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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Als die jungen Leute allein geblieben waren, zog Cappei ein kleines Tabouret neben den Lehnstuhl vor den Camin, auf welchem das junge Mädchen sich wieder niedergelassen hatte, setzte sich an ihre Seite und ergriff zärtlich ihre Hand, die sie ihm reichte.

Dein Vater,“ sagte Cappei ernst, „ist aber ein Mann des sichern, ruhigen Geschäftslebens und er wird und muß für die Zukunft seiner Tochter Garantieen verlangen, die ich in diesem Augenblick nicht zu geben im Stande bin

Der junge Cappei trug einen kleinen Ränzel auf dem Rücken, sein Gesicht war von dem raschen Gang geröthet und erschien dadurch noch blühender, als sonst; seine hellen offenen Augen strahlten von Glück und Freude, als er das alte Haus, die Heimath seiner Kindheit, das alte wohlbekannte Zimmer, in welchem kein Meubel sich verändert hatte, als er seine Mutter und seinen Oheim, diese beiden einzigen Wesen wiedersah, welche in dem alten Vaterlande ihm nahe standen.

Der junge Cappei trat ruhig und unbefangen an den Tisch heran, um die ihm vorgelegten Papiere näher zu betrachten und vielleicht durch dieselben einen Anhalt zur Aufklärung des Mißverständnisses zu gewinnen. Kaum hatte er indeß einen Blick auf die Briefe geworfen, als eine schnelle fliegende Röthe auf seinem Gesicht erschien.

Cappei antwortete auf alle an ihn gestellten Fragen im vollen Bewußtsein seiner Schuldlosigkeit, und der günstige Eindruck, den seine klaren und bestimmten Angaben, die sich in keinem Punkt widersprachen, auf den Richter und den Amtsverwalter machten, war unverkennbar.

Cappei grüßte in militairischer Haltung und verließ kräftigen und festen Schrittes das Zimmer. Groß war die Freude bei seinem Erscheinen in dem Hause seines Oheims, wo seit seiner Verhaftung tiefe Trauer und Bekümmerniß geherrscht hatte.

Seine Blicke hefteten sich unbeweglich auf den jungen Mann vor ihm und seine Augen schienen in grünlichem Feuer durch die Nacht zu leuchten, während seine Züge von Grimm und Haß entstellt waren. Cappei machte einen Umweg und ging an Herrn Challiers Haus vorbei, das in tiefer Ruhe und Dunkelheit da lag.

Der alte Herr Challier hatte ruhig und ernst zugehört. Sein Auge ruhte einen Augenblick mit liebevoller Theilnahme auf dem jungen Mann; dann sprach er mit milder freundlicher Stimme: „Ich habe Ihnen gesagt, Herr Cappei, daß ich volles Vertrauen zu Ihnen habe, daß ich Sie für einen Ehrenmann halte,

Cappei war sehr zurückhaltend und vorsichtig in seinen Aeußerungen gewesen und hatte nur das Eine bestimmt bestätigt, daß Alles zu Ende und die Sache des Königs nunmehr ein für allemal aufgegeben sei.

Der junge Cappei hatte in einem fast bewußtlosen Zustand stumpfer Resignation die ersten Tage nach seiner Verhaftung in dem Amtsgefängniß zu Bodenfeld zugebracht. Vergebens strengte er sich an, um die Fäden des Netzes zu entdecken, das ihn so geheimnißvoll und unerklärlich umsponnen hatte.

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