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Aber ich kenne den Kammerdiener, und er thut es, denk ich, auf meinen Empfehl .... versteht sich .... Und ist auch dasselbe kleine Zimmer, worin sich eine Figur von der Frau Rietz oder wie manche sagen von der Mamsell Encken oder der Gräfin Lichtenau befindet, das heißt, nur eine kleine Figur, so bloß bis an die Hüften oder noch wenigerFrau von Carayon dankte.

Frau von Carayon, die sich ganz als Bittstellerin empfand, ließ in dem ihr eigenen, feinen Gefühl an dieser Stelle halten und stieg aus, um den Rest des Weges zu Fuß zu machen. Es war nur eine kleine, sonnenbeschienene Strecke noch, aber gerade das Sonnenlicht war ihr peinlich, und so hielt sie sich denn seitwärts unter den Bäumen hin, um nicht vor der Zeit gesehen zu werden.

Das war nun freilich eine böse Nachricht. Nur rasch, rasch! Eine kurze Strecke geht es, aber dann versagen die Nerven. Schweren Herzens, und geängstigt durch die Vorstellung, daß ihr dieser Fehlschlag vielleicht einen Fehlschlag überhaupt bedeute, kehrte Frau von Carayon in das Gasthaus zurück.

Was er nur bringen magIhre Neugier sollte nicht lange unbefriedigt bleiben. Schon einen Augenblick später hörten beide die Klingel gehn, und ein alter Diener in Gamaschen, der noch die vornehmen Petersburger Tage miterlebt hatte, trat ein, um auf einem silbernen Tellerchen ein Billet zu überreichen. Victoire nahm es. Es war an Frau von Carayon adressirt. »An =Dich= Mama

Victoire bestätigte, was sich ohnehin nicht bestreiten ließ, und wandte sich gleich danach nach rückwärts, um die Mama durch eine Kopf- und Handbewegung zu fragen, ob man den hier abzweigenden Fußpfad einschlagen wolle? Frau von Carayon nickte zustimmend, und Tante und Nichte schritten in der angedeuteten Richtung weiter.

Zwölftes Kapitel. Schach bei Frau von Carayon. Am andern Vormittage saß Frau von Carayon am Bette der Tochter und sagte, während diese zärtlich und mit einem wiedergewonnenen ruhig-glücklichen Ausdruck zu der Mutter aufblickte: »Habe Vertrauen, Kind. Ich kenn ihn so lange Zeit.

Hätte sie diese Kenntniß früher gehabt, so würde sie vieles milder beurtheilt, jedenfalls aber eine abwartende Haltung ihm und seinem Schweigen gegenüber eingenommen haben. Sie hoffe jetzt, daß alles wieder einklingen werde. Am andern Vormittage wurde Schach bei Frau von Carayon gemeldet.

Er erhob sich, als er die schöne Frau sich nähern sah, und trat ihr ernst und freundlich entgegen. Frau von Carayon wollte sich auf ein Knie niederlassen, der König aber litt es nicht, nahm sie vielmehr aufrichtend bei der Hand, und sagte: »Frau von Carayon? Mir sehr wohl bekannt ... Erinnre Kinderball ... schöne Tochter ... Damals

Selbst im Hause Carayon setzte sich diese Fehde fort, und während die Mama theils um des Hofes, theils um ihrer eignen »Gefühle« willen überschwänglich mitschwärmte, fühlte sich Victoire von diesen Sentimentalitäten abgestoßen. Sie fand alles unwahr und unecht, und versicherte, daß Schach in jedem seiner Worte Recht gehabt habe.

Der war jetzt Liebling des Königs, einflußreichste Person seiner nächsten Umgebung, und durch =ihn=, zu dem sie wenigstens in oberflächlichen Beziehungen geblieben war, hoffte sie sich einer Audienz versichert halten zu dürfen. Um die Mittagsstunde war Frau von Carayon drüben, stieg im »Einsiedler« ab, ordnete ihre Toilette, und begab sich sofort ins Schloß.