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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Gleich am ersten Abend nach seiner Ankunft in Mannheim war Schillers "Verschwörung des Fiesko" durch Streicher dem Theaterregisseur Meier als ein dramatisches Product geschildert worden, das den Räubern in keiner Hinsicht nachstände, ja dieß Schauspiel noch überträfe.

Die prachtvollen, mit kostbaren Gemälden und Kupferstichen geschmückten Zimmer eines Fürsten, die sie jetzt betraten, bildeten einen auffallenden Contrast mit ihrem ärmlichen Logis in Oggersheim. Mit Anbruch des Tages wagte sich Streicher in Meiers Wohnung, um dort nähere Erkundigungen über den Fremden einzuziehen, der sich so angelegentlich nach Schiller erkundigt hatte.

Schiller entschloß sich, mit Streicher über Darmstadt nach Frankfurt zu reisen. Die Casse der beiden Freunde reichte nicht hin, einen Wagen zu bezahlen. Sie wanderten daher über die Neckarbrücke nach Sandhofen. Gegen sechs Uhr Abends erreichten sie Darmstadt, nachdem sie in einem Dorfe übernachtet hatten. Ihren Schlaf störte um Mitternacht das furchtbare Trommeln der Reveille.

Der Abschied von seinem treuen Streicher ward ihm dadurch erleichtert, daß er dessen Gesellschaft schon einige Zeit hatte entbehren müssen, weil Streicher, um seinem Broderwerb nachzugehen, sich von Oggersheim nach Mannheim begeben hatte.

Viel versprachen sie sich auch, nach der Schilderung, die ihnen Streicher davon entworfen hatte, von einer Vorstellung der "Luise Millerin." Dies Trauerspiel hatte Schiller bereits im Februar 1783 beinahe vollendet. In einem Briefe Schillers vom 3.

Beschäftigt mit seiner neuen dramatischen Arbeit, konnte er oft kaum die Abendstunde erwarten, um seinem treuen Streicher, der sich noch immer in Mannheim befand, die im Laufe des Tages gedichteten Scenen des Don Carlos vorzulesen. Aus dem Reich der Ideen ward Schiller jedoch bald wieder in die wirkliche Welt zurückgescheucht.

Abends ging er nachsinnend in dem oft nur vom Mondlicht erhellten Zimmer auf und ab. Angenehm war es ihm dann, wenn das Clavierspiel seines Freundes Streicher durch bald lebhafte, bald melancholische Töne die Gefühle in ihm aufregte, durch die sein Trauerspiel rühren und erschüttern sollte.

Auch Schillers Mutter war in das Geheimniß gezogen worden. Sein Vater dagegen wußte nichts von der Sache. Beschleunigt ward die Reise durch den Umstand, daß Streicher, der im Frühjahr 1783 nach Hamburg gehen wollte, um dort unter Bach's Leitung sich in der Musik zu vervollkommnen, mit Zustimmung seiner Mutter sich schon jetzt zu jener Reise entschloß, um seinen Freund begleiten zu können.

December 1782 an den Buchhändler Schwan in Mannheim gerichteten Brief, daß der Offizier, der sich so angelegentlich nach Schiller erkundigt, einer seiner Jugendfreunde, der Lieutenant Kosewitz gewesen sei, der ihn auf seiner Durchreise hatte besuchen wollen. Beruhigt durch die Nachrichten, die ihm Streicher mitgetheilt, verließ Schiller das glänzende Palais, das ihm zum Asyl gedient hatte.

Es hatte zehn Uhr geschlagen, als der Wagen, in welchem die Freunde saßen, mit zwei Koffern und einem kleinen Clavier für Streicher bepackt, zum Eßlinger Thor hinausfuhr.

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