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Mit feucht umflorten Augen und tiefer als sonst herabhängender Unterlippe versprach er dem Erzbischof, sich seinen Wünschen fügen zu wollen, da er sowieso den Möglichkeiten des Lebens nichts mehr nachfrage, wenn ihm dagegen verbürgt würde, daß die Geliebte ungekränkt entfliehen und ihr ferner nicht nachgestellt werden solle, worauf der Erzbischof nach einigem gespielten Bedenken und Zögern einging.

Seine enormen Kinnladen öffnen sich bei jeder Expiration, die Unterlippe hängt über das Kinn herab, und der Haarkamm und die Kopfhaut sind über die Augenbrauen zusammengezogen, einen Anblick unbeschreiblicher Wildheit darbietend. Die Weibchen und Jungen verschwinden schnell beim ersten Schrei.

Winkelmann steht am Fuße des Vatikans und erfüllt die Welt mit Orakelsprüchen über die Schönheiten des Apoll von Belvedere, über das göttliche zornblickende Auge, die geblähten Nasenflügel, die verächtlich aufgeworfene Unterlippe, „eben hat er den Pfeil abgesandt nach den Kindern der Niobe, noch ist sein Arm erhoben,“ und im selbigen Augenblicke vielleicht, als er dieses spricht, hebt sein Vater, ein armer Altflicker, gedrückt und gebückt über den Leisten hingebogen, Pfriem und Nadel in die Höhe, blickt mit geisttodten, stumpfen Augen auf einen Kinderschuh und gewährt den Anblick eines Menschen, gegen den gehalten der letzte Sclave des Praiteles, der an die Paläste der altrömischen Großen wie ein Hund angekettete Thürwächter apollinische Gestalten waren.

Der alte Herr auf dem Räucherkästchen, dem die Unterlippe abgebrochen war, stand auf und verneigte sich vor den hübschen Blumen. Sie sahen gar nicht mehr krank aus, hüpften unter die andern hinunter und waren recht vergnügt. Horch! War es nicht, als ob etwas vom Tische herunterfiele? Ida schaute hin. Es war die Fastnachtsrute, welche heruntersprang.

,,A richtje Uhr muß beleucht sei! Das sag i!" rief der Fischer und schnitt mit einer Handbewegung jede Erwiderung ab. ,,Was nützt uns denn a ubeleuchte Uhr! Bei der Nacht sin alle Menschen schwarz . . . Jau, so a Gaudi, zwä Jahre brauche sie dazu." Er steckte die Hände in seine gestrickte, blaue Wolljacke, wandte sich weg und sah, die Unterlippe grimmig vorgeschoben, den Brückenberg hinauf.

Im Augenblicke aber wurde ihm durch die schimmernd weissen und etwas von einander entfernt stehenden Zähne ein Reiz gegeben, die das junge Mädchen bei den Bemühungen um das Pferd energisch auf die Unterlippe drückte, und mit denen sie das fast kindlich runde Kinn ein wenig emporzog.

Beständig, ohne aufzuhören, nagte sie an der Unterlippe und dann ging ein Zucken durch ihren Körper. Sie zitterte. Plötzlich machte sie zwei oder drei Schritte vorwärts, – schnell als fürchte sie zu fallen, warf sich auf die Ottomane, legte den Kopf auf die verschränkten Arme und begann zu weinen, – leise und unaufhaltsam. Fräulein von Erdmann war ratlos.

Fräulein Rouault schwärmte gar nicht besonders von dem Leben auf dem Lande, zumal jetzt nicht, wo die ganze Last der Gutswirtschaft fast allein auf ihr ruhe. Da es im Zimmer kalt war, fröstelte sie während der ganzen Mahlzeit. Beim Essen fielen ihre vollen Lippen etwas auf. Wenn das Gespräch stockte, pflegte sie mit den Oberzähnen auf die Unterlippe zu beißen.

Im Reiseanzug stand sie da, den Blick wie zerstreut in die Richtung gekehrt, wo die beiden waren, mit den Zähnen an der Unterlippe nagend, was der Miene etwas Grüblerisches gab, und scheinbar gleichmütig die Handschuhe von den Fingern streifend.

»Wie du willst, aber dann bitte ich dich, ja ich wünsche es entschieden, daß du in deinem Zimmer bleibst und dein Abendbrot dort verzehrstgab Frau Macket mit großer Ruhe zur Antwort. Ilse biß auf die Unterlippe und trat mit dem Fuße heftig auf die Erde, aber sie sagte nichts. Mit einer schnellen Wendung ging sie zur Thür hinaus und warf dieselbe unsanft hinter sich zu.