recht übersetze, so heißt es Wunderhold.« Und dabei lachte sie voll Uebermuth und Bitterkeit. Aber die Bitterkeit klang vor.
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