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Herr von Adelebsen und der Lieutenant de Pottere packten die Papiere und das übrig gebliebene Geld zusammen und zogen sich stillschweigend in ihre Zimmer zurück. „Nun Cappei,“ sagte der Unterofficier Rühlberg zu dem jungen Dragoner, welcher schweigend und gedankenvoll mit den Uebrigen die Treppe hinabstieg, „wollt Ihr Euch nicht noch eines Bessern besinnen und mit uns nach Algier gehen.

Mein Gott, sollte es möglich sein,“ rief Cappei, indem eine glühende Röthe sein Gesicht überflog, „ich erinnere mich, einmal ein Billet von diesem Vergier gelesen zu haben,

Der Mann war der Eigenthümer des Hofes, der alte Bauer Niemeyer, welcher ohne Kinder in seiner schönen, kleinen Besitzung lebte; die Frau neben ihm war seine Schwester, die Wittwe des lang verstorbenen Unterofficiers Cappei, welche nach dem Tode ihres Mannes mit einer kleinen Wittwenpension aus der englischen Legionskasse und mit ihrem einzigen Sohn ein Asyl bei ihrem Bruder gefunden hatte und bei demselben die Stelle der Hausfrau vertrat.

Cappei sprang auf, ein leiser Hoffnungsschimmer erfüllte ihn, vielleicht war es doch möglich, daß man von seiner Unschuld sich überzeugt, jedenfalls konnte ihm ein neues Verhör Gelegenheit geben, die gegen ihn erhobenen Anklagen zu entkräften, und mühsam zwang er sich, seinen schwankenden Schritten Festigkeit zu geben, als er dem Diener in das Bureauzimmer folgte.

Seien Sie unbesorgt, Herr Amtmann,“ rief Cappei, „ich werde mich pünktlich stellen, und ich wünsche nur, daß mein Regiment das erste sei, welches die französischen Grenzen überschreitet. Darf ich vorher meine Mutter und meinen Oheim besuchen?“ fragte er dann.

Der Alte blickte mit stolzer Freude auf seine Tochter. „Brav, mein Kind,“ sagte er, „das ist recht und tapfer gesprochen, und ebenso offen will ich Dir ohne Umschweife antworten. Ich gebe dem Bunde Eurer Herzen mit Freuden meinen Segen.“ Cappei breitete die Arme aus, das junge Mädchen sank an seine Brust und er drückte seine Lippen auf ihr glänzendes Haar.

Der junge Cappei aber war in körperlicher Ermüdung, welche die kräftige Jugend noch stärker fühlt, als das Alter, und in jenem süßen Wohlgefühl, welches das Bewußtsein erzeugt, nach langer Abwesenheit wieder im Schooß des heimathlichen Hauses zu ruhen, bald in einen festen und tiefen Schlaf versunken.

Luise dankte mit einem innigen Blick ihrem Geliebten für seine Worte. Herr Vergier hatte mit gewaltiger Anstrengung seine tiefe Aufregung bemeistert. Er zwang seine zuckenden Lippen zu einem freundlichen Lächeln, er schlug seine Augen nieder und reichte Cappei die Hand.

Ja, ja,“ rief Cappei heftig auffahrend, „es ist dieselbe Handschrift. Es ist die Handschrift jenes Elenden, der mich um mein Glück betrügen will, der es gewagt hat, mich in Frankreich als preußischen Spion zu verdächtigen, und der nun durch seine teuflischen Künste mich hier als Verschwörer verfolgen läßt. Ich schwöre Ihnen, meine Herren, das Alles ist schändlicher Betrug, ich bin das Opfer der Hinterlist eines Todfeindes, der mich verderben will. Ich bitte Sie um Gottes Willen, lassen Sie mich einmal hier in Ihrer Gegenwart einen Brief an meine Braut schreiben. Sie werden die Antwort sehen, Sie werden sehen, daß nichts Geheimnißvolles, nichts Verfängliches dahinter steckt

Er hofft auf eine nachsichtige Behandlung für das, was er etwa nach den geltenden Gesetzen Strafbares begangen haben könnte und stellt sich zu Ihrer Verfügung.“ Der junge Cappei trat vor, blieb in militairischer Haltung vor dem Beamten stehen und blickte ihn mit seinen offenen, klaren Augen frei und fest an.