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In diesem Briefe, dem ersten, den er nach seiner Rückkehr aus Frankfurt an ihn richtete, meldete er zugleich, "daß er im Viehhof zu Oggersheim unter dem Namen Schmidt logire," woraus hervorzugehen schien, daß Dalberg bisher gar keine Notiz von ihm genommen.

Er entwarf in seinem Schreiben zugleich seinen Lebensplan für die nächste Zukunft. Seinen Aufenthalt in Oggersheim wollte er mit Berlin vertauschen, wo er, wie er äußerte, mit bedeutenden Empfehlungen versehen, sich eine ziemlich gesicherten Subsistenz als Schriftsteller zu gründen hoffte.

Um sich von seinen Schulden zu befreien, mußte er in stiller Zurückgezogenheit sich mit verdoppeltem Eifer seinen literarischen Beschäftigungen widmen. Er ward jedoch davon häufig abgelenkt durch Ausflüge in die Umgegend, nach Oggersheim, Schwetzingen, Speier und andern Orten.

Er mußte sich aber auch mit den unentbehrlichsten Kleidungsstücken für den Winter versehen, um die Reise nach Bauerbach antreten zu können. Aus Worms, wohin sie ihn von Oggersheim aus begleitet hatten, kehrten Streicher, Meier und einige andere Freunde Schillers wieder nach Mannheim zurück.

Meier war sehr besorgt um seine beiden Freunde, die, nachdem sie ihren Schlupfwinkel verlassen, noch einige Mal durch neue Ankömmlinge dahin zurückgescheucht wurden. In Mannheim zu übernachten, schien für Schiller und Streicher ebenso gefährlich, als nach Oggersheim zurückzukehren.

Der Abschied von seinem treuen Streicher ward ihm dadurch erleichtert, daß er dessen Gesellschaft schon einige Zeit hatte entbehren müssen, weil Streicher, um seinem Broderwerb nachzugehen, sich von Oggersheim nach Mannheim begeben hatte.

Seine Lage drängte ihn dazu. Er bedurfte aber auch der Zerstreuung, und fand sie, wenn er dann und wann seine Freunde in Mannheim besuchte. Gewöhnlich übernachtete er dort. Aber auch in Oggersheim, wo es ihm nicht sonderlich gefiel, verhalf ihn der Zufall zur Bekanntschaft mit dem dortigen Kaufmann Derain, einem vielseitig gebildete Manne.

Den trostlosen Dichter suchte Meier durch die Aussicht zu beruhigen, daß sein Trauerspiel mit einigen Abkürzungen sicher auf die Bühne gebracht werden dürfte. Schiller erklärte sich sofort zur Umarbeitung seines Stücks bereit, ohne die geringste Empfindlichkeit zu verrathen, daß ihn Dalberg so bitter getäuscht. Er entschloß sich, einige Wochen in Oggersheim zuzubringen.

Die prachtvollen, mit kostbaren Gemälden und Kupferstichen geschmückten Zimmer eines Fürsten, die sie jetzt betraten, bildeten einen auffallenden Contrast mit ihrem ärmlichen Logis in Oggersheim. Mit Anbruch des Tages wagte sich Streicher in Meiers Wohnung, um dort nähere Erkundigungen über den Fremden einzuziehen, der sich so angelegentlich nach Schiller erkundigt hatte.

Mit dem Marktschiffe fuhren die Freunde nach Mainz. Den Weg nach Worms setzten sie am nächsten Tage zu Fuße fort. Kurz vor seiner Abreise hatte Schiller an den Theaterregisseur Meier in Mannheim geschrieben. Sein Brief enthielt die Bitte, ihm einen Ort zu bestimmen, wo sie sich sprechen könnten. Diese Zusammenkunft fand in Oggersheim statt, in einem Wirthshause, der Viehhof genannt.