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»Nein, es steht kein Name unter dem Brief, aber er ist von deiner Tante in Svansskog nach Finnerud geschickt worden, mit dem Bescheid, er sei von Lövdala gekommen und solle Pastor Liljecronas Haushälterin zugestellt werden

Aber Maja Lisa sagte, sie kümmere sich eigentlich weder um Finnerud noch um Sjöskoga; ihr Mann müsse Pfarrer in Svartsjö sein und auf Lövdala wohnen. »Ja, so sagst du jetztmeinte die Tante, »aber warte nur, bis der Rechte kommt, dann fragst du weder nach Hof noch KirchspielDie Tante sprach mit so großem Ernst, daß sich Maja Lisa noch einmal dem Fenster zuwenden und hinaussehen mußte.

Maja Lisa hatte die Genugtuung gehabt, daß der schöne Pfarrer, der sie zuerst nur wie eine Puppe betrachtete, von dem Augenblick an, wo sie ihn sozusagen überfallen und zu ihm gesagt hatte, er müsse in Finnerud bleiben und dürfe gar nicht an Sjöskoga denken, mit den andern kaum noch ein Wort gesprochen hatte. Er mußte doch wohl gemerkt haben, daß sie auch ein Mensch war.

Hier brach der Pfarrer ab, er stellte sich gerade vor die Pfarrerstochter hin und sah sie an. »So eine, wie diese dasagte er nachdenklich »könnte ich natürlich nie bekommen, wenn ich in Finnerud bliebeEs war ganz deutlich, er fand sie schön. Aber weiter auch nichts. Er sah sie nur an wie ein lebloses Bild.

»Sieh, wie sie von allen Seiten dahergelaufen kommen, man merkt, daß der Pfarrer von Finnerud angekommen ist, alle haben ihn gern. Ich denke, er wird nicht gleich wieder wegfahren, sondern eine Weile hierbleiben, da kannst du gleich ein paar Worte mit ihm wechselnKaum hatte die Tante diese Worte gesagt, als auch schon die Tür aufging und der Pfarrer eintrat.

»Das wäre nicht das schlimmste, wenn du ihn bekommen könntest«, sagte sie. »Er ist nicht allein ein schöner Mann, sondern auch ein wirklich prächtiger MenschMaja Lisa verwunderte sich höchlich. Die Tante konnte doch wohl nicht meinen, sie solle den Pfarrer von Finnerud heiraten. Dieser Ort lag ja weit droben im Norden, noch viel weiter entfernt als Västmarken.

Eine sonderbare Neuigkeit hatte Vater indes auf dieser Reise auch gehört; Pastor Liljecrona in Finnerud hatte sich im Frühling verheiratet. Es sollte eine ganz geringe Person sein, durchaus keine gute Partie. Vater hatte auch gehört, dies sei die Veranlassung gewesen, warum er in Finnerud geblieben war.

Tante Margreta aber lachte nur und fragte, ob die Abgesandten irgend etwas erfahren hätten. »Ach, was hätten sie denn erfahren sollen? Sicherlich konnten sie bei ihrer Rückkehr nichts weiter berichten, als daß ihr Pfarrer auf seinen eigenen Wunsch nach Finnerud geschickt worden war. Die Finnenmänner und die Finnenweiber waren also nachher so klug wie vorher!

Aber was die Tante hatte antworten wollen, bekam niemand zu wissen, denn jetzt konnte sich Maja Lisa unmöglich mehr still verhalten. Mit glühenden Wangen und einer vor Eifer zitternden Stimme rief sie, er solle doch ganz gewiß in Finnerud bleiben. Warum er denn nach Sjöskoga ziehen wolle? Dort könnte man gut ohne ihn zurechtkommen.

»Nachdem ich ein paar Jahre in Finnerud gewesen warerzählte er weiter, »habe ich eines Sonntags auf Finnisch zu predigen versucht. Da haben sie in der Kirche geweint, alle miteinander ohne Ausnahme, so überwältigt waren sie. Und solange der Gottesdienst dauerte, ist es auch gewiß nicht einem einzigen eingefallen, über mich nachzugrübeln.