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Aktualisiert: 19. Juni 2025
„Wir müssen fort mein Lieb,“ brach Leo endlich das Schweigen, denn der Wagen war vorgefahren und die Braunen stampften ungeduldig die Erde. Jetzt drang auch Gläserklingen und Stimmengewirr zu ihnen herauf, und die Musik fiel mit einem lauten Tusch ein. Gewiß feierte man nochmals das junge Paar und trank auf sein Wohl. Frau Anne kam leise herein und brachte Ilses Hut und Staubmantel.
So erschien ihnen die Zukunft grau wie der heutige Novemberhimmel. Inzwischen war wohl eine halbe Stunde vergangen. Da fragte vor der Türe eine Kinderstimme: "Dürfen wir herein?" "Was wollt ihr denn?" rief dagegen, wenig ermutigend, der Vater. Unter der Türe erschienen die drei Schwestern; voran die Kleine mit strahlendem Ausdruck, dann Marie und Anne.
Er hatte das Zimmer schon verlassen. Den Augen des Vaters war es nicht entgangen, daß bei ihrer Ankunft Nesi sich hinter der alten Anne versteckt gehalten hatte; nun, da er sie wie verloren draußen auf dem Hausflur stehen fand, hob er sie auf beiden Armen in die Höhe und trug sie so in das Zimmer.
Ilse lachte spöttisch über die, nach ihrer Meinung vielen unnützen Dinge, besonders die Hausschürzen fand sie geradezu lächerlich. Sie hatte bis dahin niemals eine solche getragen. »Die dummen Dinger trage ich doch nicht, Mama!« sagte sie, als Frau Anne dabei war, den Koffer zu packen, »die brauchst du gar nicht einzulegen.«
Anne Lene stand ihr völlig regungslos gegenüber; Wieb aber, deren Augen mit großer
Sie hörte nicht auf mich; sie ließ die Arme an ihrem Kleid herabsinken und sagte langsam: "Er hat so unrecht nicht gehabt; wer holt sich die Tochter aus einem solchen Hause!" Ich fühlte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. "O Anne Lene", rief ich und trat auf die Stufen, die zu dem Pavillon führten, "ich ich hole sie! Gib mir die Hand, ich weiß den Weg zur Welt zurück!"
Frau Anne aber beobachtete desto schärfer, ihr entging von alledem nichts, und sie bemerkte auch, daß ihr Töchterchen jetzt einen harten Kampf in seinem Innern zu bestehen hatte. Sie war deshalb so zuvorkommend und liebevoll wie nur möglich, um ihr den so schweren Anfang zu erleichtern.
»Nein,« entgegnete er, »das nicht.« Er hielt einen Augenblick inne, als ob es ihm schwer würde, weiter zu sprechen, dann fuhr er fort: »Ich möchte dir eine Mitteilung machen, oder richtiger gesagt, dir meinen Entschluß wegen unsres gestrigen Gespräches verkünden. Zum 1. Juli soll Ilse in die Pension.« »Du scherzest,« sagte Anne und sah ihn fragend an.
Nicht täglich es sehen und hören zu können, – ihm war als ob die Sonne plötzlich aufhören müsse zu scheinen, als solle ihm Licht und Leben genommen werden. Frau Anne empfand, was in ihres Mannes Herzen vorging, liebevoll trat sie zu ihm und ergriff seine Hand.
Die beiden Ehegatten waren auffallend still diesen Abend; eine Zeitlang hörte man nur das Klappern der Messer und Gabeln und das gleichmäßige Ticken der Uhr, nach welcher Frau Anne öfter verstohlen hinblickte, denn Ilses Ausbleiben wurde auch ihr jetzt auffallend. Sie sah, daß die Aufregung ihres Mannes wuchs und daß er sich nur ihr gegenüber beherrschte.
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