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Aktualisiert: 14. Juni 2025
In einem Café trafen sie sich. Jeder schien entschlossen den Platz zu behaupten. Sie maßen sich mit feindseligen Blicken. Sören fing an: »Es ist feig von dir, jetzt davon zu laufen.« Und Werner: »Gemein von dir, meine Freundschaft zu mißbrauchen.« »Du bist ja noch ein Kind,« warf der andere verächtlich hin. Werner schwieg. Sie rührte sich nicht. Du mußt kämpfen, dachte sie, und sah auf Sören.
Da stand Kristen Larssen; in der einen Hand hielt er ein Glas, in der andern eine Flasche, und Sören Pedersen und seine Frau schrien oder sangen Glas und Flasche an; es klang wie ein langgezogenes, klägliches Hundegeheul. Kristen Larssen lachte ein Lachen, wie es nur aus den tiefsten Tiefen des Menschen kommt.
Unter den wenigen, die zugegen waren, fiel am meisten Aune auf; er war betrunken und machte sich fortwährend bemerkbar; dabei war er so dünn gekleidet, daß man fror, wenn man den blaugefrorenen Kerl nur ansah. Sören Pedersen bat ihn mehrere Male, sich ruhig zu verhalten; aber vergebens.
Als sie eben abfahren wollten, fiel Ragni ein, daß der Flügel leicht übergestimmt werden mußte, und sie fragte Sören Pedersen, ob er jemand wisse, der stimmen könne, wenigstens einmal fürs erste. Freilich Kristen Larssen. So kam es, daß die Fahrt mit Mitteilungen über Kristen Larssen begann.
Ebenso nahm sie die Hand Ragnis; und Ragni erschrak; denn sie wußte in ihrem Innern, daß sie es nicht verdiene. Die Witwe eilte an den andern vorbei, der Stadt zu; Sören Pedersen und Aase hatten Mühe ihr zu folgen. Ragni aber nahm Kallems Arm; sie hätte sich ihm an die Brust werfen und laut weinen mögen. Kristen Larssens Haus stand leer; kein Käufer oder Mieter fand sich.
Eines Abends erschien Sören Pedersen; bleich allein beides äußerst ungewöhnlich. Was war denn los? Kristen Larssen ginge um! Kallem brach in schallendes Gelächter aus. Sören verzog keine Miene: Kristen Larssen ginge, wahrhaftigen Gott, um! Im letzten Jahr seines Lebens hatte er nie mehr Geige gespielt; er hatte seine Geige Aune gegeben. Aber jetzt spiele er Geige in seinem alten Haus.
Das war für Sören Pedersen etwas ganz Neues, trotzdem er die Bibel auswendig konnte. Er wollte wissen, wie das zusammenhänge, und verlangte nun in jeder religiösen Versammlung Auskunft darüber. Schließlich hatte er mindestens hundert Widersprüche herausgefunden, nach denen er fragte; es war nicht mehr auszuhalten. Die einen lachten sich halb krank, die anderen nahmen
Der ehrliche Sören Pedersen erschrak aufs tiefste darüber, daß der Gott der Juden die eisernen Wagen nicht besiegen konnte. "In einem und demselben Buch Mosis", fuhr Kristen Larssen fort, "steht ferner geschrieben: Du sollst nicht töten! und gleichzeitig auch, daß der Herr unablässig gebot, zu töten. Also sind da Widersprüche."
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