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Eben hatte die Bürgermeisterin die Tür des Hühnerstalles, der von einem hölzernen Zaun umgeben war, erfaßt, und da sie glaubte, daß ihr Kleid an einer Latte festgehakt wäre, suchte sie es ärgerlich loszureißen, wobei sie sich umdrehte und den Druwel gewahrte, der sie beschwor, den Stall nicht zu betreten, welcher vielleicht ein Bezirk des Teufels sei. »Wer ein gutes Gewissen hat, fürchtet den Teufel nichtsagte Frau Armida spitz, riß mit einer scharfen Bewegung ihre Schleppe aus den Händen des Druwel und trat mit stiebendem Schritt unter die Hühner, die erschreckt auseinanderflogen.

Während der kleine Lüddeke und der Bürgermeister sich unschlüssig ansahen, und der Druwel sich räusperte, rief Frau Armida mit heller Stimme: »So ist der Arme in der Zeit der Verfolgung heruntergekommen!

Ganz anders war Frau Armida tätig: sie ließ die vertrautesten Freunde ihres Mannes zu einem Plauderstündchen am häuslich beschickten Tische bitten, nämlich die Ratsherren Lüddeke und Druwel von Druwelstein und den Rechtsgelehrten Engelbert von Würmling, der nur von den vornehmsten Familien als Beistand gewonnen wurde.

Danach kamen die Freunde des Hauses, zuerst der Druwel, der sich vorher mit einem Becher starken Weines Mut getrunken hatte und deshalb mit gläsernen Augen und blauroten Backen daherkam, so daß ein mißfälliges Murmeln durch die Reihe der Zunftvorsteher lief.

Der Bürgermeister begann vor Rührung zu weinen, und auch dem Druwel wurden die Augen feucht, als er seinem Freund und Frau Armida kräftig die Hand schüttelte. »Nunsagte der Bischof, auf die Hühner deutend, »das Völkchen hat sich einträchtlich zusammengefunden, wie es nicht der Fall sein könnte, wenn die Hölle dazwischen nistete

Der kleine Lüddeke lief so schnell er konnte, und Druwel ließ sich so weit hinreißen, daß er sie am Schweif ihres rotseidenen Kleides faßte, um sie aufzuhalten, während der Bürgermeister und Würmling langsamer nachfolgten.

Hierüber wurde Molli zornig und sagte, daß zu den Gästen der Herr Stadthauptmann und der Herr Druwel von Druwelstein gehörten, und daß diese von niemandem Lehren über ihr Betragen anzunehmen brauchten, und daß sie, obwohl sie nur eine Köchin sei, Bildung genug besitze, um zu wissen, daß es ungehörig sei, solche Fragen stellen, auf welche sie nicht antworten würde.

Sie versuchten auch den Druwel in die Lustbarkeit hineinzuziehen; der aber, nachdem ihn das Essen zuerst ein wenig ermuntert hatte, war wieder in Sorgen verfallen, die ihn so drangsalierten, daß er sich zuweilen den Schweiß von der Stirne trocknen mußte.

Der Druwel wurde noch mehrere Stunden lang ausgefragt, erstens über das Verhältnis des Stadthauptmanns zum Bürgermeister, über des letzteren kirchliche Gewohnheiten, ob er die Fasten halte, ob er zuweilen Ablaß kaufe, dann aber auch über seinen eigenen Lebenswandel, wieviel Wein er im Keller habe, ob er schon einmal Lotto oder Würfel gespielt habe und dergleichen mehr, so daß er, zu Hause angekommen, sich auf der Stelle zu Bette legte und nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen war.

»Mollisagte der Bürgermeister sanft, indem er den Arm um ihre Schulter legte, »was die Eier betrifft, so werde ich sie zerklopfen, und wenn es mir gerät, hoffe ich von deiner Liebe und Treue, daß du auch mir beistehst und die Trüffelomelette, die du so geschmackvoll wie kein anderes Mädchen zu backen verstehst, wie auch alle anderen Speisen in gewohnter Weise vollendestDarauf teilte er mit ziemlichem Geschick ein Ei, obwohl ihm die Hände zitterten, teils infolge seiner schwachen Nerven, teils weil Druwel ihn durch Ziehen am Rocke von dem Geschäfte abzuhalten versuchte.