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Aktualisiert: 19. Juni 2025
„Es ist das erstemal, daß ich ihr nicht nachgab!“ stieß er erregt heraus. „Darf sie deshalb einen so abenteuerlichen Streich ausführen, alle Rücksichten beiseite werfen und fliehen?“ „Nein, das durfte sie gewiß nicht,“ stimmte ihm Frau Anne bei, „und doch,“ fuhr sie fort, „ich habe es kommen sehen, daß sie eines Tages etwas tun würde, das uns allen großen Kummer zu bereiten imstande wäre.
Ich fühlte wohl damals schon, daß sie Sorge um Anne Lenes Gesundheit mich nicht allein zu jener Bitte veranlaßt hatte; denn als wir die Treppe zu dem dunkeln Flur hinabstiegen, war mir, als wenn ich mit einem glücklich geraubten Schatz ins Freie flüchtete.
So lieblich hatte ich sie mir nicht gedacht; und doch war sie dieselbe noch; nur ihre Augen schienen dunkler geworden, und die Linien des zarten Profils waren ein wenig schärfer gezogen als vor Jahren. Ich faßte ihre beiden Hände. "Liebe Anne Lene", sagte ich, "ich bin eben angekommen; ich wollte dich noch heute sehen!"
Frau Anne dachte, diese Furcht und Angst wäre am Ende nur die gerechte Strafe für ihre Tollkühnheit gewesen. „Wenn sie nur keine nassen Füße bekommen und sich erkältet hat,“ fuhr Herr Macket fort. „Nellie wird doch wohl dafür gesorgt haben, daß sie gleich ins Bett kam.“ Seine Stimme klang mit jedem Worte sanfter und weicher.
Fahnen, Kränze, Blumen, sogar eine Ehrenpforte mit einem mächtigen »Willkommen!« begrüßten die heimkehrende Tochter. – Aber sie hatte nur einen flüchtigen Blick für alle Herrlichkeiten, ihre Ungeduld trieb sie hinein in das Haus, sie mußte zuerst das Brüderchen sehen. Frau Anne, die vor ihr hineingegangen war, trat ihr schon mit demselben entgegen.
Weshalb soll man einem übermütigen Mädchen so strenge Fesseln anlegen und es Knall und Fall in eine Pension bringen? Was ist dabei, wenn es einmal über den Strang schlägt? Verstand kommt nicht vor den Jahren! Was sagst du dazu, Anne,« wandte er sich an seine Frau, »du denkst wie ich, nicht wahr?« »Ich dachte wie du,« entgegnete Frau Anne, »vor einem Jahre, als ich dieses Haus betrat.
"Geh nach Haus, Junge", schrie sie mir nach, "dein Vater ist ein ehrlicher Mann; was läufst du mit der Dirne in der Welt umher!" Drinnen im Gesindezimmer fand ich Anne Lene vor ihrer alten Wärterin auf den Knien liegen, den Kopf in ihren Schoß gedrückt. "Wieb", sprach sie leise, "sag mir die Wahrheit, Wieb!" Die Alte schien um Worte verlegen.
„Laßt uns ins Zimmer gehen,“ drängte Frau Anne, denn sie bemerkte, daß oben auf der Treppe die Dienstboten neugierig die Köpfe zusammensteckten. Sie gingen hinein, und Herr Macket überschüttete Leo, der sich erschöpft in einen Stuhl fallen ließ, mit ungeduldigen Fragen. „Überall bin ich gewesen, Papa, überall habe ich nach Ilse gefragt, niemand hat sie gesehen.“
Nein, nein, da ist nichts mehr zu hoffen, Direktor bin ich gewesen." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, und man hörte ihn über den Gang in das Musikzimmer gehen. Die Kinder aßen, was auf ihren Tellern fast erkaltet war. "Ich wollte, Herr Kraußold wäre gar nie in unser Haus gekommen!" sagte Anne.
»Ich verstehe dich nicht, liebe Anne,« sagte der Oberamtmann und sah seine Frau fragend an, »du sprichst so geheimnisvoll und machst mich neugierig.« »Ich habe eine Beobachtung gemacht und glaube nicht, daß ich mich täusche. Der junge Gontrau ist Ilse nicht gleichgültig geblieben.« Sprachlos blickte Herr Macket seine Frau an.
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