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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Einzelne Charaktere entwickelten sich auch in dieser Krankheit im Zwischendeck auf wunderbare Weise. Herr Mehlmeier z. B. lag ausgestreckt auf dem Gepäck mit von sich geschobenen Armen und Beinen, als ob er so wenig wie möglich von seinem Körper um sich herum haben möchte.

Die meisten der Zwischendeckspassagiere glänzten heute in ihrem Sonntagsstaat, und selbst Steinert und Mehlmeier waren wie buntfarbige Tagfalter aus ihrer, allerdings etwas unscheinbaren und schmutzigen Verpuppung hervorgegangen. Steinert besonders war das Erstaunen der übrigen Passagiere, obgleich sie die Verwandlung hatten Stück für Stück vor sich gehen sehn.

Hopfgarten sprach seine innige Freude über das glückliche Gedeihen in Eltrichs Verhältnissen aus, und erzählte jetzt auch wie er die beiden früheren Freunde, Steinert und Mehlmeier, gefunden habe. »Herr Steinert ist ein Lumpsagte da Eltrich, »und Mehlmeier, trotz einigen Eigenheiten, die er an sich haben mag, ein Ehrenmann.

Herr von Hopfgarten ich will nicht versuchen, Ihnen zu schildern, was ich an dem Tage ausgestanden habe« sagte Mehlmeier; seine Stimme klang dabei leise und heiser, indeß ihm ein paar große schwere Thränen, trotzdem, daß er mit den Augen auf das Lebhafteste blinzte und sie zurückzudrücken suchte, zwischen die Wimpern traten »es war kein verdientes Geld, ich mochte dagegen argumentieren, wie ich wolltesetzte er dann nach kurzer Pause hinzu, »und ich ich war zuletzt fest davon überzeugt, daß ich die kleine Summe für mich damals ein Capital mehr meinen zerissenen Hosen, als der Nachricht verdankte

»Hallo Herr Theobaldsagte Mehlmeier, der der Thür am nächsten saß und die jedenfalls mishandelte und bös zugerichtete Gestalt des kleinen schmächtigen Mannes etwas erstaunt betrachtete »wie sehn Sie denn aus? was haben Sie denn angefangen und wo sind Sie gewesen

Diesen voran waren Steinert, und selbst Mehlmeier, die schon lange ihre Tuchkleider in die Kisten gepackt, und nur noch in den ersten Wochen angefangen hatten zwei und drei Hemden wöchentlich auszuwaschen.

Steinert aber schien mit dem blauen Frack auch einen vollkommen neuen Menschen angezogen, und seine frühere Gesellschaft von sich geschüttelt zu haben, denn er sprach, Mehlmeier ausgenommen, mit Niemandem mehr, und ging nur, den Blick oft und ungeduldig nach dem Quarterdeck hinüber werfend, als ob er dort Jemanden suche oder erwarte, mit raschen Schritten den Gangweg zu luvwärts auf und ab.

»Aber mit was sollte ich Ihnen dienen?« »Jasagte Mehlmeier rasch, »sehn Sie den Herrn wie war sein Name gleich?« »Dollinger.« »Sehn Sie den Herrn Dollinger wieder?« »Hoffentlich bald, jedenfalls schreibe ich ihm in den nächsten Tagen

»Ja, das thut mir unendlich leid, meine verehrten Herrn Ihnen damit nicht dienen zu könnensagte Mehlmeier, fortwährend dabei aber eine Miene annehmend, als ob er eben im Begriff wäre ihnen die vollständigste Auskunft zu geben, »in der ersten Zeit meines hiesigen Aufenthalts schwamm man in einem solchen Meer von neuen Dingen und Erlebnissen, daß man gar nicht zu Athem kam an irgend etwas Anderes zu denken und seit ich mich in meinem jetzigen Zustand befindesetzte er wieder mit einem scheuen Blick auf seine Kleidung hinzu, »wäre ich doch der Dame, wenn ich sie hätte von weitem kommen sehen, jedenfalls eher aus dem Weg gegangen, als ihr hineinzutreten.

»Nun das freut mich wahrhaftig recht, recht herzlich von Ihnen zu hörensagte Hopfgarten, dem fast die Thränen in die Augen gekommen waren, bei der so anspruchslos und wirklich rührend vorgetragenen Erzählung, indem er seinem alten Reisegefährten die Hand reichte und derb und freundlich schüttelte; »es giebt wenig Leute, lieber Mehlmeier, die so ernst und entschlossen und so brav und rechtschaffen dabei, einem einmal gesteckten Ziele entgegenstreben, und ich wünschte in der That recht von Herzen Ihnen irgend einen Dienst erweisen zu können, um Ihnen zu zeigen, wie sehr ich Sie achte und schätze

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