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Kohlhaas, der keine Freude mehr, weder an seiner Pferdezucht, noch an Haus und Hof, kaum an Weib und Kind hatte, durchharrte, in trueber Ahndung der Zukunft, den naechsten Mond; und ganz seiner Erwartung gemaess kam, nach Verlauf dieser Zeit, Herse, dem das Bad einige Linderung verschafft hatte, von Brandenburg zurueck, mit einem, ein groesseres Reskript begleitenden, Schreiben des Stadthauptmanns, des Inhalts: es tue ihm leid, dass er nichts in seiner Sache tun koenne; er schicke ihm eine, an ihn ergangene, Resolution der Staatskanzlei, und rate ihm, die Pferde, die er in der Tronkenburg zurueckgelassen, wieder abfuehren, und die Sache uebrigens ruhen zu lassen.

Bei den Worten des Pfarrers, die Beziehungen des Stadthauptmanns zum Hause des Bürgermeisters betreffend, lächelte sein Rechtsbeistand Augustus Zirbeldrüse, so daß sein Gesicht einem auseinanderlaufenden Käse ähnlich wurde, und gab ein leises Pfeifen von sich, das die Zuhörer kichern machte und ein erwartungsvolles Schweigen im Saale verbreitete.

Das Gesicht des Stadthauptmanns verdüsterte sich, und er herrschte den Bürgermeister an: »Verlege dich mir gegenüber nicht aufs Leugnen! Das Mistvieh legt Eier und gehört von Rechtens auf den Scheiterhaufen. Du weißt, daß ich im Christentum unerbittlich bin und meine besten Freunde nicht verschone, wenn ich sie bei Frivolität und Gotteslästerung ertappe.

Dem Hahn war das hastige Fressen nach langer Enthaltsamkeit so schlecht angeschlagen, daß Molli für gut fand, ihn abzuschlachten und sein mageres und zähes Fleisch geschickt in eine lüsterne Pastete verwurstete, welche bei dem Sieges- und Versöhnungsmahl, das unter Teilnahme des Stadthauptmanns beim Bürgermeister stattfand, verzehrt wurde. Der Sänger

Der Stadthauptmann habe ihm ernstlich aufgegeben, das Gerede Lügen zu strafen, als lege sein Hahn Eier, wie sollte er das aber anstellen, wenn sein eigenes Eheweib auf die Straße hinausriefe, daß es wahr sei? Die Erwähnung des Stadthauptmanns stimmte Frau Armida nachdenklich und trübe, so daß sie aus Schwermut und wachsender Besorgnis das Knäuel der Unterhaltung sich entrollen ließ.

Der Druwel wurde noch mehrere Stunden lang ausgefragt, erstens über das Verhältnis des Stadthauptmanns zum Bürgermeister, über des letzteren kirchliche Gewohnheiten, ob er die Fasten halte, ob er zuweilen Ablaß kaufe, dann aber auch über seinen eigenen Lebenswandel, wieviel Wein er im Keller habe, ob er schon einmal Lotto oder Würfel gespielt habe und dergleichen mehr, so daß er, zu Hause angekommen, sich auf der Stelle zu Bette legte und nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen war.

Da niemand in betreff des Stadthauptmanns etwas wünschte, wollte oder meinte, erteilte am folgenden Tage der Vorsitzende dem von Würmling das Wort, damit er die Klage seines Klienten noch einmal kurz und faßlich begründe.

Er hatte aber schon, in wenig Wochen, den Kummer, durch einen Gerichtsherrn, der in Geschaeften des Stadthauptmanns nach Potsdam ging, zu erfahren, dass der Kurfuerst die Supplik seinem Kanzler, dem Grafen Kallheim, uebergeben habe, und dass dieser nicht unmittelbar, wie es zweckmaessig schien, bei dem Hofe zu Dresden, um Untersuchung und Bestrafung der Gewalttat, sondern um vorlaeufige, naehere Information bei dem Junker von Tronka eingekommen sei.

Nachdem der Bischof sich über den schönen Glaubenseifer des Stadthauptmanns, über den unbotmäßigen Geist der Untertanen und der Reformierten insbesondere und die Notwendigkeit, solchen zu dämpfen, unwiderleglich geäußert hatte, ging er zu den auserlesenen Speisen über, die wie die Sterne am Himmelsgewölbe nach einer weisen und festen Anordnung die Tafel umliefen, erkundigte sich nach der Herstellung der einen oder anderen bei der Hausfrau und sprach den Wunsch aus, der verdienstvollen Molli seine Zufriedenheit selbst in der Küche auszudrücken.