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Es ist etwas Schönes um die Freundschaft, dachte Werner. Man muß die Feste im Sturm nehmen, dachte der andere. Sie saßen die Nächte wieder in den Kneipen und tranken. Jeden Tag kam Sören mit einem neuen Tragödienstoff und schwärmte von Anregungen und Entwürfen. Einmal, als Werner schon sehr betrunken war, ließ Sören sie holen und bat sie zu kommen.

Kallem fand Kristen Larssen im Bett. In seinen langbehaarten Fingern hielt er eine Arbeit; Sören Pedersen las ihm vor. In der Ecke zwischen Fenster und Tisch, ganz eingeklemmt in einen Winkel, saß die Frau und strickte; das Kopftuch hatte sie so tief hereingezogen, daß das Gesicht ganz im Schatten lag. Eine entsetzlich schlechte Luft war in der Stube.

Sowie sie auf der Straße waren, sagte ihm Kallem, daß es mit Kristen Larssen zu Ende gehe. Es sei ohne Zweifel ein weitvorgeschrittener Magenkrebs. Die selbstzufriedene Pfiffigkeit in Sören Pedersens runder, glänzender Fratze stahl sich plötzlich auf allerhand Schleichwegen fort; das Gesicht blieb ganz leer mit offenen Türen und Fenstern zurück.

Sie kam und sah die Blumen auf dem Tisch und die vielen Flaschen und wurde traurig. Da flüsterte ihr Sören ins Ohr: »Wir wollen in ein Café gehen und ihn hier sitzen lassenSie sah ihn erschreckt an. Verneinte. Da bedrängte er sie: Es handelte sich um Werners Interesse. Der würde dann nachkommen, und vieles ähnliche. So gingen sie heimlich, wie Diebe. Werner sah alles und trank.

Er verkehrte bei der Tante der Wirtsleute, die gestern hier eingezogen war. Edvard Kallem wußte jetzt gleich, zu welcher Art Menschen sie gehöre, und ließ das Thema augenblicklich fallen. Er fragte, ob Ole den Sören Kule kenne. Nein, nur durch die Tante. Die ganze Familie stamme aus Nordland. Wer eigentlich dieser Sören Kule sei?

Aber auch zwischen ihnen beiden war nichts weiter besprochen worden, keinerlei Abschluß, kein Abschied hatte stattgefunden. Er hatte sie gebeten, zu Sören Pedersen zu gehen, und während der Zeit war er aus dem Bett gekrochen und mit der ihm eigenen überlegenen Gründlichkeit hatte er die Tat vollbracht. Das herkömmliche Begräbnis wurde verweigert und eine Ecke an der nördlichen Mauer angewiesen.

Da schwankte Aune an das Grab. "Na ja, und nun will ich Dir man auch noch für die Violine danken! Und und vergib uns unsre Schuld! Und und leb' wohl!" Beinah wäre er hineingetaumelt. Sören Pedersen packte ihn ärgerlich am Arm, wandte sich zu seiner Frau und sagte: "Hör' mal, Aasechen, Du betest das Vaterunser so schön! Sag' es doch einmal!"

Da man ihm hierin nicht willfahren konnte, verzichtete er auf die Bibelschule und wurde an allem irre. So traf er mit dem Tausendkünstler Larssen zusammen, der sich gerade damals hier in der Stadt niederließ. Kristen Larssen hatte von Sören Pedersens Gabe zum Auswendiglernen gehört und versuchte, hinter den Mechanismus der Sache zu kommen.

Es verbreitete sich ein Gerücht, Kallem habe Larssen seinen Revolver zu diesem Zweck überlassen; doch wurde das von der Frau selbst, von Sören Pedersen und durch Kallems eigene Aussage widerlegt. Kristen Larssen hatte sich gedrückt, ohne Ankündigung, ohne Dank. Zu seiner Frau hatte er gesagt, ein rascher Tod sei für ihn das beste.

Kallem sagte sich: falls Sören Kule eine von den Besitzungen übernimmt, die den Geschwistern zugefallen sind, also hierherzieht, dann hat Josefine ihre Hand dabei im Spiel; da ist ihr "Gerechtigkeitsgefühl" bei der Arbeit gewesen! Denn er empfand: der einzige Mensch auf Erden, gegen den er unrecht gehandelt hatte, ohne es wieder gutzumachen, war dieser blinde Mann.