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»Ja, meine Mama ist sehr gutbestätigte Ilse, und zum erstenmal stieg ein warmes, zärtliches Gefühl für dieselbe in ihrem Herzen auf. Für sentimentale Stimmungen waren Ilse und Nellie indes nicht angethan, und als erstere ein Stück Marzipan der Freundin in den Mund steckte, war die Rührung zu Ende.

Zum Unglück wird sie nur, weil das sentimentale Liebesgewinsel unserer Goldschnitt-Lyriker und unsere verlogene Erziehung uns dazu gebracht haben, sie vor uns selbst mit falschen Empfindungen zu umkleiden. Meine fiebernden Sinne werden oft von Menschen angezogen, von denen Geist und Herz sich abgestoßen fühlen. Und umgekehrt sind diese gefangen, wo jene beinahe Ekel empfinden.

In den großen Spiegeln spiegelten sich die zwei Zimmer und die gegenüberliegenden Spiegel, und es zeigte sich das Bild einer endlosen Folge von Räumen; in allen Räumen war die Leda in ihrer häßlich fetten Nacktheit und der sentimentale Student und viele, viele Male das Bett mit dem schlummernden Nadinsky und darüber ein Bild des Kaisers Nikolaus, viele Male bis in dämmernde Ferne.

Seine ersten Szenen platzen, eine Bombe, in das sentimentale Literaturidyll dieser Epigonenepoche, und als der Rauch sich vollzieht, zeigt sich der kleine Detmolder mit der olympisch hohen Stirn und den hungrigen Augen dahinter: der Proletarier, der täppisch durch die Salons stolpert und sich, die Eltern verleugnend, hinter einer »geheimnisvollen Abkunft« verbirgt.

Derselbe Gegensatz wie zwischen dem naiven und sentimentalen Dichter besteht auch in der Malerei: der naive Maler geht von der Erscheinung aus, der sentimentale vom Gedanken. Aber gerade das Primäre ist das Entscheidende; wie der wahre Dichter nur vom Erlebnis ausgeht, so geht das wahre malerische Ingenium nur von der sinnlichen Erscheinung aus.

Problematische Naturen, sogenannte interessante Männer mit bewegter Vergangenheit und differenzierten Gefühlen, oder sentimentale Schwärmer, bei denen die Empfindung Modesache war, hatte sie bisher kennen zu lernen Gelegenheit genug gehabt.

Ueber alle diese Wirtschaft ward dann zuletzt von allen Seiten der roemische Senat zum Schiedsspruch aufgefordert eine Belaestigung, die die gerechte Strafe fuer die befolgte sentimentale Politik war.

Aber er war kein Gewissensrat für Bürgerfrauen, und nicht eine Dame namens Emma Bovary hat ihn zum Schreiben genötigt. Er erzieht sein Herz. Die Éducation sentimentale, die er später beschrieb, hier geschieht sie. Alle Gewalt des Buches liegt darin: daß jemand mit bitterer Überzeugung gegen sein eigenes Herz wütet und gegen seines Herzens ehebrecherische Gelüste nach Poesie.

Wie stolz er dort gesessen hatte, mit den Händen in der Tasche, während er die sentimentale Schwäche derjenigen bespöttelte, die die großen Staatsinteressen über das Wohl einiger elenden Flüchtlinge vergessen wollten!

Er lud ihn zu einem größeren »Budenfest mit Damen«, ersuchte ihn aber, erst ein paar Stunden nach dem offiziellen Anfange zu erscheinen. Unter den »Damen« befand sich auch seine sentimentale Sängerin, aber sie schien sehr lustig, drehte sich auf dem Tisch in einem unsäglich frechen Tanz, und als er sie entsetzt anstarrte, schlug sie ihm mit der Fußspitze die Mütze vom Kopf.