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Flüchtig und zerstreut klang dieser Gruß. Denn ihre Gedanken weilten schon halb im Theater oder Kino, wo es den vortrefflichen Spieltenor Schramm als David, die süße Henny Porten als erstaunlich schicksalsreiches Findelkind zu bewundern gab. Benno begriff Marthas Vorliebe fürs Theater nicht recht.

Frau Meister: Nun, das ist ihr Bild. Bella: Ihr Bild ist es? Otto: Ich dachte, es wäre Marthas Bild; Ihrer Tochter Bild. Louis: Und ich dachte immer, es wäre Gretchens Bild. Bella: Ja, das habe ich auch gedacht.

Er begrüßte sie jeden Vormittag mit einem anderen Blumennamen, und ihm schien an jedem Tag, daß just der heute gewählte Name am besten für sie passe. Das zweitemal hoben sich seine altmodischen Brillengläser gegen zehn Uhr, und dann sahen Bennos Augen zwei stattliche Schinkenbrote hinter Marthas kerngesunden Zähnen verschwinden.

Vor dem Bilde Marthas verschwand ihm das Bild eines anderen Mädchens, das ihn bisher manches Mal beschäftigt hatte: das Bild des Fräuleins Rita von Veldern. Wer war das?

Während der Arbeitsstunden wird nicht geschwätztDas war der zweite Zusammenstoß Marthas mit einem Bureauchef. Erst Rittershaus, dann Wittmann. Aber der Streber Wittmann war viel zu schlau, um beschwerdeführend in die Direktion zu laufen; er durchschaute, wie die Dinge standen. Und so verlief die Angelegenheit im Sand. Am nächsten Abend nahm Benno das Mariechen mit in die Synagoge.

Albert: Hier ist meine Bibliothek, Fräulein, und Schwester Marthas Schule. Nicht wahr? Martha Parks: Und Du bist mein Lehrer. O, ist das nicht komisch? Albert ist ein Lehrer! Dr. Albert: Wissen Sie, meine Herrschaften, es macht mir unendliche Freude, meine kleine Schwester zu lehren. Sie ist so intelligent, und dabei ist diese Art zu lehren so höchst interessant für mich selbst.

Es kam übrigens seit Marthas Versetzung in das Couponbureau nur noch selten zu Zusammenstößen zwischen Benno Stehkragen und Wittmann. Wittmann wollte sich vor Martha keine Blöße geben. Und Benno fühlte instinktiv, wer an dieser Veränderung die Schuld trug, und war Martha dankbar dafür.

Wohl eine Stunde war verflossen, als sie vor Marthas Wohnung anlangten. Sie standen im grellen Licht einer Laterne, Benno hielt ihre Hand umschlossen und flüsterte: »Ich will heut’ noch keine Antwort, heut’ noch nicht. Aber lassen Sie mich nicht zu lange auf Ihre Entscheidung warten, Martha! Sie wissen nicht, wie ich leide, und wie bitter ich schon durch Sie gelitten hab’

Er hatte ja immer gewußt, daß da irgendwo ein Sohn von ihm lebe und von der Mutter sicherlich gut und tüchtig erzogen würde. Er antwortete auf Marthas Frage nur mit einer verneinenden Bewegung. Als er die traurige enttäuschte Miene sah, mit der sie den Kopf zur Seite wandte, von ihm fort, dauerte sie ihn. »MarthaKindwas hat es denn für einen Sinn?

Selbst Marthas Bild schien ihm in diesen Tagen in weite Ferne gerückt. Er bekam sie nur noch selten zu sehen, denn Martha war nach dem Zusammenprall mit Wittmann aus dem Couponbureau versetzt worden. Sie hatte dem Direktor Hermann die Affäre erzählt, und Hermann hatte kurz entschlossen angeordnet: »Von morgen ab sind Sie als meine Privatsekretärin in der Direktion beschäftigt!