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Herr Mehlmeier, der indessen still und regungslos, und ohne auch nur den Kopf nach jemand Anderem umzuwenden, vor seinem wieder und wieder gefüllten Glas Bier gesessen hatte, war bei dem Ruf seines Namens aufgesprungen, als ob ihn was mit einer Stecknadel an irgend einem empfindlichen Theil gestochen hätte.

Noch immer stand Mehlmeier regungslos auf seiner Stelle, das Geld in seiner Hand hin- und herschiebend, als ob es ihn brenne; endlich hob er die Hand langsam empor, steckte es in seine Westentasche und ein paar große helle Thränen liefen ihm dabei die bleichen Wangen hinunter.

»Ja, irgendwo ist es doch wohl nicht in Ordnung« bemerkte auch jetzt Herr Mehlmeier mit seiner feinen Stimme, der schon seit einigen Minuten ganz still gesessen, nicht mehr gelacht, oft die Augen geschlossen, und dann auf einmal sehr tief Athem geholt hatte.

»Also sind Sie's dochrief Hopfgarten, ihm freundlich die Hand entgegenstreckend, »aber um Gottes Willen, Mann, was ist mit Ihnen vorgegangen? ich hätte Sie im Leben nicht wieder erkannt.« »Ja, das ist anderen Leuten auch so gegangenschmunzelte Mehlmeier in seinen weichsten Tönen vor sich hin »sehn Sie sich einmal mein Gesicht genauer an

»Vortreffliche Visitenkartenlachte Hopfgarten, sie betrachtend und einsteckend; »aber apropos, mein lieber Herr Mehlmeier, Sie als wandernder Adreßkalender sind vielleicht im Stande mir wieder eine Auskunft zu geben. Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich einen gewissen Ledermann, einen Juristen, hier in der Stadt finde?« »Ledermann?

Es war eine große, fast übermäßig starke Gestalt, die des Herrn Mehlmeier, mit einem vollen runden gutmüthigen Gesicht, sehr breiten Schultern und stattlichem, etwas bauchigem Körper, Marie aber sowohl wie Eduard, und selbst Anna konnten sich kaum eines Lächelns erwehren, als er den Mund öffnete, und mit einer ganz feinen weichen, fast weiblichen Stimme ausrief: »Was befehlen Sie Herr Steinert

»Ja, mein guter Herr von Hopfgartensagte wieder die nur zu wohl bekannte Stimme, während der Mann selber vergnügt dabei mit dem Kopfe nickte »ich bin es auch eigentlich nicht mehr; ich habe mich geschält und die Haut abgeworfen, wie eine Klapperschlange. Schöner bin ich dadurch freilich nicht geworden, aber heiße doch noch immer Christian Mehlmeier

Hopfgarten wollte etwas sagen er hätte dem Manne so unendlich gern eine kleine Unterstützung angeboten, aber er wagte es nicht er fürchtete ihm damit weh zu thun, und hätte das um Alles in der Welt nicht mögen. Mehlmeier indessen fuhr, still vor sich nieder sehend und die Spitzen seiner Schuhe betrachtend fort.

»Hm, ich kenne einen Herrn Fortmann, der etwa auf diese Beschreibung paßte.« »Donnerwetter, Fortmannrief Hopfgarten, sich vor den Kopf schlagend, »jetzt hab' ich die Namen verwechselt Fortmann heißt er ja auch Mehlmeier, Sie sind ein kapitaler Mann wo find' ich den

Zu diesem hatte sich noch der kleine graue Herr mit dem spitzen Mützenschild gesellt, den der Kellner in Bremen die »Nachtigall« genannt und der ebenfalls seine Passage im Zwischendeck genommen; Drei und Drei bekamen eine Coye zusammen, von denen immer zwei übereinander lagen, Steinert war also »im Bunde der Dritte« wie er sich ausdrückte, als er die Einrichtung erfuhr, und der kleine graue Herr, der Schultze hieß, hatte sich, wogegen Mehlmeier allerdings im Anfang protestirte, dann aber nachgab, die obere Coye ausgesucht.