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Ein Jude aus Litauen und Westrußland; er wird von den polnischen Juden als Rationalist und Gegner des chassidischen Wunderglaubens gern verspottet. »Wo kommt also der Rebbe hin?« »Meine Sorgeantwortet er und zuckt die Achsel; und wie er das sagt, faßt er schon den Entschluß was ein Litwak nicht alles kann! der Sache auf den Grund zu gehen.

»Das weiß ich selbst nicht, Rebbeantwortete der Schüler kaum hörbar. »Ich konnte nicht einschlafen und vertiefte mich in Euren Vortrag ... Ich wollte um jeden Preis jene Melodie kennen lernen ... Und vor großem Kummer, daß ich es nicht konnte, fing ich zu weinen an ... Alles weinte in mir, alle meine Glieder weinten vor dem Schöpfer der Welt! Und dabei machte ich die Gebetübungen, die Ihr mich gelehrt habt, doch seltsam: nicht mit dem Munde, sondern tief im Innern! Und plötzlich wurde es so hell. Ich hielt die Augen geschlossen, und doch war es um mich hell, sehr hell, blendend hell

Und während er das Holz in den Ofen legte, sprach der Rebbe stöhnend den ersten Abschnitt der Selichos

Und der Rebbe von Nemirow pflegte alljährlich um die Selichoszeit jeden Morgen zu verschwinden. Er war nirgends zu finden: weder in der Schul, noch in den beiden Lehrhäusern, noch in einem der Betzirkel; und bei sich zu Hause schon ganz gewiß nicht.

In der folgenden Nacht weckte der Schüler den Lehrer. Die beiden schliefen einander gegenüber auf Bänken in der Lehrstube. »Rebbe, Rebberief der Schüler mit schwacher Stimme. »Was istDer Rosch-Jeschiwo erwachte und erschrak. »Ich war soeben auf dem höchsten Gipfel

Aus der Rocktasche hängt das Ende eines dicken Bauernstrickes heraus. Der Rebbe geht aus dem Zimmer, der Litwak geht ihm nach. Der Rebbe geht in die Küche, bückt sich, holt unter dem Bett eine Axt hervor, steckt sie sich hinter den Gurt und verläßt das Haus. Der Litwak zittert, bleibt aber nicht zurück.

»Ich will es dir borgenantwortet der falsche Wassil. »Es sind im ganzen sechs Groschen!« »Wie soll ich sie dir bezahlenstöhnt die arme Jüdin. »Törichte Frauspricht der Rebbe vorwurfsvoll. »Sieh: du bist arm und krank, und ich traue dir das bißchen Holz: =ich vertraue= dir, daß du es mir bezahlen wirst.

Noch am selben Abend, bald nach dem Abendgebet, stiehlt sich der Litwak ins Zimmer des Rebben hinein, kriecht unter des Rebben Bett und liegt. Er will die Nacht durchwachen und sehen, was der Rebbe vor Morgengrauen, wenn die Leute zu den Selichos gehen, anfängt.

Ein stilles Grauen, das Grauen der Selichoszeit lagert über den dunklen Gassen. Hie und da dringt der Aufschrei eines Betenden aus einem der Betzirkel oder das Stöhnen eines Kranken aus einem Fenster .. Der Rebbe schleicht an den Mauern entlang, immer im Schatten der Häuser ... So schwimmt er aus einem Schatten in den anderen, und der Litwak schwimmt ihm nach

So liegen sie beide: der Rebbe leben soll er! =auf= dem Bett, der Litwak =unter= dem Bett.