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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Der Lehrer hörte verwundert zu und beinahe mechanisch fragte er: »Warum nur? Warum?« Siebengeist setzte sich an den Tisch, drehte ein wenig an dem Docht der Lampe, lächelte zart und erinnerungsvoll, wobei seine Augen strahlend und weit wurden.
Als er sich der letzten Konklusion nahte, bemerkte er die Gestalt des Provisors Siebengeist, die am Zaun des Kasinogartens lehnte, als ob sie steif gefroren wäre, und die Augen des jungen Mannes beobachteten gespannt den Mond am klaren Himmel. Erschrocken blieb der Doktor stehen und sagte mit unsicherer Bosheit: »Sie sind mir ein gespenstischer Herr da.«
Mit liebevoller Sorgfalt legte er die Chronik in die Pultschublade, und bald darauf schlug es elf Uhr. Die Sechsundsechzig stürmten davon, und der Lehrer rüstete sich zu einem Spaziergang. An der Ecke bei dem Kasino stand Apollonius Siebengeist und plauderte mit einem Mann, der einen großen roten Zettel an das Hauseck klebte.
Philipp Unruh reichte dem jungen Mann seine Hand, schüchtern und voller Zweifel. Siebengeist lächelte freudig und unbefangen und zeigte seine weißen Zähne. »Ich vertraue Ihnen darum das alles,« sagte er nun wieder in seiner natürlich gewinnenden Weise. »Sie sind ein Stiller, ein stiller Freund. Wenn Sie mehr Zutrauen zu sich hätten, könnten Sie weiter oben stehen in der Welt.
Philipp Unruh sprang auf. »Sie wissen? Was verlangen Sie dafür?« rief er mit überraschender Leidenschaftlichkeit. Siebengeist lachte und errötete.
Einige Leute waren stehengeblieben und starrten neugierig auf das rote Papier. Der Direktor nahm seinen Kleistertopf und entfernte sich mit feierlichem Gruß. Auch der Lehrer wandte sich zum Gehen und war kaum einige Schritte weit, als er Siebengeist an seiner Seite sah. Der Provisor begann zu reden, als ob es ihm nur um Worte zu tun sei.
Was ist nicht alles möglich! Es ist möglich, daß sie verschwunden bleibt, und ich habe nicht ein einziges Mal – –« »Was? –« »Diesen wunderbaren Mund küssen dürfen.« Siebengeist blieb am Flußufer stehen, warf den Kopf ein wenig zurück und drückte die Augen zu. Der Lehrer entgegnete nichts darauf. Zehntes Kapitel In derselben Nacht noch, gegen die Morgenstunden, kamen Tauwinde aus dem Süden.
Bisweilen blieb Siebengeist stehen, hielt die Laterne hoch oder stieg auf einen Meilenstein und spähte in das lautlose, finstere Winterland. »Jetzt wollen wir auf Theilheim zu,« sagte Siebengeist, und mit einem Auflachen fügte er hinzu: »Glauben Sie denn, daß eine einzige Nacht genügen wird, sie zu finden?« – »Es sind Wälder hier herum,« entgegnete der Lehrer. »Aber es ist möglich, daß sie noch im Ort ist.« – »Es ist möglich, ja.
Sie hätten die gleichgültige Hamstergeschichte gern entbehrt gegen das aufregende Prozeßverfahren, das einer Vormittagsschlacht sonst zu folgen pflegte. Immerhin ereignete sich noch etwas sehr Merkwürdiges, was den Fortgang des einschläfernden Diktats angenehm unterbrach. Die Tür wurde heftig aufgerissen, und Apollonius Siebengeist trat herein.
Siebengeist aber schlug einen weiten Spaziergang vor, da ja heute Mittwoch sei. »Der ganze Nachmittag liegt vor Ihnen«, sagte er. »Gehen wir ein wenig hinaus in den Schnee.« Philipp Unruh wagte nicht, nein zu sagen. Er war überhaupt weder ein Nein- noch ein Ja-Sager, und hier fand er sich verpflichtet, Wünsche zu erfüllen.
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