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Günther schüttelte mit dem Kopfe. »Und daß sich irgend ein dünkelhaftes Frauenzimmer, von Stolz und Hochmuth oder aus sonst einem Beweggrunde getrieben, einen höheren Rang anmaßt, als ihr gebührt was außerdem Tausende von Männern jeden Tag ungestraft thun , dadurch läßt Du Dich aus Deinem Leben reißen?

An Gefangenschaft und Zertrümmerung des selbstgebildeten Lebensplanes lag mir wenig, die Aussicht auf das Zuchthaus machte mich aber beben. Gott bestrafte den Hochmuth der Revolution im Großen, an mir im Kleinen. Acht Jahre Festung würden mich bei weitem nicht so erschüttert haben, wie acht Jahre Zuchthaus, die Richter trafen damit meinen Stolz noch weit mehr als meine Schuld.

Der geistige Hochmuth und Ekel jedes Menschen, der tief gelitten hat es bestimmt beinahe die Rangordnung, wie tief Menschen leiden können , seine schaudernde Gewissheit, von der er ganz durchtränkt und gefärbt ist, vermöge seines Leidens mehr zu wissen, als die Klügsten und Weisesten wissen können, in vielen fernen entsetzlichen Welten bekannt und einmal "zu Hause" gewesen zu sein, von denen "ihr nichts wisst!"....... dieser geistige schweigende Hochmuth des Leidenden, dieser Stolz des Auserwählten der Erkenntniss, des "Eingeweihten", des beinahe Geopferten findet alle Formen von Verkleidung nöthig, um sich vor der Berührung mit zudringlichen und mitleidigen Händen und überhaupt vor Allem, was nicht Seinesgleichen im Schmerz ist, zu schützen.

Meiner Schwester, ohne Zweifel; ihr Brief sagt, daß sie bald hier seyn wolle. Ist eure Lady gekommen? Lear. Diß ist ein Sclave, dessen leicht-geborgter Hochmuth in der wankelmüthigen Gnade seiner Gebieterin wohnt. Fort, Schurke, aus meinem Gesicht! Cornwall. Was meynten Euer Gnaden hiemit? Zwölfter Auftritt. Lear. Wer legte meinen Diener in den Stok?

Der Eifer und die Feinheit, ich möchte sogar sagen: Schlauheit, mit denen man heute überall in Europa dem Probleme "von der wirklichen und der scheinbaren Welt" auf den Leib rückt, giebt zu denken und zu horchen; und wer hier im Hintergrunde nur einen "Willen zur Wahrheit" und nichts weiter hört, erfreut sich gewiss nicht der schärfsten Ohren. In einzelnen und seltenen Fällen mag wirklich ein solcher Wille zur Wahrheit, irgend ein ausschweifender und abenteuernder Muth, ein Metaphysiker-Ehrgeiz des verlornen Postens dabei betheiligt sein, der zuletzt eine Handvoll "Gewissheit" immer noch einem ganzen Wagen voll schöner Möglichkeiten vorzieht; es mag sogar puritanische Fanatiker des Gewissens geben, welche lieber noch sich auf ein sicheres Nichts als auf ein ungewisses Etwas sterben legen. Aber dies ist Nihilismus und Anzeichen einer verzweifelnden sterbensmüden Seele: wie tapfer auch die Gebärden einer solchen Tugend sich ausnehmen mögen. Bei den stärkeren, lebensvolleren, nach Leben noch durstigen Denkern scheint es aber anders zu stehen: indem sie Partei gegen den Schein nehmen und das Wort "perspektivisch" bereits mit Hochmuth aussprechen, indem sie die Glaubwürdigkeit ihres eigenen Leibes ungefähr so gering anschlagen wie die Glaubwürdigkeit des Augenscheins, welcher sagt "die Erde steht still", und dermaassen anscheinend gut gelaunt den sichersten Besitz aus den Händen lassen (denn was glaubt man jetzt sicherer als seinen Leib?) wer weiss, ob sie nicht im Grunde Etwas zurückerobern wollen, das man ehemals noch sicherer besessen hat, irgend Etwas vom alten Grundbesitz des Glaubens von Ehedem, vielleicht "die unsterbliche Seele", vielleicht "den alten Gott", kurz, Ideen, auf welchen sich besser, nämlich kräftiger und heiterer leben liess als auf den "modernen Ideen"? Es ist Misstrauen gegen diese modernen Ideen darin, es ist Unglauben an alles Das, was gestern und heute gebaut worden ist; es ist vielleicht ein leichter Überdruss und Hohn eingemischt, der das bric-

Ist es nicht das: sich erniedrigen, um seinem Hochmuth wehe zu thun? Seine Thorheit leuchten lassen, um seiner Weisheit zu spotten? Oder ist es das: von unserer Sache scheiden, wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hohe Berge steigen, um den Versucher zu versuchen? Oder ist es das: sich von Eicheln und Gras der Erkenntniss nähren und um der Wahrheit willen an der Seele Hunger leiden?

Regungslos hat der Duckmäuser bisher am Tische gesessen, jetzt steht er tief erschüttert auf, um die Hand der Schulkameradin zu küssen und feierlich zu geloben, ihr zu folgen, den Leichtsinn und Hochmuth von heute an ganz fahren zu lassen und ein Christ in Wahrheit zu werden.

Bläsi ist wegen unvorsätzlicher Tödtung bei Raufhändeln auf einem Tanzboden zu einer vieljährigen Zuchthausstrafe verurtheilt, die Strafe hat seinen Hochmuth furchtbar erschüttert, doch nicht gebrochen, sondern gegen Gott und Welt, Gesetze und Menschen gekehrt.

Mit aller eurer Liebe zur Wahrheit zwingt ihr euch so lange, so beharrlich, so hypnotisch-starr, die Natur falsch, nämlich stoisch zu sehn, bis ihr sie nicht mehr anders zu sehen vermögt, und irgend ein abgründlicher Hochmuth giebt euch zuletzt noch die Tollhäusler-Hoffnung ein, dass, weil ihr euch selbst zu tyrannisiren versteht Stoicismus ist Selbst-Tyrannei , auch die Natur sich tyrannisiren lässt: ist denn der Stoiker nicht ein Stück Natur?

Hat die Susanne, welche noch lebt und über den universellen Sieg der rothen Schwitt im Dörflein trauert, nicht den grenzenlosen Leichtsinn und tief eingewurzelten Hochmuth des Benedict in Einer Stunde gebrochen?