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Wenn’s hieß, »Uhlfinger ist im Anzuge, Wackermann kommt«, fiel Schrecken auf ganz Schwabenland; das Volk flüchtete in die festen Städte und die Wächter auf den Zinnen der Warten stießen ins Horn und verkündeten die nahe Gefahr.

Drei Meilen hinter Dinkelsbühl im Schwabenlande lag vorzeiten ein altes Raubschloß, das einem mannfesten Ritter zugehörte, Wackermann Uhlfinger genannt, die Blume der faust- und kolbengerechten Ritterschaft, der Schrecken der schwäbischen Bundesstädte, auch aller Reisenden und Frachtführer, die keinen Geleitsbrief von ihm gelöst hatten.

Nach Verlauf eines Jahres fügte sich’s, daß Wackermann einen Fehdebrief bekam von einem Ritter, den er beim Trunk beleidigt hatte und der mit ihm anbinden wollte auf Tod und Leben.

Wenn Wackermann seinen Küraß und Helm angelegt, seine Lenden mit dem Schwert umgürtet hatte und die goldenen Sporen an seinen Fersen klirrten, war er nach der Sitte seiner Zeitgenossen ein roher, hartherziger Mann, der Rauben und Plündern für ein Vorrecht des Adels hielt, den Schwächern befehdete und, weil er selbst mannhaft und rüstig war, kein ander Gesetz erkannte, als das Recht des Stärkern.

Frau Mathilde verhieß dem allen treulich nachzukommen, verlor keins dieser Worte aus ihrem Herzen und begab sich nach der Burg zurück; die Nymphe aber ging wieder in den Brunnen und verschwand. Nicht lange hernach trompetete der Zwerg freudig vom Turm herab und Wackermann ritt mit seinen Reisigen wohlgemut in den Hof ein, mit reicher Beute beladen.

Sie zerraufte ihr schwarzgelocktes Haar und erhob eine laute Klage: »Ach des unglücklichen Tages! Wackermann! Wackermann! Du bist gefallen, bist kalt und tot! Hast mich zur Wittib gemacht und deine Kinder zu Waisen

Einstmals war Wackermann mit seinen Reisigen ausgezogen, den Kaufleuten aufzulauern, die vom Augsburger Markte kamen, und verweilte länger als sein Verlaß war. Das bekümmerte die zarte Frau, sie wähnte, ihrem Herrn sei ein Unglück begegnet, er sei erschlagen oder in Feindes Gewalt. Es war ihr so weh ums Herz, daß sie nicht ruhen noch rasten konnte.

Wackermann wurde insgeheim allerdings von dem Verlangen gequält zu erforschen, wer die Fremde gewesen sein möchte, die man, weil niemand ihren Namen wußte, die Dame mit dem nassen Schleier nannte; nur die Scheu, als ein mannlicher Ritter einer Schwachheit sich schuldig zu machen und die Unverbrüchlichkeit seines gegebenen Wortes banden ihm die Zunge.

Ich bin Wackermann Uhlfingers, des ehrenfesten Ritters, Tochter, dessen unglückliches Geschick Euch sonder Zweifel nicht verborgen ist, bin kümmerlich dem Einsturz des väterlichen Hauses entronnen und habe in Eurer Wohnung, wiewohl in armseliger Gestalt, Schutz und Sicherheit gefundenHierauf erzählte sie ihm ihre Geschichte und verschwieg ihm auch die Heimlichkeit mit dem Bisamapfel nicht.

Kleinhänsel verkündet uns nichts GutesUnd die Knappen waren alle bestürzt, sahen ihren Herrn traurig an und einer unter ihnen nahm das Wort und sprach: »Das ist die Weise des Vogels Kreideweiß, Gott wende Unglück ab; ’s ist eine Leiche im HauseDa spornte Wackermann seinen Hengst und ritt übers Blachfeld daher, daß die Funken stoben.