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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Er kam oft an Sonntagen zu Besuch, wobei er sich der Mutter gegenüber mit veralteter Galanterie gebärdete; Engelhart aber reichte er jedesmal mit einer leichten Verbeugung die Hand und sagte mit dem Ausdruck feierlicher Hochachtung, wobei er den Zeigefinger hob: »Engelhart ist eine Kapazität.« Obwohl der Knabe nicht wußte, was das Wort zu bedeuten habe, legte er es in der für seine Einbildung günstigsten Weise aus und schmückte sich damit.
Er suchte sich in die ehemalige Gleichgültigkeit hineinzulügen, den Besuchern mit kalter Höflichkeit und schlauer Berechnung entgegen zu kommen, doch seine Jugend- und Lebenserinnerungen leisteten ihm beständig Gesellschaft, alle Gestalten derselben lebten und wandelten draußen herum, diesen gegenüber mochte er nicht gleichgültig bleiben und wenn er die Eisenbahn pfeifen hörte, welche glückliche Menschen seiner Heimath zutrug oder an stillen Sonntagen die Parademusik hörte, weinte er oft Thränen stiller Verzweiflung.
Nun mußte er sich mit den Sonntagen abfinden, diesen endloslangen Nachmittagen, mit denen er nichts mehr anzufangen wußte, und er ging jetzt sogar das eine oder andere Mal mit seinen stillen Eltern und den lauten Geschwistern, die darüber höchst erstaunt waren. Aber auch das gab er bald auf, denn er wußte mit ihnen nichts zu reden.
Auch an Sonntagen ging er meistens in den Berg hinauf, da es ihm dort wohler zu Mut war, als in dem lauten, aber eintönigen Gesellschaftslärm, welchen die viel sprechenden Leute bei ihren Zusammenkünften unten erhoben.
Ich verlass' dich schon nicht. Du weisst ja, ich mach' mit ihr, was ich will, und wenn sie mir das Tuerl versperrt, spring' ich zum Fenster hinaus und lauf zu dir. Auch hielt sie Wort. Aber was half's ihm, dass keine Woche verging, wo sie ihn nicht aufsuchte, ungerechnet ihr Wiedersehen an den Sonntagen? Taeglich, stuendlich war er ihre Naehe gewohnt gewesen.
Es soll ein verständiges, braves Mädchen sein und ganz geeignet, den Kerl vor dem Narrenhaus zu bewahren!" Der Kapellmeister schrieb sich diese Ordre hinter die Ohren und wendete nichts dagegen ein, wenn Straßenbasches Pflegetochter an Sonntagen zuweilen in die Kaserne kam, um den gefangenen Träumer zu besuchen, wurde jedoch diesem nicht grüner.
»Wie sind aber nur die Verhältnisse der Ansiedler hier in der Nähe von Little Rock?« frug Fräulein von Seebald, die es drängte etwas Näheres über die ihr am Herzen liegenden Menschen zu hören, »kommen sie manchmal, an Sonntagen vielleicht, in die Stadt, zu Theatern oder Concerten? haben die Deutschen untereinander nicht Bälle oder andere Festlichkeiten, bei denen sie sich zusammenfinden und vergnügt sind? das Waldleben denke ich mir wundervoll, herrlich, aber das Schönste bedarf doch manchmal einer Abwechslung.«
Er saß dort unter Förstern und Jagdgehilfen in einem ansehnlichen, von den Münchnern gern besuchten Wirtshause. Sohn, Enkel und Urenkel schwerer Altbayern und Pfeifen rauchender Jäger, hatte ich natürlich das vollste Verständnis für diese Freuden, und wenn ich an Sonntagen bei den derben und nicht durchaus wahrheitsliebenden Männern saß, wollte ich ihnen ähnlich sein und werden.
O über den frommen Kommerzienrat! Wenn dem religiösen Fanatismus keine Grenzen gesteckt werden, so erleben wir noch die krankhaftesten Erscheinungen. Die übertriebene Heiligung des Sonntags kann förmlich alttestamentarisch werden. Wenn sich z.B. Jemand in den Gedanken vertieft, daß die Eisenbahnen an Sonntagen befahren werden und das Bahnpersonal und die Lokomotivführer deshalb nicht die Kirche besuchen können, würde man einem solchen Gemüt nicht zurufen müssen: Behüte dich der Himmel vor Wahnsinn! Der religiöse Fanatismus, der sich ferner der Armen und Kranken annimmt, hat Ansprüche auf unsere vollkommenste Hochachtung, er steht den Geboten der reinen Humanität so nahe, daß man nicht untersuchen mag, welches die Quelle seiner Hingebung, Aufopferung und Liebe ist; wenn aber die Pflege der Armen strafend, die Wartung der Kranken lästig und beängstigend wird, dann muß man selbst gegen so an sich ehrenwerte
Im alltäglichen Leben kommt ähnliches Erkennen so ganz von selbst, z. B. eine Schulstube nicht für ein Theater, eine Scheune nicht für einen Ballsaal zu halten, sie sind eben nicht darauf eingerichtet. Man sollte das Leben gleich klar und tapfer und freudig nehmen als das, was es ist: als Schule, Schule mit Freistunden, Sonntagen, Ferien, aber immer Schule.
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