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Die Dame müßte also wohl zuerst um Entschuldigung bitten, wenn Sie überhaupt eine solche Staatsaktion für notwendig halten solltenIn dem hageren Gesicht leuchtete es auf. Herr Rheinthaler sah eine Möglichkeit, mit leidlichem Anstande zu Fräulein Sandori zurückkehren zu können. »Da haben Sie recht! So etwas muß man am besten mit Stillschweigen übergehen.

»Also, Josepha, wie Du Dich wieder einmal benommen hast ... Fräulein Sandori ist außer sich! Und wenn Du sie nicht sofort um Entschuldigung bittest ...« Gaston fühlte ein seltsames Zucken im Arm, aber die lange geübte Selbsterziehung erstickte die zornige Aufwallung im Keime.

»Aber Peperl, ich hab' Dir doch zugesehen! Du kannst ja einen ganz gehörigen Posten vertragen, aus langjähriger Uebung, aber gestern ... Und wie Du gegen das arme Wurm, die Sandori, losgingst, wußte ich BescheidGaston fühlte einen Knäuel im Halse aufsteigen. Zwei Trunkene hatten gestern leichtfertige Liebesschwüre ausgetauscht.

»Verzeihen Sie, Herr Rheinthaler, wenn ich mich einmische, aber bis zu einem gewissen Grade bin ich an dem ärgerlichen Auftritt beteiligt. Ich habe keine Ahnung von dem sonstigen Umgangston bei diesen abendlichen Vergnügungen, aber die Bemerkung dieses Fräuleins Sandori war eine freche Verdächtigung.

»Was wollen Sie, vielleicht Mitleid mit ihm haben? Seit wir uns nicht mehr gesehen haben, hat sich vieles hier geändert. Das traurige Gestell da neben ihm soll meine Nachfolgerin werden. Ich bin ja nichts mehr, eine Größe von vorgestern, um mich wird er nicht mehr beneidet. Aber die da, die Lisa Sandori, ist die neueste Sensation.

Herr Rheinthaler schien den geheimen Unterton der Frage nicht verstanden zu haben. »Selbstverständlich, sie kann doch nicht allein fahren. Und ich muß die Sache mit der Sandori noch heute aus der Welt schaffen, sonst schwatzt morgen ganz Berlin davon. Sie versäumen nicht viel ... das Auto fährt rasch, in dreiviertel Stunden können Sie wieder zurück in der Stadt sein

Kellner, zahlen! ... Nämlich, paß auf, die junge Dame, die da vorhin auf Deinem Platz saß, erzählte von einem Café in der Ackerstraße. Das soll zum Kugeln sein. Die Herren ohne Kragen und in gestickten Morgenschuhen, die Damen im Umschlagtuch. Für einen Taler tanzen sie 'ne neue Art von Apachentanz mit allen Schikanen Fräulein Sandori will für ihren nächsten Sketch Studien machen.

Herrn Rheinthaler stieg das Blut zu Kopfe. »Also, Josepha, jetzt sei vernünftig! Ich kann Dich doch nicht allein fahren lassen, und was liegt schon an der einen Stunde?« »Gar nichts liegt daran, da hast Du recht. Aber laß Dich durch mich nicht stören! Mein Auto steht unten, ich fahre nach HauseFräulein Sandori lachte kurz auf mit ihrer blechernen Stimme.

Ich bin ja halb verrückt, ich hatte doch immer noch gehofft, sie würde mich kleinen unansehnlichen Kerl ...« Er brach ab und sah in angestrengtem Nachdenken vor sich hin. »Also, was wollte ich doch gleich ... ja richtig! Noch vor etwas anderem müssen Sie sich in acht nehmen, vor Josepha selbst! Wissen Sie, was sie ihrem Mann antun wollte, jetzt wegen dieser Geschichte mit der Sandori?

Herr Rheinthaler verbarg mühsam den aufsteigenden Aerger. »Das ist doch nur 'ne Laune, liebes Kind! Und wir können unsere Gäste doch nicht einfach so stehen lassenFräulein Sandori zeigte hinter den tiefrot geschminkten Lippen zwei Reihen blendend weißer Perlenzähne, zu klein und zu regelmäßig, um echt zu sein. »Aber, bitte, das macht doch nichts!