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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Die Sonne schien die Erde wie mit einer glühenden Zange zu halten, die Hitze und der Staub waren unerträglich; ein Schein, sozusagen animalischer Verdrossenheit legte sich über alle Vegetation; und unsere Aufgabe ließ sich unter keinen Umständen auf eine kühlere Stunde verschieben. Wir führten den Steuermann Schaake hinaus vor die Stadt und begruben ihn.
Herr Autor sowohl wie die Frau Schaake erkannten die Höflichkeit über Verdienst an, aber sie verwunderten sich selber darüber, wie glatt in solchen Fällen das alles abgehe. Geistliche wie weltliche Behörden machten den Trauernden die Tage so leicht als möglich. Es waren Namen, Daten und Zahlen in gedruckte Schemata einzutragen gewesen, und der Sarg im Hause ohne jegliche Weitläufigkeit.
Ich ließ mich erkundigen, wie es dem Steuermann Schaake gehe, und erhielt die Antwort: Schlecht! Er liege im argen Fieber, berichtete mein Bote, er spreche das tollste Zeug und halte sich meistens auf dem Wasser auf. Mein Bote selber hatte ihn, von der Tür aus, reden hören. »Es wird einem ganz schwindlig dabei zumute,« sagte er.
»Das muß man nun anhören!« klagte die Muhme Schaake. »Von Mutter Evas Grabe hat er die letzten Tage durch alle Augenblicke angefangen zu sprechen. Er muß wohl einmal dagewesen sein; o lieber Herr, manchmal hat er während der letzten Tage fürchterlich auf die Weiber geschimpft, der arme Junge.
»Es wäre arg gewesen, Frau Schaake, wenn er von Ihnen etwas Böses hätte sagen wollen,« bemerkte ich, jedoch ein wenig zerstreut, denn bei Mutter Evas Grabe, ich sah plötzlich die Hexe vor mir ja die Hexe im Märchen hübsch, jung, wohlhabend und lebensfroh, und ich dachte daran, daß sie mich auf morgen abend zum Tee eingeladen, und daß ich dem Zaubermohr Signor Ceretto Wichselmeyer aus Bremen versprochen habe, zu kommen.
»Wir wollen es nicht hoffen,« sagte ich, und dann tat ich meine letzte Frage, als die Muhme Schaake bereits auf meinem Stuhle saß. »Noch einer! Da war noch ein Erbstück des Mynheer; der Mohr, der wie hieß er doch? der Signor Ceretto! Lebt er noch, und was ist aus ihm geworden?«
»Der gute Steuermann Karl, dem alle blinden Klippen und wilden Stürme nichts anzuhaben vermochten. Bei jenem Eisenbahnunglück sind ihm die Füße zerschmettert worden, und er liegt hier in der Stadt bei der Base Schaake, und um seinetwillen habe ich Ihnen geschrieben.«
Der Mohr hatte es gesagt, und mir träumten in der Nacht, die diesem Teeabende voraufging, fast ebenso sonderbare Dinge wie dem Steuermann Schaake in seinem Wundfieber; ich werde mich aber wohl hüten, das, was ich sah, hörte und sagte, hier der Welt kundzumachen.
»Dem ist es auch niemals eingefallen, von einem Salzfisch, einem Seehahn oder einer Seeschwalbe zu verlangen, daß sie ein Nest unter einen Dachrand hängen und ihren Laich an eine Hauswand absetzen. War es etwa seine Schuld, als der Esel aufs Eis und der Steuermann Karl Schaake auf die Eisenbahn ging? Glück muß man haben, Tante Schaake, und daß ich Glück habe, das kannst du hier wieder sehen.
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