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Aktualisiert: 12. November 2025
Da nahm Wallenstein einige Papiere vom Tisch und sagte: »Diese Dokumente enthalten des Kaisers und des Kurfürsten von Bayern Nativität. Aus ihnen könnt Ihr sehen, daß ich Euren Auftrag kenne. Die Sterne zeigen, daß der Spiritus des Kurfürsten den des Kaisers dominiert. Aus dieser Ursach messe ich dem Kaiser keine Schuld bei.
Ihr Wille, wissen Sie, war stets der meine. Wallenstein. Herzogin. Oh! mein Gemahl Es ist nicht alles mehr Wie sonst Es ist ein Wandel vorgegangen. Wallenstein. Wie? Ließ man's an der alten Achtung fehlen? Herzogin. Nicht an der Achtung. Würdig und voll Anstand War das Benehmen aber an die Stelle Huldreich vertraulicher Herablassung War feierliche Förmlichkeit getreten.
Nimm meine eignen Pferde. Diesen da Behalt ich hier Macht's mit dem Abschied kurz! Wir werden uns ja, denk ich, alle froh Und glücklich wiedersehn. Octavio. Zweiter Auftritt Wallenstein. Max Piccolomini. Max. Wallenstein. Der bin ich nicht mehr, Wenn du des Kaisers Offizier dich nennst. Max. So bleibt's dabei, du willst das Heer verlassen? Wallenstein. Ich hab des Kaisers Dienst entsagt. Max.
Nur ein so phantastischer Mann wie Wallenstein konnte sich einbilden, daß er das Seil ohne Gefahr so straff spannen könne. Nur ein Charakter so voll Fatum konnte ohne Erbeben ein Schicksal auf sich nehmen, das jede Erwartung heuchlerisch erfüllt.
Wallenstein. Was tat der Suys? Questenberg. Was er schuldig war. Er rückte vor. Wallenstein. Er rückte vor! Und ich, Sein Chef, gab ihm Befehl, ausdrücklichen, Nicht von dem Platz zu weichen! Steht es so Um mein Kommando? Das ist der Gehorsam, Den man mir schuldig, ohne den kein Kriegsstand Zu denken ist? Sie, meine Generale, Seien Richter!
Der Schatten des aufsteigenden Bonaparte fiel über das Werk. Auch Wallenstein ist ein Rebell, aber =faute de mieux=. Er kann einen Größeren, einen Mächtigeren nicht vertragen: denn er fühlt in sich das Prinzip der Macht rechtmäßig verkörpert. Er fällt durch den Verrat seines Freundes Piccolomini. In den drei Teilen vom »Wallenstein« ist Schillers Werk gegipfelt.
Wer hat uns so zusammen geschmiedet, Daß ihr uns nimmer unterschiedet? Kein andrer sonst als der Wallenstein! =Erster Jäger.= Das fiel mir mein Lebtag nimmer ein, Daß wir so gut zusammen passen; Hab' mich immer nur gehen lassen. =Erster Kürassier.= Dem Wachtmeister muß ich Beifall geben. Dem Kriegsstand kämen sie gern ans Leben; Den Soldaten wollen sie niederhalten, Daß sie alleine können walten.
Wallenstein. Daß ich nicht euch alle Zum besten habe? Kennst du mich so gut? Ich wüßte nicht, daß ich mein Innerstes Dir aufgetan Der Kaiser, es ist wahr, Hat übel mich behandelt! Wenn ich wollte, Ich könnt' ihm recht viel Böses dafür tun. Es macht mir Freude, meine Macht zu kennen; Ob ich sie wirklich brauchen werde, davon, denk ich, Weißt du nicht mehr zu sagen als ein andrer. Terzky.
Wallenstein. Nicht jeder Stimme, find ich, ist zu glauben, Die warnend sich im Herzen läßt vernehmen. Uns zu berücken, borgt der Lügengeist Nachahmend oft die Stimme von der Wahrheit Und streut betrügliche Orakel aus.
Wallenstein, die Jungfrau, Tell erschienen gelegentlich, am häufigsten aber Holbergs »politischer Zinngießer«, der, wie Publikum und Direktion gemeinschaftlich fühlen mochten, um ein Erhebliches besser als die hohe Schillersche Muse zu lärmenden Demonstrationen geeignet war. Victoire war allein.
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