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Dadurch war ein, wenn ich mich so ausdrücken darf, weites Vorfeld jenseits unserer Grenzen gegen Rußland geschaffen. Vom politischen Standpunkt aus begrüßte ich die Befreiung der baltischen Provinzen, weil anzunehmen war, daß von jetzt ab das Deutschtum sich dort freier entwickeln und eine ausgedehnte deutsche Besiedelung jener Gebiete eintreten konnte.

Da ist etwas vorausempfunden und -geformt, eine Verwandtschaft des äußeren Loses und inneren Seins zwischen Deutschtum und Judentum, das seitdem sogar an die Oberfläche öffentlicher Diskussion gedrungen ist, und worauf ich auch werde zurückkommen müssen.

Wie das Deutschtum Luthers ein anderes war als das Goethes und dieses wieder ein anderes als das Wagners oder Bismarcks, und jede dieser großen Kundgebungen deutschen Geistes verzerrt würde, wollte man sie mit dem Maß der anderen messen, so gilt auch für unsere Zeit keine Norm, sondern zunächst nur der Wert der Erscheinungen.

Voß malte manche Seiten norddeutschen Seins und Lebens mit Glück und befreundete sich mit den ehrbaren Gestalten begrenzter Sittlichkeit in derjenigen Sphäre, welcher er durch seine Geburt angehörte, aber er erschöpfte den Gehalt des deutschen Volkes nicht, sein Deutschtum ist zu eng; Klopstock besang den leeren Begriff Vaterland und fuhr auf den Flügeln der Begeisterung für alles Germanische dahin, aber er verkehrte nicht freundlich und vertraulich mit den konkreten Interessen und den wirklichen Zuständen des deutschen Volkes und Landes, sein Deutschtum ist zu abstrakt.

Als Deutsche aber können wir mit Stolz auf die Tatsache hinweisen, dass die Bevölkerung des Saargebietes in den schweren Jahren der Fremdherrschaft, von denen erst wenige vorübergegangen sind, sich um so fester zusammengeschlossen hat, um das zu wahren, was sie als ihr höchstes Gut betrachtet: ihr Deutschtum!

Dabei haben sie eine Zeugungskraft in sich selbst, die Däubler oft fast in Hoffmannsthalsche Nähe bringen, wo Lust und Klang sich berauschen an sich selbst. Suchte man ähnliches im Rein-Deutschen heut, bliebe Hans Thoma, mit guten Altmännersprüchen und der meisterlichen Gestaltung eines Stücks Deutschtum, das man Waldbach oder Mondschein nennen kann, das aber nicht in Siriusakkorde einschwingt.

Heinrich Mann aber, Thomas Manns Gefahr und Gegensatz, ist nicht nur in und durch Thomas Mann überwunden, ist politisch an der Entwicklung der Zeit, künstlerisch an seiner zersetzenden Subjektivität und Lieblosigkeit zergangen. Thomas Mann hatte sein Geschlecht und Volk noch im Verfall umfaßt, hatte am Ende der Reihe, ein Zugehöriger und doch Außenstehender, in Liebe und Ironie zugleich ihm Gestalt gegeben. In Sehnsucht hatte jedes seiner Werke vom Wiederaufbau, der neuen Lebensform und Lebensgemeinschaft gehandelt. Im tiefsten Sinn war ihm, dem wahren Epiker, Richard Dehmels Spruch Lebensgefühl gewesen: "Alles Leid ist Einsamkeit alles Glück Gemeinsamkeit." Heinrich Mann hatte sich stets wichtiger genommen als sein Geschlecht und sein Volk. Früh und fremd hatte er Vaterstadt und Vaterland den Rücken gekehrt. Der romanische Tropfen in seinem Blute trieb ihn nach Italien, das Thomas erst sein tiefes Deutschtum deutlich machte. Eine Zeitlang glaubte Heinrich Mann, dort "zu Hause zu sein. Aber ich war es auch dort nicht; und seit ich dies spürte, begann ich etwas zu können. Das Alleinstehen zwischen zwei Rassen stärkt den Schwachen; es macht ihn rücksichtslos, schwer beeinflußbar, versessen darauf, sich selbst eine kleine Welt und auch die Heimat hinzubauen, die er sonst nicht fände. Da nirgends Volksverwandte sind, entzieht man sich achselzuckend der üblichen Kontrolle. Da man nirgends eine

Die Ende 1909 in Buenos Aires gedruckte erste Auflage wurde nur in 300 Exemplaren hergestellt und war bald vergriffen. Dem Deutschtum im Auslande könnte aber wohl gedient werden, wenn die Kenntnis von dem wackeren Ulrich Schmidel in den weitesten Kreisen verbreitet würde, und so ließ ich die vorliegende zweite Auflage anfertigen. Geändert wurde nur der Titel, wo die Jahreszahlen 1535–1555 zugefügt wurden. Sonstige

Eine Forderung der Kulturehre dürfe kleinlichen Rücksichten nicht weichen. „Deutschtum heißt Kultur!“ rief Diederich aus. „Meine Herren! Das hat kein Geringerer gesagt als Seine Majestät der Kaiser. Und bei anderer Gelegenheit hat Seine Majestät das Wort gesprochen: Die Schweinerei muß ein Ende nehmen.

Erst aus aufmerksamer Betrachtung ihrer Vielfältigkeit und vorurteilsfreier Zusammenfassung aller Strömungen vermögen wir das Deutschtum der Gegenwart zu erkennen, über sein Wollen und Können Klarheit zu gewinnen.