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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Ihr Gespräch wurde durch das Erscheinen einer alten Dame, Schwester des verstorbenen Herrn von Carayon, unterbrochen, die jeden Dienstag ein für allemal zu Mittag geladen war, und unter »zu Mittag« pünktlicherweise zwölf Uhr verstand, trotzdem sie wußte, daß bei den Carayons erst um drei Uhr gegessen wurde. Tante =Marguerite=, das war ihr Name, war noch eine echte Koloniefranzösin, d.
Erst auf dem Heimweg kehrte die Verwunderung über Schachs Benehmen zurück. Am andern Vormittage ließ er sich melden. Frau von Carayon war erfreut, Victoire jedoch, die schärfer sah, empfand ein tiefes Unbehagen.
»Ich finde doch,« sagte Tante Marguerite, die, je schrecklicher sie sich vor Gespenstern fürchtete, desto lebhafter ihr Vorhandensein bestritt, »ich finde doch, die Regierung sollte mehr gegen dem Aberglauben thun.« Und dabei wandte sie sich ängstlich von dem unheimlichen Steinbild ab, und ging mit Frau von Carayon, die, was Gespensterfurcht anging, mit dem Tantchen wetteifern konnte, wieder dem Ausgange zu.
»Lieber Schach,« fuhr Frau von Carayon fort, während sie jetzt seine Hand nahm und ihn aus ihren klugen Augen freundlich aber fest ansah: »lieber Schach, ich bin nicht albern genug, Ihnen eine Szene zu machen oder gar eine Sittenpredigt zu halten; zu den Dingen, die mir am meisten verhaßt sind, gehört auch Tugendschwätzerei.
Der alte Konsistorialrath Bocquet hatte sich bewegen lassen, dem Mahle mit beizuwohnen, und saß, dem Brautpaare gegenüber, neben der Frau von Carayon; unter den anderweit Geladenen aber waren, außer dem Tantchen und einigen alten Freunden aus der Generalfinanzpächterzeit her, in erster Reihe Nostitz, Alvensleben und Sander zu nennen.
Ich werde mir den Bühnen-Luther nicht ansehen, weil er mir in dieses Herren Zacharias Werner Verzerrung einfach ein Ding ist, das mich ärgert; aber ihn nicht ansehen, weil es Anstoß gebe, weil es =Entheiligung= sei, das ist mehr als ich fassen kann.« »Und =wir=, lieber Bülow,« unterbrach Frau von Carayon, »wir werden ihn uns ansehen, =trotzdem= es uns Anstoß giebt.
In dem Salon der in der Behrenstraße wohnenden Frau von Carayon und ihrer Tochter Victoire waren an ihrem gewöhnlichen Empfangsabend einige Freunde versammelt, aber freilich wenige nur, da die große Hitze des Tages auch die treuesten Anhänger des Zirkels ins Freie gelockt hatte.
So kam er nach der Aufführung des Stücks, und heute kommt er nach der Aufführung der Schlittenfahrt. Ich bin doch begierig, ob er mit dabei war. War er's, so sag ihm, wie sehr es mich verletzt hat. Oder sag es lieber nicht.« Frau von Carayon war bewegt. »Ach, meine süße Victoire, Du bist zu gut, viel zu gut.
Seine Sprache der alten Freundin gegenüber war jetzt natürlich, beinah herzlich, und ohne daß auch nur eine kleinste Wolke das wiederhergestellte Vertrauen der Frau von Carayon getrübt hätte, besprachen beide was zu thun sei. Schach zeigte sich einverstanden mit allem: in einer Woche Verlobung, und nach drei Wochen die Hochzeit.
Mit oder ohne Wein, das macht keinen so großen Unterschied; aber ob unsre prédicateurs in einer sittlich getrauten Ehe leben oder nicht, =das=, mein Engelchen, ist von einer würklichen importance.« »Und ich finde, Tante Marguerite hat ganz Recht,« sagte Frau von Carayon.
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