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Von seinen früher erwähnten Freunden, Körner und Huber, nach Leipzig eingeladen, ging er, von ihnen durch gesandte Wechsel großmüthig unterstützt, im März 1785 nach der genannten Stadt. Seinem treuen Streicher, bei dem er den Abend vor der Abreise bis Mitternacht zubrachte, theilte er den phantastischen Plan mit, sich in Leipzig der Rechtswissenschaft widmen zu wollen.

Schiller tröstete sie und ihre Tochter Charlotte, die ihm die Trennung erschwerte, durch die Hoffnung einer baldigen Rückkehr nach Bauerbach, als er nach siebenmonatlichem Aufenthalte in der zweiten Hälfte des Juli 1783 seine Reise nach Mannheim antrat. Am 27. Juli kam er dort an. Groß war Schillers Freude, seinen treuen Streicher wieder zu finden.

Mit einer Hingebung und Aufopferung, die an Schwärmerei grenzte, hing Johann Andreas Streicher an ihm, ein geborner Stuttgarter, der sich der Musik widmete, und dessen Bekanntschaft Schiller vor ungefähr achtzehn Monaten gemacht hatte. Zwischen ihm und Streicher hatte sich bald das innigste Freundschaftsverhältniß gebildet.

Von Streicher getrennt, fühlte er schmerzlich, daß ihm ein treuer theilnehmender Freund fehle, und oft ergriff ihn eine schwermüthige Stimmung, die er in mehreren Briefen an Reinwald aussprach. Das Verhältniß zu seiner Beschützerin, der Frau von Wolzogen, wenn auch mitunter durch Schillers Reizbarkeit getrübt, hatte sich noch immer in seiner ursprünglichen Reinheit erhalten.

Nur das Verbot, Schriftsteller zu seyn, äußerte Schiller, habe ihn aus würtembergischen Diensten vertrieben; sollte er nun als Schriftsteller nicht bald in seinem Vaterlande etwas von sich hören lassen, so würde man den Schritt, den er gethan, grund- und nutzlos finden. Auch seinem Freunde Streicher meldete Schiller gleichzeitig, den 8.

Von seiner Mutter, obgleich sie nicht vermögend war, hoffte Streicher noch nachgeschickt zu erhalten, was er zu seiner Reise nach Hamburg brauchte. Mit zwei alten Pistolen unter seinem Civilkleide, die er Sicherheits halber mitgenommen, trat Schiller am 17. Sept. 1782 Abends neun Uhr in Streichers Wohnung.

Dieß Thor war eins der dunkelsten, war jedoch aber auch deßhalb gewählt worden, weil Schiller erfahren, daß dort einer seiner vertrautesten Freunde die Wache hatte, durch dessen Dazwischenkunst etwaige Hindernisse leicht beseitigt werden konnten. Schiller nannte sich am Thor Doctor Ritter, und Streicher gab sich für einen Doctor Wolf aus. Eßlingen ward als Reiseziel angegeben.

Mißmuthig kehrte er jedoch mit diesem poetischen Product wieder in seine Wohnung zurück, als ein Frankfurter Buchhändler, welchem er sein Gedicht verkaufen wollte, ihm statt der verlangten fünf und zwanzig Gulden nur achtzehn bot. Glücklicherweise befreite ihn eine kleine Summe, die Streicher seiner Mutter verdankte, von dem augenblicklichen, sehr drückenden Geldmangel.

Er mußte sich aber auch mit den unentbehrlichsten Kleidungsstücken für den Winter versehen, um die Reise nach Bauerbach antreten zu können. Aus Worms, wohin sie ihn von Oggersheim aus begleitet hatten, kehrten Streicher, Meier und einige andere Freunde Schillers wieder nach Mannheim zurück.

In solchen Augenblicken, die sich durch seine ausdrucksvolle Miene, durch sein lebhaftes Gebehrdenspiel und seinen empor gerichteten Blick kund gaben, hielt sich Streicher von seinem Freunde mit einer Art von heiliger Scheu so viel als möglich entfernt, um ihn in keiner Weise zu stören.