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Ohne also einen Gott und eine für uns jetzt nicht sichtbare, aber gehoffte Welt, sind die herrlichen Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände des Beifalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung, weil sie nicht den ganzen Zweck, der einem jeden vernünftigen Wesen natürlich und durch eben dieselbe reine Vernunft a priori bestimmt und notwendig ist, erfüllen.

Sein Argwohn wurde gleichsam materieller. Die Geduld, die sie ihm entgegensetzte, erbitterte ihn. Er ertrug ihre Verschlossenheit nicht. Ihre gegen den Unsichtbaren gerichteten Augen weckten in ihm das böse Gewissen. Um jeden Preis wollte er erfahren, was es damit für eine Bewandnis hatte. Auch ihre Körper- und Atemnähe beruhigte ihn nicht, auch die ließ ihn spüren, daß er nur Gefäß war, nur Hülle, Phantom. Der Betrüger fühlte sich betrogen, der Dieb bestohlen. Nicht eher wollte er sie von seiner Seite lassen, als bis sie ihn erkannt, wie er wirklich war, bis er den Vorhang zerrissen hatte, der zwischen ihnen hing. Schaudernd sah Franziska, daß er in diesem Bestreben tiefer sank als er zu sinken wähnte, unter sich selbst hinab, daß sie es war, die ihn dazu trieb, und ihre Verzweiflung war namenlos. Er wurde roh; er wurde pöbelhaft. Ich habe verspielt, sagte sich Franziska, und in Neapel war es, als sie ihren Entschluß kundgab, sich von ihm zu trennen. Seine grünen Augen erloschen für einen Moment. Es ist gut, antwortete er und ging. Am selben Abend teilte er ihr mit, daß ihn ein Telegramm nach Turin gerufen habe, sie möge die Ausführung ihres Vorsatzes bis zu seiner Rückkehr verschieben. Von Scham und Mutlosigkeit ohnehin benommen, willigte Franziska ein. Riccardo übergab ihr eine Kassette zur Aufbewahrung, die mit den herrlichsten Diamanten gefüllt war. Als er nach drei Tagen wiederkam, ersuchte sie ihn, er möge sie von den Juwelen befreien, deren Behütung ihr drückend sei. Da sie es forderte, begleitete er sie ins Nebenzimmer, sie sperrte den Schrank auf und griff nach der Kassette. Die Sinne vergingen ihr; das Kästchen war so leicht, daß sie sofort wußte, es war seines Inhalts beraubt. Was war das? was war geschehen? wie war es möglich? sie hatte die Wohnung nicht verlassen. An allen Gliedern zitternd überreichte sie ihm die Kassette. Riccardo blickte sie mit großen, starren Augen an, deren Brauen immer höher wurden. Er prüfte das Schloß und die Scharniere, er zog ein Schlüsselchen aus der Tasche und öffnete den Ebenholzdeckel; die Diamanten waren verschwunden. Franziska preßte die Hände vor die Brust und lehnte sich wortlos gegen die Wand. Indessen begab sich Riccardo leise pfeifend ins andere Zimmer. Als sie ihm folgte, saß er wie vernichtet in einem Sessel. Sie eilte ans Telephon, da sprang er auf und packte ihren Arm. »Man muß die Polizei benachrichtigen«, stammelte sie. Er lachte ihr ins Gesicht. Seine Augen durchbohrten sie. »Hältst du mich für gewillt, meinen Namen durch die Zeitungen schleifen zu lassenfragte er höhnisch; und wenn ich mich dazu entschließen könnte, denkst du, daß der Ruf in die

Ihr mußten jene Scheltworte gegolten haben. Da ward es fester Entschluß in der Seele des Grafen, durch eine rasche Werbung um Elgas Hand, der marternden Ungewißheit des Verhältnisses ein Ende zu machen. Während er sich kurze Frist zur Ausführung dieses Vorsatzes nahm und Elgas vorige Heiterkeit nach und nach zurückkehrte, langten die aus der Verbannung heimberufenen Angehörigen an.

Ich trat in das ärmliche Gemach; es bedurfte nur meines Vorsatzes dazu, daß sie mich weder sah noch hörte; außerdem war sie viel zu hingenommen von ihrer Beschäftigung und das Geknall und Geschrei von draußen zu heftig, als daß sie auf mich hätte aufmerksam werden können. Ich setzte mich also in eine dunkle Ecke.

Irgend eine Macht, die wir nicht erkennen, hemmt aber zunächst auch das Bewußtwerden des wahnhaften Vorsatzes, so daß zur bewußten Motivierung der Reise nur unzulängliche, streckenweise zu erneuernde Vorwände erübrigen.

Ein hysterisches Symptom gründe sich auf Phantasie anstatt auf die Wiederholung wirklichen Erlebens, ein zwangsneurotisches Schuldbewußtsein auf die Tatsache eines bösen Vorsatzes, der nie zur Ausführung gekommen. Ja wie im Traum und in der Hypnose, tritt in der Seelentätigkeit der Masse die Realitätsprüfung zurück gegen die Stärke der affektiv besetzten Wunschregungen.

Ungeachtet seines Vorsatzes schlief Caspar bald ein und nahm sein aufgewühltes Gemüt in den Schlummer hinüber. Er mochte vier bis fünf Stunden geschlafen haben, als sich sein bleiernes Daliegen in ein ruheloses Herumwälzen verwandelte. Plötzlich erwachte er mit einem tiefen Seufzer und starrte brennenden Auges in die Finsternis.

Möge sich stets auch mein kindliches Vertrauen erneuern, mit dem ich meinen Weg deiner väterlichen Fürsorge empfehle! O, erhöre mich denn, Allgütiger! wenn ich dich bitte, mir die Ausführung dieses meines heiligen Vorsatzes zu erleichtern.

Ohne also einen Gott und eine für uns jetzt nicht sichtbare, aber gehoffte Welt, sind die herrlichen Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände des Beifalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung, weil sie nicht den ganzen Zweck, der einem jeden vernünftigen Wesen natürlich und durch eben dieselbe reine Vernunft a priori bestimmt und notwendig ist, erfüllen.

Dieser, wie er einen entschiedenen Widerwillen gegen die Tat empfand, hatte auch gar oft mit einer Art von Empfindlichkeit, die sonst ganz außer seinem Charakter lag, zu erkennen gegeben, daß er an dem Ernst eines solchen Vorsatzes sehr zu zweifeln Ursach' finde, er hatte sich sogar darüber einigen Scherz erlaubt und seinen Unglauben Lotten mitgeteilt.