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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Kuppelten sie früher die schöpferischen und inneren Kräfte des Volks an zackige Kronen, war es meistens Notzucht. Sie aber stehen heut zwischen den Lagern, können ins freiere, immerhin revolutionierte Volk Ströme gleichen Sinnes fallen lassen. Sie brauchen nur den Hebel zu drehen. Dann wird keiner Sie vergessen. Nichts gibt mehr Überzeugung wie das Existierende.
Der Franzose, der Italiener, der Engländer weiß dies, der Deutsche muß es noch lernen. Daß wir gegenwärtig gerade in der Musik im Kampfe miteinander stehen um diese Grundkenntnis, ist ein bedeutsamer Zug unseres kulturellen Lebens. Es mag hier unerörtert bleiben, wie weit politische Erbitterung zu solcher Trennung der Geister beigetragen hat, obschon die Tatsache, daß politische Momente überhaupt auf künstlerische Fragen Einfluß gewinnen konnten, als Symptom bedeutsam erscheint. In Wirklichkeit ist die politische Abirrung nur Begleiterscheinung eines Kunstlebens, das nach irgendwelchen geistigen Richtpunkten sucht, weil es sich von seinen natürlichen Nährquellen abgeschnitten fühlt, weil es den tiefen ethischen Antrieb des Kunstwillens verloren hat. Dieser Antrieb kommt aus dem Volk, aus dem Verlangen nach Formung der schöpferischen Kräfte des Volkes im Symbol des Kunstwerkes. Solche Formung geschah, als Bach die Matthäuspassion, als Mozart die Zauberflöte, als Beethoven seine Sinfonien schrieb. Aus dem Wunsch nach solchem Einklang von Volk und Künstler träumte sich der Romantiker Wagner in den Mythos der Vorzeit zurück, baute er Bayreuth, um dort sein "Volk" zu sammeln. Dieses Bayreuth an sich war schon ein Zeichen, daß die Gesamtheit des Volkes nicht so auf den Künstler hörte, wie er es wünschte, daß es ihn in wesentlichem mißverstand und er, um sich nach seinem Willen vernehmbar zu machen, eine Auslese aufrufen mußte. Rastlose Sehnsucht und gewaltige Tatkraft ermöglichten das Gelingen, das Kunstwerk wurde noch einmal zur Darstellung stärksten geistigen Gemeinschaftslebens, nicht mehr aus naiver Unbewußtheit, aber doch in imposanter Willensspannung und ohne Inanspruchnahme außerkünstlerischer Mittel. Seit dieser letzten zusammenfassenden Tat aber ist der Riß zwischen Volksgemeinschaft und Künstler scheinbar unüberbrückbar geworden. Die heutige Verwirrung der Geister, der Streit um deutsche und undeutsche Musik, der Versuch, die Teilnahme an der Kunst durch Entfachung politischer Leidenschaften zu steigern, ist nichts als Bekenntnis der Ohnmacht, durch die Kunst selbst unmittelbar an die Seele des Volkes zu gelangen. Statt des Volkes, statt der Gemeinschaft bietet sich dem Musiker die
Wenn also die Frau sich künstlerisch hingibt, so entsagt sie dadurch ihrer wahren Bestimmung, verzichtet freiwillig auf das Schöpferische und wird zum Literaten, und zwar zum Literaten schlechthin, zum Literaten ohne schöpferische Phantasie, welche ja dem Psychologen, dem Schöngeist, dem Apostel durchaus nicht mangelt; ganz im Gegenteil, können diesen doch Werke gelingen, die den Werken des schöpferischen Menschen nahezu ebenbürtig sind.
Demjenigen, der gewohnt ist den Apollo eines Phidias vor sich zu sehen, und das mehr als menschliche, welches die Kenner so sehr bewundern, der Natur des Gegenstands, nicht dem schöpferischen Geiste des Künstlers zuzuschreiben?
Wir befinden uns damit in dem Gedankenkreise, in dem sich der junge Goethe besonders in den Jahren 1773 und 1774 bewegte, da er lebhaft nach Erkenntnis der Natur und ihrer schöpferischen Kräfte verlangte, um so in das Geheimnis lebendiger künstlerischer Darstellung einzudringen.
Die Sehnsucht nach dem Schöpferischen steckt aber in den Juden tiefer als in jeder andern Menschengattung; Sehnsucht nach dem Schöpfer: sie erklärt sich aus dem jüdischen Gottesgefühl, aus der Gottesfurcht sozusagen, und es wäre zu untersuchen, wie und inwiefern Furcht und Sehnsucht gepaart ist oder Sehnsucht die Furcht bedingt.
Am Hebelwerk von Zivilisation und Kultur erblickt er den ewigen Ausgleich der Welt mit der Triebkraft der Elemente. Er geht durch das Schöne, das ihn berauscht, hinunter zu den schöpferischen Quellen humaner Existenz. Im Wirbel der Nationen erkennt er das Endgültige und legt das Einzelne danach aus.
Denn was ist Kunst andres als Vermittlung von Seele. Eine Landschaft schön finden, heißt, uns ihrer als eines göttlichen Geschenkes unbekannter Mächte freuen. Dankt meine Ergriffenheit z.B. dem Meere selbst? Nein, sie dankt den schöpferischen Geistern, der ganzen Natur dafür, dem schöpferischen Geist des Lebens selber.
Aber der nachdenkliche Betrachter weiß, daß die größten geistigen Epochen Deutschlands über seinen politischen Niederlagen wuchsen, daß gerade die Zeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg, nach dem Zusammenbruch von Jena zu den schöpferischen des deutschen Lebens gehören.
Von den Hinterweltlern Einst warf auch Zarathustra seinen Wahn jenseits des Menschen, gleich allen Hinterweltlern. Eines leidenden und zerquälten Gottes Werk schien mir da die Welt. Traum schien mir da die Welt und Dichtung eines Gottes; farbiger Rauch vor den Augen eines göttlich Unzufriednen. Gut und böse und Lust und Leid und Ich und Du farbiger Rauch dünkte mich's vor schöpferischen Augen.
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