Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 12. Juni 2025


Das Heftige, Sprunghafte, dabei Lachende und Kühne im Wesen seines Begleiters machte ihn schülerhaft verzagt. Eine Weile schwieg Siebengeist und pfiff nur vor sich hin. Weiß und still dehnten sich die ebenen Felder. Unbestimmte Laute kamen aus Fernen, die vom Nebel verhüllt waren.

Das goldne Ding fiel auf die Erde. – »Vielleicht ist sie nach Hause zurückflüsterte Siebengeist fragend, und Philipp Unruh gab durch Haltung und Blick seine Willfährigkeit zu allem kund. Auf der Straße trafen sie den Nachtwächter, welcher sehr betrunken war. Er wußte von nichts, nicht einmal ob es Tag oder Nacht war, hatte niemand gesehen.

Ohne zu zaudern, ohne einen Laut von sich zu geben, warf Siebengeist den Pelz um die Schultern, stülpte die Kappe über, winkte dem Lehrer durch eine Handbewegung, ihm zu folgen, und beide eilten nun hinaus und die Landstraße hinab. Als sie das Schulhaus erreicht hatten und die enge Treppe emporklommen, war kaum eine Viertelstunde vergangen. Der Lehrer öffnete die Tür.

Er hauchte in seinen Schnurrbart, der ein wenig steifgefroren war, und rieb die Hände. »Sagen Sie, lieber Onkelwandte sich Siebengeist an den Zettelmann, »habt ihr denn hübsche SchauspielerinnenDer Zettelmann machte eine großartige Physiognomie. »Bei mir ist die Blüte unseres Standes engagiert«, entgegnete er kurz und majestätisch.

Gemütliche Wärme herrschte in dem großen Zimmer, dessen Decke gewölbt war wie in einer Kapelle. Der Ofen für sich war ein kleines Haus. Der Baron las seinen Prolog für das Theater vor, wobei Siebengeist ergeben in seine Tasse blickte.

Es schien, als verlangte ihn selbst nach Rat und Klarheit, doch der Lehrer konnte nicht Einblick gewinnen in das Wirrsal der Erzählung. Er schwieg beharrlich, wünschte, nichts gehört zu haben, und Siebengeist fing wieder an, gesichterschneidend seine Salbe zu reiben.

Aber wie sonderbar! Darüber schwebte wie das Licht über einem finstern Wald etwas wie Freiheits- und Einsamkeitsfreude. Sie waren zum Leichenhaus gewandert, einem Backsteinhäuschen, das verlassen in der Abenddämmerung lag. Siebengeist ging zur Totengräberwohnung und ließ aufsperren.

Wiederum stand der Mond in klarer Höhe, als Siebengeist heimwärts kehrte, aber nicht mehr als »sein Feind«. Es herrschte in den Gassen eine Stille, für deren Süßigkeit und Lockung es nicht Worte noch Gedanken gab. Was da zwischen den Häusern zog und ruhte, war wie blaugrünes, zartes Gespinst, Mondrauch; der Schnee glänzte kalt wie weißer Atlas.

Es war keine Zeit mehr zu versäumen. Betrübt warf er seinen Mantel wieder um die Schulter, trat neben die Schlafende und blickte lange auf das regungslose Gesicht, dem der Schlummer einen vergrämten und angestrengten Ausdruck verliehen hatte. Dann stellte er die Lampe auf den Schrank und ging leise hinaus. Er wollte zu Siebengeist, um mit ihm zu beraten, was hier zu tun sei.

Der Herr Adjutant kam ihnen entgegen, grüßte schreiend und lachend, als ob er eben von einer Amerikareise zurückgekehrt wäre und verschwand lautlos in der Nacht. Selten sind die Schlauen auch im Schweigen schlau. Der Doktor erzählte Siebengeist mit geheimnisvollem Wesen die Geschichte von den geraubten Büchern, und das philosophische System enthüllte sich in Beweiskraft.

Wort des Tages

insolenz

Andere suchen