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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Mit Anstrengung aller Willenskraft hatte sie sich den Tag über aufrecht erhalten, um vor den Augen ihres Vaters und ihrer Hausgenossen ruhig und heiter zu erscheinen; sorgfältig hatte sie am Morgen ihre von Thränen und Nachtwachen gerötheten Augen gekühlt, um die Spuren ihres innern Leidens zu verbergen, und stolz und kalt hatte sie Herrn Vergier, wenn derselbe sie zuweilen mit dem Anschein freundlicher Theilnahme nach dem jungen Cappei fragte, geantwortet, daß derselbe sich vortrefflich befinde, und daß sie hoffe, er werde bald zurückkehren.
„Ich habe keine Verbindung dort,“ erwiderte Cappei, „als diejenige mit meiner Braut, welche besuchen zu dürfen, ich soeben um Erlaubniß bat, ich habe mit Niemanden correspondirt, als mit ihr, aber zu meiner tiefen Betrübniß keine Nachricht von ihr erhalten.“ Der Beamte nahm mehrere beschriebene Blätter aus dem ihm vorliegenden Actenstück und fragte, indem er Cappei winkte, näher heranzutreten.
„Setzen Sie sich,“ sagte der Amtmann freundlich. „Sie sind angegriffen. Ich hoffe, Ihnen Ihre Kraft und Ihren Muth wiedergeben zu können, denn ich habe Ihnen eine gute Nachricht zu geben.“ Wie erstaunt blickte Cappei auf den Beamten. Die Leiden, welche er ausgehalten, hatten ihn fast unfähig gemacht, das Gefühl der Hoffnung zu empfinden.
Der Jüngere der beiden Männer war der frühere hannöversche Dragoner Cappei; der Aeltere war der frühere Unterofficier Rühlberg, welcher das Commando über die kleine Abtheilung Emigranten führte, welche in Saint-Dizier stationirt waren.
„Ihre Erklärung?“ fragte Herr von Adelebsen. „Ich wünsche, nach Hannover zurück zu gehen,“ sagte Cappei.
„Ich glaube,“ sagte Cappei mit leiser Stimme, „daß Fräulein Luise mir nicht abgeneigt ist
Cappei sprang auf. Seine Muskeln spannten sich, seine Gestalt richtete sich kräftig und elastisch empor und mit leuchtenden Blicken rief er: „Frei! Frei! Oh! mein Gott, vergieb mir, daß ich an Deiner Gerechtigkeit gezweifelt habe. Es war ja unmöglich, daß das Werk finsterer Bosheit triumphiren konnte. Ich darf also zu meiner Mutter zurückkehren, ich darf
„Ich gehe in mein Vaterland zurück,“ erwiderte Cappei, „um so bald es mir möglich ist, wieder vor Sie hintreten zu können, nicht mehr als der heimathlose Unbekannte, sondern als ein Mann, der Ihnen nachweisen kann, woher er stammt, was er war und was er ist, als ein Mann, der einen, wenn auch kleinen, aber sichern Besitz hat, und der es darum wagen kann, Ihnen eine Bitte auszusprechen, von der sein ganzes Lebensglück abhängt,
Ihr Vater las den Brief, den sie geschrieben, mit wehmüthigem Blick, voll inniger Theilnahme sah er sein Kind an. Die ganze Qual ihres Herzens lag zwischen den Zeilen. Er siegelte den Brief und versah ihn mit der Adresse, welche Cappei zurückgelassen hatte und brachte ihn selbst zur Post. Abermals begann nun jene Zeit der unruhigen Erwartung, des bangen Zweifelns zwischen Furcht und Hoffen.
„Es thut mir leid, Euch zu verlassen,“ sagte Cappei,
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