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Wenn ich manchmal selbst mit großer Freude studiere, können es meine Schüler aus den reichen Häusern nicht begreifen. Sie fragen mich, ob =ich= auch noch lernen muß? Und wer =mein= Rebbe ist? Die Dummköpfe! Sie wissen nicht, daß die Welt ein guter Rebbe ist, und die Sorge ums Brot ein gar vortrefflicher Rebbe!

Und ohne die Antwort abzuwarten, tritt der Rebbe ins Haus. Der Litwak schleicht ihm nach und sieht im fahlen Morgenlichte eine ärmliche Stube, zerbrochenes Hausgerät ... Im Bette liegt eine kranke Jüdin, in Lumpen gehüllt, und sie spricht mit erbitterter Stimme: »Kaufen? Womit soll ichs kaufen? Wo soll ich arme Witwe Geld hernehmen

Und der Litwak hört, wie das laute Pochen seines eigenen Herzens sich mit den schweren Tritten des Rebben vermengt. Er bleibt aber trotzdem nicht zurück und gelangt zusammen mit dem Rebben vor die Stadt. Vor der Stadt gibt es ein Wäldchen. Der Rebbe leben soll er! geht ins Wäldchen. Nach dreißig, vierzig Schritten bleibt er vor einem jungen Baum stehen.

»Es gibt darin«, sagt der Rosch-Jeschiwo, »vielerlei Stufen der Vervollkommnung: einer kennt ein Stückchen, ein anderer die Hälfte, und ein dritter die ganze Melodie. Der Rebbe, seligen Angedenkens, kannte zum Beispiel die ganze Melodie, sogar mit einem Nachspiel. Und ich«, fügt er traurig hinzu, »bin nur der Gnade teilhaftig geworden, ein ganz kleines Stückchen zu kennen kaum so groß

Der Litwak sieht mit Bestürzung, wie der Rebbe die Axt aus dem Gürtel zieht und auf den Baumstamm einschlägt. Er sieht, wie der Rebbe immer wieder ausholt; er hört, wie der Baum ächzt und knackt. Der Baum fällt, und der Rebbe spaltet den Stamm in Klötze, dann die Klötze in Späne.

Seine Wohnung stand offen; jeder, wer nur wollte, konnte hineingehen; gestohlen wurde beim Rebben =niemals=. Doch in der Wohnung war keine Menschenseele. Wo kann der Rebbe sein? Wo soll er sein? Selbstverständlich im Himmel! Hat denn so ein Rebbe vor den Schrecklichen Tagen wenig auszurichten?

Der Litwak, der das alles gesehen, wurde von nun an Nemirower Chassid. Und sooft später jemand erzählte, daß der Nemirower Rebbe alljährlich zur Selichoszeit jeden Morgen die Erde verlasse und in den Himmel fliege, lachte der Litwak nicht mehr, sondern fügte still hinzu: »Wenn nicht noch höherDie Kabbalisten In schlechten Zeiten sinkt sogar die beste Ware die göttliche Wissenschaft im Werte.

Juden brauchen, unberufen, Lebensunterhalt, Frieden, Gesundheit, gute Partien für die Kinder; sie wollen gut und fromm sein, doch die Sünden sind groß, und der Satan durchschaut mit seinen tausend Augen die Welt von einem Ende bis zum anderen und sieht alles und zeigt jede Kleinigkeit an ... Und wer soll helfen, wenn nicht der Rebbe?

Endlich steht der Rebbe auf

Und du hast einen so großen, so starken Gott und vertraust ihm nicht ... Du traust ihm nicht einmal die dummen sechs Groschen für eine Tracht Holz!« »Und wer wird einheizenstöhnt die Witwe. »Habe ich denn die Kraft aufzustehen? Mein Sohn ist schon fort auf die Arbeit.« »Ich will auch einheizensagt der Rebbe.