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Du könntest, lieber Leser, aber doch, trotz deines vortrefflichen Scharfsinns, in falsche Vermutungen geraten oder gar zum großen Nachteil der Geschichte viele Blätter überschlagen, um nur gleich mehr von dem mystischen Stiftsfräulein zu erfahren; besser ist es daher wohl, ich erzähle dir gleich alles, was ich selbst von der würdigen Dame weiß.

Rosabelverde schritt zu auf den Magus, da entfiel ihrem Haar ein goldner Kamm und zerbrach, als sei er von Glas, auf dem Marmorboden. "Weh mir! weh mir!" rief die Fee. Plötzlich saß wieder das Stiftsfräulein von Rosenschön im schwarzen langen Kleide am Kaffeetisch, und ihr gegenüber der Doktor Prosper Alpanus.

Sie schlang die Mahlzeit herunter, sprang oft auf, schwatzte, wie sie es nie getan, brach in ihren Reden ab und nestelte an sich herum. Lange blieb sie im Speisesaal sitzen, mit schlaffen Schultern, über sich gebückt. Sie ging an dem Tage nicht auf ihr Zimmer. Abends bat sie vergebens ihre Freundin, bei ihr zu schlafen. Es war darauf, als ob einer das Stiftsfräulein über die Schwelle schöbe.

Er die Freunde Fabian Pulcher alle erstaunten über Candidas hohe Schönheit, über den zauberischen Reiz, der in ihrem Anzuge, in ihrem ganzen Wesen lag. Es war auch wirklich ein Zauber, der sie umfloß, denn die Fee Rosabelverde, die, allen Groll vergessend, der Hochzeit als Stiftsfräulein von Rosenschön beiwohnte, hatte sie selbst gekleidet und mit den schönsten, herrlichsten Rosen geschmückt.

"Ja," rief Mosch Terpin, "ja, es ist alles so ja! ein verhextes Untier hat mich getäuscht ich stehe nicht mehr auf den Füßen ich schwebe auf zur Decke -Prosper Alpanus holt mich ab ich reite aus auf einem Sommervogel ich laß mich frisieren von der Fee Rosabelverde von dem Stiftsfräulein Rosenschön, und werde Minister! König Kaiser!"

Die Alte, die ohne Zaudern jedes schuldlose Stiftsfräulein ins Wesenlose befördert hätte, das ihrer Herrin unbequem gewesen wäre, betrübte und entrüstete sich darüber, daß die gewaltige Dame, in Hingebung zerschmolzen, ihren Ruf einem Manne aufopferte, und erlaubte sich oft, ihr die verliebte Schwäche vorzurücken.

Damit schritt Frau Liese, den Holzkorb auf dem Rücken, lustig und guter Dinge fort ihres Weges! Wollte ich auch zurzeit noch gänzlich darüber schweigen, du würdest, günstiger Leser, dennoch wohl ahnen, daß es mit dem Stiftsfräulein von Rosenschön, oder wie sie sich sonst nannte, Rosengrünschön, eine ganz besondere Bewandtnis haben müsse.

Aber ungeachtet kein Tropfen aus der Kanne quoll, wurde doch die Tasse voller und voller, und der Kaffee strömte über auf den Tisch, auf das Kleid des Stiftsfräuleins. Sie setzte schnell die Kanne hin, sogleich war der Kaffee spurlos verschwunden. Beide, Prosper Alpanus und das Stiftsfräulein, schauten sich nun eine Weile schweigend an mit seltsamen Blicken.

Und eines Abends kam das alte Stiftsfräulein von ihrem Spaziergange auf ihr Zimmer, mit rotem Klee, den sie sich gepflückt, vielen Weidenruten und Maikätzchen. Ihr Gesicht strahlte. Sie sang mit leiser Stimme vor sich hin; Türe und Fenster ließ sie auf. Die Blumen legte sie unter das Bild der Jungfrau Maria.

Eben wollte Prosper Alpanus seinen Einhörnern zurufen, daß sie die Muschel herbeiführen möchten, weil er fort wolle nach Hoch-Jakobsheim, als ein Wagen daherrasselte und vor dem Gattertor des Parks still hielt. Es hieß, das Stiftsfräulein von Rosenschön wünsche den Herrn Doktor zu sprechen. "Sehr willkommen," sprach Prosper Alpanus, und die Dame trat hinein.