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Mit der ganzen Zauberlockung, die Dichtung, Gesang, Orchester, Malerei und Ausstattung gemeinsam vor dem Genießenden auszubreiten vermag, stellt in der Tat die Oper das universellste Kunstwerk dar. War es doch dies hohe Ziel, welches dem Genius Richard Wagners vorschwebte, indem er die Oper zu einer Arena aller Künste emporheben wollte.

Wenn ich still in dämmeriger Ecke saß und Liszt spielte, wenn mir in Karlsbad, hoch über dem Konzert, auf einsamer Waldbank Wagners wunderbarer Pilgerchor entgegenklang, wenn ich in Freiburg in der stillen dunklen Kirche saß und die Orgel über mir brauste das Alles war Musik.

Gretchen: Ist das derselbe Tannhäuser, der in Richard Wagners Oper vorkommt? Dr. Albert: Es ist derselbe. Wenn Sie auf der Wartburg stehen und hinaus sehen in die Landschaft, dann sehen Sie den Venus-Berg, als den schönsten unter allen anderen. In diesem Berge ist die Frau Venus, die schönste Frau auf Erden, und Tannhäuser, der tapfere Ritter, wohnte im schönen, weiten Palaste bei ihr.

Der Traum als Mittel der Vergangenheitserinnerung war das Ziel auch jener Kunst, die im Anschluß an die ältere Romantik durch Vertiefung des gemütvoll Innigen, durch strengen Ernst und beschauliche Sammlung der Gefühlskräfte das Rauschharte der theatralischen Gebärde Wagners zu vermeiden suchte.

Was Nietzsche zuerst als das Dionysische, später als das Schauspielerische an Wagners Kunst empfand, war in Wahrheit ihr Rauschhaftes, das ihn anfangs hinriß, dann abstieß. Aus der instinktiven Abwehr gegen diesen Rauschtrank entsprang alle Opposition gegen Wagner.

Wie das Deutschtum Luthers ein anderes war als das Goethes und dieses wieder ein anderes als das Wagners oder Bismarcks, und jede dieser großen Kundgebungen deutschen Geistes verzerrt würde, wollte man sie mit dem Maß der anderen messen, so gilt auch für unsere Zeit keine Norm, sondern zunächst nur der Wert der Erscheinungen.

Die Wagnerscene ist bereits im ältesten Faust unmittelbar an die erste Hauptmasse angeschlossen. Der Erdgeist ist verschwunden. Faust will sich seinen Empfindungen über die Erscheinung überlassen, da wird er durch Wagners Klopfen unterbrochen. Er tritt herein in höchst burleskem Gegensatz zu der ungeheueren Erscheinung des Erdgeists.

Im Juni war hier die Erstaufführung von Wagners 'Rheingold'. Es wimmelte von Musikbeflissenen echten und unechten aus aller Herren Länder, und jeder dritte Mensch, dem man begegnete, war eine Berühmtheit oder eine, die es werden wollte.

Aus der Kraft des Wurfes, mit der hier die materialistische Wirkung der Kunst erfaßt wurde, ergab sich die Unmittelbarkeit des Eindruckes. Der Rausch kam nicht mehr, wie bei der älteren Romantik Wagners, aus der Ekstase eines Scheinerlebnisses.

Nun wird die Harmonik zur innerlich führenden Kraft, und die Melodie zeigt in ihrem Verlauf mehr und mehr nur den Wellenschlag der harmonischen Innenbewegung, Wagners Begriff der "unendlichen Melodie", die "mit einer einzigen harmonischen Wendung den Ausdruck auf das Ergreifendste umstimmen kann," ist die natürliche und richtige Kennzeichnung einer Musikempfindung, deren Zentrum in der Vorstellung und Betonung der harmonischen Wirkung liegt, deren Melodik daher mehr und mehr zur Verknüpfung der Harmonien wird.