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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Verena erhob schnell den Kopf. »Darin hast du recht!« rief sie aus. »Begreifst du es nun?« »Ich begreife nichts«, entgegnete er mit stockender Stimme. »Ich weiß zu viel von mir. Leider«, sagte Verena. »Denke doch nach, Arnold, du fliegst umher in der Luft. Ich bin ein im Erdreich verfallenes Etwas. Meine Wurzeln sind abgestorben, während du noch in blühenden Geschlechtern stehst.
Morgendlich hell, freudig bewegt, ihn zu sehen, den Widerglanz ihrer Tätigkeit und ihrer Besonnenheit in den weichen Gesichtszügen und in der robusten Gestalt, reif und anziehend wie selten. Sogleich begann Arnold. »Ich bin ein Esel, Verena; wie schlecht müssen Sie von mir denken. Ich habe einen Sack voll Geld und wenn ich nur ein Loch hineinschneide, rollt es aufs Pflaster.
Über all dem, wolkengleich, spannte sich etwas trist die Sehnsucht nach Verena. Bisweilen senkte sie sich nieder wie Regen und erfüllte seine Brust mit Traurigkeit. Er suchte das Rätsel ihrer Person zu ergründen und wollte ihr beikommen wie den algebraischen Formeln. Er langweilte sich. Mitten in die Stille und Einsamkeit kam ein Brief Anna Borromeos.
Hin und her gehend, verstimmt und erregt durch ihre Weigerung, sagte Arnold: »Ich will aber, daß du mitgehst, Verena. Du sollst nicht etwas anderes wollen als ich.« »Ich habe schon gesagt, daß ich nicht gehe«, entgegnete Verena leise, indem sie nach ihrer Weise die Brauen erhob und den einen Mundwinkel verzog.
Dann erhob er sich, legte einen Arm zärtlich um Arnolds Nacken und tätschelte dessen Wange. »Erinnern Sie sich an unsere hübschen Abende?« fragte er. »Erinnern Sie sich an den Hausball? Verena! Welch eine Schönheit! Wo ist sie? wo ist Verena?« »Sie sind wieder einmal kindisch«, sagte Arnold mit einem fast drohenden Blick und schob Hyrtl von sich weg.
Verena selbst öffnete. Sie war sichtlich verwundert, ihn zu sehen, hieß ihn jedoch eintreten. Er kam in ein ziemlich großes Zimmer; es schien ihm, als sähe er es zum erstenmal. Überall lagen Bücher umher, an den Wänden, auf dem Tisch, auf Bett und Stühlen und auf dem Boden. In einem Winkel stand ein menschliches Skelett, in einem anderen Winkel ein kleiner Sparherd, auf welchem Wasser kochte.
Statt der Heiligen besässe man alsdann eine alles versteinernde Hexe; oder statt der demüthig dienenden Priestermagd nur eine diebische Pfaffenkellnerin, die der Unterschlagung beschuldigt entspringt, über die ganze Breite des Thales setzt und ihre Fussspur drüben in die Felsenplatte der jenseitigen Thalwand eindrückt. Vierter Abschnitt. Verena als Frau Venus.
»Petra ist nicht übel«, fuhr Arnold fort. »Sie ist vielleicht nur durch gute Bücher verdorben.« »Gewiß«, bestätigte Verena. »Sie verwechselt das, was sie bewundert, mit dem, was sie vermag. Dadurch wird sie gekünstelt. Aber was hab ich dabei zu schaffen? Weshalb soll ich mich stundenlang preisgeben? Warum willst du mich hinüberziehn auf den Markt, wenn ich Ruhe will?
Etwas Aehnliches besteht auch im Fischerdorfe Koblenz, in dessen Kapelle jener Mühlstein verwahrt liegt, auf dem Verena von Solothurn auf der Aare hieher gefahren sein soll.
Am andern Morgen kam Wolmut zur bestimmten Stunde. Er reichte Arnold einen verschlossenen Brief und sagte, ruhig und sachlich wie immer: »Ich soll Sie vielmals grüßen. Verena Hoffmann ist abgereist.« Arnold starrte ihm entsetzt ins Gesicht. »Was –?« fragte er, und die weißen Blätter auf dem Tisch schienen auf einmal rot zu werden.
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